Ungarn - Schade, kein Lagerfeuer und keine Pferdewagen beim ungarischen Beitrag, sondern eine schlicht gehaltene Darstellung, die sehr an den Auftritt beim ungarischen Vorentscheid erinnert. Joci Pápai, weiterhin mit seinem Dutt und gänzlich in Schwarz gekleidet, wird auf der Bühne von einer Zigeunertänzerin begleitet, die wiederum ein wallendes weißes Kleid mit Goldsaum trägt.
Ergänzt wird die Show von einer Geigerin, die sich auf der Inselbühne im Auditorium platziert hat und momentan noch im Casual Look dort probt. Joci singt gut, ich nehme an, dass er sich im Ungarischen wohl und geborgen fühlt, Englisch scheint ohnehin nicht seine Sprache zu sein. Manchmal wirken seine Blicke jedoch etwas verloren, anders als bei Blanche aus Belgien macht merkt man ihm jedoch keine Nervösität in der Stimme an.
Er singt seinen Song, von dem ich finde, dass sich insbesondere der Refrain schier ins Hirn einfräst, in den Instrumentalteilen tanzt er gemeinsam mit seiner Partnerin auf der Bühne, nicht zu viel Theatralik sondern ein stimmiges und nettes Bild. Der Hintergrund wechselt zwischen dunklen Tönen und eben auch warmen Gold- und Rottönen ab. Zu erkennen ist zudem eine Friedenstaube, die man wieder das Thema Einheit, Frieden, Liebe symbolisiert.
Joci macht einen guten Eindruck und ich schätze aufgrund des speziellen Arrangements von "Origo" hat er gute Karten, sich für Ungarn ein Finalticket zu erstreiten. Es wäre ein weiterer Beleg dafür, dass das Konzept des ungarischen Vorentscheids Früchte trägt. Budapest 2018 wird es aber nicht werden, dafür ist der Song dann doch zu speziell und die Show eine Spur zu gewöhnlich. Ein rotes Kleid würde der Tänzerin besser stehen und ein Lagerfeuer wäre schön, aber zumindest gibt es ein paar Flammen aus Pyro-Trickkiste.
Joci Pápai hält die Traditionen der Roma beim Eurovision Song Contest aufrecht |
Umgarnt von seiner Tänzerin |
Eine Geigerin und Pyroeffekte schaffen zusätzlich Atmosphäre |
Joci Pápai - Origo