Vereinigtes Königreich - Gleich mehrere Rekorde purzelten kurz vor ein Uhr heute Nacht. Loreen egalisiert den ewigen Triumph von Johnny Logan und ist die erste Frau in der Geschichte des Eurovision Song Contests, die den Wettbewerb zweimal gewonnen hat. Sie stellt für Schweden gleichzeitig den irischen Rekord ein, beide Länder haben nunmehr sieben Siege. Auf dem zweiten Platz landete Käärijä für Finnland, für Deutschland bleibt wieder nur der letzte Platz, was ich tatsächlich überraschend und gleichzeitig enttäuschend finde.
Das Ergebnis des Eurovision Song Contests 2023:
Ähnlich wie Peter Urban in den letzten Jahren, muss ich mich diesmal auch geschlagen geben und kann nicht so recht nachvollziehen, warum Lord of the Lost den letzten Platz belegt haben, zwar hat sich Deutschland mehr als verdreifacht, dass es im Televoting aber nur 15 Punkte gab, erstaunt mich. Ein Dank geht in diesem Fall noch an die Juroren aus Island und Tschechien raus, die zwei bzw. einen Punkt übrig hatten. Woher die Stimmen aus dem Publikumsvoting stammen liefern wir nach, sobald bekannt.
Die Eurovision muss sich nunmehr auch von Peter Urban verabschieden, der sich emotional für 25 Jahrgänge bedankte und abschließend noch einmal an alle Musiker in Deutschland appellierte, sich für den Eurovision Song Contest zu bewerben, da es sich um eine einmalige Gelegenheit und einen einzigartigen Wettbewerb handelt. Damit hat er recht und auch ich danke Peter Urban, der mich seit 1997 beim Song Contest begleitet hat. Wir werden noch viel aufarbeiten müssen, darum kümmern wir uns ab morgen ausführlich.
Was heute Nacht noch folgen wird sind die Halbfinalergebnisse, sobald die detaillierten Wertungen von der Europäischen Rundfunkunion freigegeben wurden, ebenso splitten wir die Ergebnisse nach Jury- und Televotingstimmen auf und werden noch eine lange Nacht der Analyse vor uns haben. Alle weiteren Einzelheiten und eine umfassende Zusammenfassung folgen im Laufe des Tages. Wer noch nicht genug Eurovision hat, kann sich nun im Anschluss die Pressekonferenz der Sieger auf Youtube oder die Wiederholung des Wettbewerbs im NDR ausschauen.
Was man in jedem Fall noch hervorheben sollte ist, dass die BBC, die EBU und die Stadt Liverpool einen großartigen Job gemacht haben. Das Vereinigte Königreich hat sich als hervorragender Gastgeber präsentiert, mit Witz, Charme und der Darstellung der ukrainischen Kultur, sowohl in der Moderation, der Präsentation und dem Gesamtkonzept. Es war, anders als in einigen Jahrgängen zuvor, ein rundum toll organisierter Wettbewerb und das hat man von der Eröffnung im Halbfinale bis zur Punktevergabe am Schluss gemerkt. Nun geht der Wettbewerb nach Schweden über, ebenfalls ein Land, dass es etwa 2016 verstanden hat, das Maximum aus der größten Unterhaltungsshow der Welt herauszuholen.