Montag, 18. Januar 2021

Beyond Eurovision (193): Slowenien


Slowenien
- Slowenien ist die Heimat des Grottenolms, der in den Höhlen von Postojna ein karges Leben fristet. Das Land ist aber viel mehr, trotz seiner geringen Größe bietet sich ein vielfältiges Bild, beginnend am schmalen Küstenstreifen der Adria über Karstlandschaften bis in die Senke des Ungarischen Tieflandes im Osten. Slowenien löste sich 1991 im 10-Tage-Krieg von Jugoslawien und galt als Musterland in Sachen Entwicklung und Integration, seit 2004 ist das Land Mitglied der Europäischen Union.

Schnelle Fakten
Hauptstadt
Ljubljana
Sprachen
Slowenisch
Fläche
20.273km²
Währung
Euro (€)
Einwohner
2,1 Mio.
Internet-TLD
.si
Zeitzone
UTC +1
Wiki-Info

Die Slowenen blicken zurück auf Jahrhunderte der Fremdherrschaft, angefangen vom Heiligen Römischen Reich über Österreich-Ungarn und schließlich Jugoslawien. Unter allen jugoslawischen Teilrepubliken hatte Slowenien die homogenste Gesellschaft, rund 83% der Bevölkerung sind ethnische Slowenen, die eine Kultur zwischen mitteleuropäischem und südosteuropäischem Traditionseinfluss pflegen. Einzige Amtssprache ist Slowenisch, besonderen Schutz genießen auch das Italienische und das Ungarische.

Auch musikalisch orientiert sich das Land irgendwo zwischen westlicher und südosteuropäischen Klängen, definiert aber auch einen eigenen Stil, den u.a. Slavko Avsenik mit seinem Oberkrainer Orchester maßgeblich prägte. Ein ähnliches, wenn auch weitaus moderneres Portfolio pflegen u.a. Gruppen wie Atomik Harmonik oder die Turbo Angels. Seit 1993 ist Slowenien beim Eurovision Song Contest dabei, regelmäßig echauffiert man sich über Fehlentscheidungen im nationalen Vorentscheid, der EMA, etwa als die Jury zweimal die Sängerin Saša Lendero mit "Metulj" und "Mandoline" ins Aus beförderte.

Ebenfalls EMA-Erfahrung hat die Sängerin Manca Špik, Jahrgang 1980, die mir erstmals 2007 mit dem Lied "Marinero" aufgefallen ist. Sie wurde 2003 beim Fesitval Melodije Morja in Sonca entdeckt und vom Produzenten Raay gefördert, der durch das Duo Maraaya auch Eurovisionsfans ein Begriff ist. Es erschienen mehrere erfolgreiche Songs wie "Baila, baila, baila" oder "Še vedno nekaj čutim", ihr EMA-Beitrag von 2008. Vorstellen möchte ich heute aber mein persönliches Lieblingslied von ihr, "Zvezala bi si krila", das einfach wunderbar reinhaut und für mich den slowenischen Camp verkörpert.

Manca Špik - Zvezala bi si krila