Freitag, 2. Mai 2014

Tag 5: Südpazifische Tattoos und Nashville-Charme


Portugal - Die Studioversion des portugiesischen Beitrags gefällt mir super, sobald Suzy jedoch singt, muss man seine Meinung über den vermeintlich letzten Platz von Albanien im Halbfinale jedoch revidieren. Der Song ist sehr sympathisch und macht gute Laune, aber leider wird er von einer Sängerin intoniert, die konsequent einen Ton daneben singt. Da reißt auch der tätowierte Tänzer mit den Kongas nicht viel raus. Dieser erinnert an eine Mischung aus Azis, der einst bei Mariana Popova aus Bulgarien im Background kreischte und den tahitianischen Boys von Séverine Ferrer aus Monaco. Das Lied behält durch die bunte Farbgebung der LEDs und die portugiesische Sprache jedoch seinen ursprünglichen Charme. 
 
Auf der Pressekonferenz zeigte sich Suzy sehr redegewandt, sie hat lange Jahre in Dubai gelebt und hat mit der TAP als Stewardess die Welt kennen gelernt. Die Portugiesen betreiben einen großen Promotionaufwand und versuchen jeder Anfrage gerecht zu werden. Suzy sagte, dass es für sie wichtig sei, bei der Eurovision viele verschiedene Sprachen zu hören. Sie stellte zugleich fest, dass Englisch international anerkannter sei, ihr Titel aber durch die portugiesische Sprache lebt und da hat sie auch Recht. Ihren Musikstil, den der Komponist Emanuel geschrieben hat, beschrieb sie als Pimba, eine undefinierbare Mischung aus lateinamerikanischen Rhythmen und ein bisschen traditioneller Musik. So schön all dies auch ist, manchmal kommt es eben doch auf die Stimme an...

Suzy und ihr tahitianischer Backing, sehr bunt und fröhlich
Die Portugiesen haben ebenfalls pressekonferenzt

Niederlande - Ilse DeLange und Waylon alias The Common Linnets werden vor Ort als professionellste Kandidaten empfunden und machen mit ihrem Countrysong und dem optisch in Schwarz-Weiß gehaltenen Background nichts verkehrt. Man bemüht sich wirklich sehr, aber ob die auf Route 66 getrimmte langsame Nummer beim Song Contest zünden kann, muss sich leider erst noch zeigen. Mir gefällt es sehr gut, wie die EBU auch schrieb, fühlt man sich wie irgendwo bei Nashville an einer Tankstelle. Amerikanische Musik hatte es bislang schwer beim Song Contest, aber wenn es gut gemacht ist, wie im Fall der Niederlande könnte es irgendwie doch klappen.
 
Die Pressekonferenz nutzte Ilse DeLange um zu bekräftigen, dass es eine richtige Entscheidung war, zur Eurovision zu gehen, auch wenn sie als namhafte Künstlerin in den Niederlanden auch mit Kritik und harschen Urteilen umgehen müsse, falls sie ausscheidet. Auch die Niederländer lobten die großartige Produktion und zeigte sich nach einigen kleineren Veränderungen zur ersten Probe sehr zufrieden. Waylon sagte, die Eurovision wäre für beide eine perfekte Plattform um zusammen zu kommen, jedoch verfolgen beide nach dem Wettbewerb auch wieder ihre Solokarrieren. 

Anouks Nachfolger: Ilse DeLange und Waylon
Beide haben sich für den Song Contest gefunden, machen aber auch solo weiter