Vereinigtes Königreich - Die Halbfinalisten sind nun alle einmal auf die Bretter, die die Welt bedeuten gestiegen und haben den ersten Probendurchlauf absolviert. Mit der australischen Band Voyager, die von ihrem Leadsänger Daniel Estrin aus Buchholz in der Nordheide angeführt wurde, endete der dritte Probentag von Liverpool. Zu sehen gab es wieder einmal nur ein paar ausgewählte Bilder vom EBU-Medienkanal, auf dem aber zumindest gut erkennbar ist, dass der diesjährige Trend dazu geht, sich auf der Bühne erst einmal gemütlich hinzulegen. Gleich mehrere Acts machen davon Gebrauch.
Was können wir sonst noch berichten, modisch gibt es im zweiten Halbfinale spannende Kostüme zu entdecken. Griechenlands junger Interpret Victor Vernikos gibt sich im Outfit eines australischen Outback-Rangers, ganz im Stil von Steve Irwin. Auch wenn der griechische Beitrag in diesem Jahr musikalisch mein Schlusslicht bildet, so bin ich doch sehr gespannt, wie Titel und Choreographie miteinander harmonieren. Gleiches gilt auch für den isländischen Beitrag von Diljá, deren Performance dem Songtitel "Power" offenbar alle Ehre macht, wenngleich das Lied auch keine Neuerfindung im Wettbewerb darstellt.
Es folgte Blanka aus Polen. Um keine Interpretin in diesem Jahr wurde in den sozialen Netzwerken mehr gestritten als um die polnische Sängerin, nicht nur, weil sie Dank des Juryvotings gegenüber dem Favoriten Jann das Song Contest-Ticket lösen konnte und mit ihrem "Bejbah!" eine Art gesprochenes Meme kreiert hat, sondern auch, weil sie grottenschlecht gesungen hat. Die polnische Delegation hat sich zumindest was das Staging angeht Gedanken gemacht und verfrachtet "Solo" in eine tropisch-gemütliche Kulisse, ihre Sängerin wird in ein Kleid gepackt, dass man 2006 schon mal so ähnlich bei der monegassischen Sängerin Séverine Ferrer gesehen hat. Hoffentlich findet Blanka auch noch ein paar Töne auf ihrem Weg ins Halbfinale, das würde diesem Beitrag gut tun.
Ebenfalls geprobt hat heute Team Austria, Teya & Salena haben die magische Schreibmaschine leider in Wien gelassen, scheinen aber doch recht überzeugend abgeliefert zu haben, wenn man dem Hall der Medien Glauben schenken darf und das Schreibgerät zumindest auf die LEDs projiziert. Das freut mich umso mehr, denn die Magie um Edgar Allan Poe steht und fällt mit den gesanglichen Leistungen der beiden. Wenig Neues gab es dafür vom Kelmendi-Clan aus Albanien und Monika Linkytė, die sowohl farblich als auch choreographisch das Modell des litauischen Vorentscheids übernommen hat und das Publikum mit ihren "Čiūto tūto"-Rhythmen in Trance zu versetzen versucht.