Samstag, 6. Mai 2017

Tag 7: Ein Roma singt seine Geschichte



Ungarn - Joci Pápai, seine Tänzerin und die Geigerin auf der Satellitenbühne könnten nicht besser in Szene gesetzt werden. Es ist faszinierend, was ein schönes, wärmendes Hintergrundbild, ein paar Roma-Outfits und einige Tanzbewegungen ausmachen können. Ungarn repräsentiert sich ebenso wie die Niederlande fehlerfrei und professionell, wer auf außergewöhnliche Töne und Musik steht, der wird in diesem Jahr an "Origo" Gefallen finden.

Die ganze Nummer kommt sehr dynamisch her, die Kamera wechselt regelmäßig zwischen dem Geschehen auf der Hauptbühne und der Geigerin. Die Bühne ist rot gefärbt, im Hintergrund leuchten zwei gold-silbrig glänzende Tauben auf. Auch an Pyroeffekten haben die Ungarn nicht gespart, der Zigeuner-Style kommt am Fernseher hervorragend rüber. Ungarn sollte sich damit ebenfalls locker für das Finale qualifizieren.

Die Pressekonferenz wurde erneut übersetzt, er erklärte, dass er stolz sei Ungarn als Teil der Roma-Minderheit bei einer so großen Veranstaltung wie dem Eurovision Song Contest zu vertreten, gleichzeitig stimmt es ihn allerdings auch traurig, dass dies immer noch als Besonderheit angesehen wird und stets betont werden muss. Er selbst nimmt das aber gelassen hin und hofft, dass sich Ungarn, trotz der Negativpresse um seinen Präsidenten, zu einem toleranten Land entwickelt.

Joci hofft, dass sich die Roma in aller Welt, die seinen Auftritt sehen in diesem Moment vereint fühlen. Er betonte: "Es gibt eine musikalische Pluralität in meinem Song, da wurden verschiedene Stile zusammengemixt, außerdem zeigt es meine persönliche Geschichte, mit all meinen Leiden, Zweifeln und Verzweiflung." Trotzdem wirkt es gut inszeniert und zählt für mich weiterhin zu den erfolgsversprechenden Kandidaten im Semifinale.

Eine tolle zweite Probe des Ungarn, der mit der Stimme der Roma spricht
Auf der Pressekonferenz sprach er von seinen Zweifeln und seiner persönlichen Geschichte

Joci Pápai - Origo