Donnerstag, 1. Mai 2014

Eurovision 2014: Wetten, was das Zeug hält


Europa - 2009 und 2010 hat Google anhand der Suchbegriffe für den Eurovision Song Contest eine Siegerprognose aufgestellt und in beiden Fällen Recht behalten. In den letzten beiden Jahren verzichtete das Unternehmen jedoch hierauf und die Fans des Wettbewerbs müssen sich seither mit Wettquoten den Kopf zerbrechen und eine Prognose im Zusammenspiel mit dem persönlichen Geschmack entwickeln.
 
Das auch Wettquoten nie ein zuverlässiges Endergebnis vorhersehen ist nicht nur beim Song Contest so, auch bei Pferderennen kann der übermächtige Favorit ins Straucheln kommen. In der aktuellen Wettquotenliste steht Armenien mit unfassbar guten Quoten an der Spitze, dahinter Schweden und Dänemark, die Ukraine, Großbritannien und Norwegen. Deutschland liegt im Gesamtranking auf der 21 zwischen Estland und Polen.
 
Doch wie lesen sich Quoten eigentlich? Insbesondere die englische Methode, mit Bruchzahlen zu arbeiten gibt Kopfzerbrechen auf. In unserem Beispiel setzen wir 10 Euro auf Schweden. Bei bwin.com liegt die Quote für Sanna Nielsen derzeit bei 37/13. Die Zahl bedeutet, das man im Falle eines Sieges 37/13 des Einsatzes minus Buchmacherabriss ausgezahlt bekommt. Umgerechnet ergibt dies eine Dezimalquote von 2,84. 


Fallbeispiel mit Sanna Nielsen - Undo
37/13 bei bwin.com = 37 durch 13 = 2,84 Faktor x 10 Euro Einsatz = 28,40 Euro
 
Dänemark hat bei bwin.com eine Dezimalquote von 10,0. Würde man also 10 Euro auf Basim setzen und er würde den Titel verteidigen können, würde man 100 Euro minus Buchmacherabriss ausgezahlt bekommen. Der Quotenfaktor wird also mit dem Einsatz multipliziert. Sollte man auf einen Favoriten setzen wollen, bietet es sich also an, Quoten verschiedener Anbieter zu vergleichen.
 
Insbesondere in Großbritannien und Irland wird alljährlich viel über den Sieger des Wettbewerbs abgestimmt und gewettet, im privaten Kreis, im Guinness-Pub des Vertrauens und im Internet. Man sollte jedoch nicht voreilig sein Geld verwetten, sondern den Markt beobachten, je mehr ihren Einsatz bieten, desto nachteiliger ist die Quote für den später Setzenden. Es gibt bis zum Wettschluss viele Veränderungen, die ein ganzes Ranking durcheinander würfeln können.
 
Dass man mit solchen Wetten auch viel Geld verdienen kann, hat Stefan Raab 2010 bewiesen, der 10.000 Euro auf Lenas Sieg in Oslo gesetzt hatte und goldrichtig lag. "Ich hab vorher gesagt, dass wir davon eine tolle Party schmeißen, und das kommt jetzt auch so. Schönen Dank noch mal an die Bayerische Landesbank.", sagte Raab nach dem Sieg. Die Quote kannte er damals offenbar nicht, für eine große Party soll's aber gereicht haben.
 
Fazit: Wer auf einen Song Contest-Sieger tippen und setzen möchte, sollte sich ein bisschen mit Mathematik auskennen und strategisch bieten. Auch etwaige Punktesympathien (Stichwort Malta und Aserbaidschan, Griechenland und Zypern) sollte man mit einkalkulieren. Das am Ende aber auch alles anders kommen kann, zeigte 2011 der Sieg von Ell & Nikki. Dennoch ist es in Zeiten von Internet und Berichterstattung im Stundentakt einfacher geworden, auf einen Sieger zu tippen, aber Obacht, wie auf der Rückseite eines Lottoscheins steht: "Es ist ein Glücksspiel, lassen Sie es nicht zur Sucht werden!"
 
Schlusslichter des internationalen Quotenchecks sind übrigens Portugal, San Marino und Georgien. Wer nur einen Euro bei William Hill auf eines dieser drei Länder setzt und tatsächlich den eurovisionären Royal Flush landet, erhält 250 Euro abzüglich der Buchmachermarge ausgezahlt, bei Stan James sind es bei Georgien sogar 500 Euro.