Montag, 12. Mai 2014

Eurovision 2014: Einzelheiten zum Voting


Dänemark - Der Eurovision Song Contest 2014 steht im Zeichen von Toleranz und Transparenz. Die Europäische Rundfunkunion stellte alle einzelnen Wertungsdaten des diesjährigen Wettbewerbs zur Online-Einsicht zur Verfügung. Es ist sehr viele Informationen, die sich wohl nur Statistik-Freaks und Eurovisionsfans anschauen mögen. Doch trotz der massiven Menge an Informationen, fallen einige Dinge sehr auf.

Zum einen möge man sich die Jurywertungen aus Armenien und Aserbaidschan anschauen. Beide Länder bedachten sich jeweils mit dem 25 Platz im Ranking, auch im Televoting beider Länder kam nicht mehr als der letzte Rang heraus. Eine tiefgehende Feindschaft lässt sich beim Eurovision Song Contest also auch nicht zwangsläufig ausklammern. Kritisiert wird von verschiedenen Seiten jedoch das Wertungssystem mit dem vollständigen Ranking von 1-26 und nicht mehr lediglich der Top Ten.

Malta hat in diesem Jahr keinen einzigen Punkt an Aserbaidschan vergeben. Nach den Gerüchten der Votingmanipulation durch iTV und den Stimmenkauf in kleinen Ländern wie Aserbaidschan fällt das Ranking für das Land kurioserweise recht bescheiden aus, nur Platz 22 für Dilara Kazimova. Nach Angaben der EBU wurde zudem das georgische Juryvotum für ungültig erklärt, sodass nur die Televotingergebnisse berücksichtigt wurden.

Besonders in Russland erstaunte das Ergebnis für Österreich. Conchita Wurst erhielt im kombinierten Voting fünf Punkte aus der Föderation. Im Televoting erhielt sie sogar die drittmeisten Stimmen, in der Jury kam sie immerhin auf Rang elf. Ein dolles Ergebnis aus einem Land, dessen Parlamentsabgeordnete mit solchen Aussagen daherkommen: "Vor 50 Jahren hat die sowjetische Armee Österreich besetzt, es freizugeben war ein Fehler, wir hätten dort bleiben sollen." Die Empörung sei grenzenlos sagte der nationalistische Abgeordnete Wladimir Schirinowski.

Conchitas Sieg und auch der zweite Platz der Niederlande wären sowohl bei einem Juryvoting als auch bei reinem Televoting zustande gekommen, bestätigte die EBU. Auch der letzte Platz für "Moustache" wäre nicht zu verhindern gewesen. Es ist die erste rote Laterne Frankreichs in seiner Song Contest-Geschichte.