Freitag, 9. Mai 2014

Eurovision 2014: Erste Generalprobe und vieles mehr


Dänemark - In Kopenhagen ist heute nach außen hin Ruhetag, nach zwei Halbfinals muss man den TV-Zuschauern auch mal wieder eine Pause zugestehen. Hinter den Mauern der rostigen Werfthalle auf der Halbinsel Refshaleøen wird jedoch schon wieder fleißig geprobt. Die erste Generalprobe für das große Finale morgen lief bis eben und heute Abend um 21 Uhr findet zu Echtzeitbedingungen das Juryfinale statt, bei dem auch unsere deutsche Jury unter notarieller Aufsicht ihre Punkte abgibt.
 
Wie bei Eurovision.de zu erfahren war, ist Tim Bendzko für den Fall der Fälle, dass ein Juror nicht mitwerten kann, sich ein Bein bricht, vom Dach fällt oder im Hafenbecken von Kopenhagen verschwindet, als Ersatzjuror mit angereist. Unser Damentrio von Elaiza konnten nach einiger Überarbeitung und Fehleranalyse der Proben noch einmal einen Gang zulegen. Auf die Luftschlangen wird nicht verzichtet, was dem Song auch wirklich sehr sehr gut tun. Allgemein, da sind sich aber fast alle einig, Fans wie Journalisten, wird Deutschland keine Spitzenposition erreichen.
 
Erschwerend kommt die Startnummer 12 hinzu, die an sich einen relativ guten Ausgangspunkt für den Wettbewerb bietet, nicht jedoch, wenn unmittelbar zuvor Conchita Wurst aus Österreich alles in Grund und Boden singt und man sich nach der Performance innerlich bereits auf Sanna Nielsen aus Schweden freut. Elaiza werden es, trotz ihrer charmanten Art, sehr sehr schwer haben, Punkte zu sammeln.
 
Rund um die Halle passiert in Kopenhagen heute auch beachtlich viel, es sind wieder viele Konzerte und Partys angesetzt, die Olsen Brüder spielen ihre besten Hits, die dänische Band Sweethearts performt alte Eurovisionstitel auf ihre moderne Art und im Tivoli treten Safri Duo auf. Nebenbei findet zudem heute die "Massenhochzeit" in Kopenhagen statt, hetero- und homosexuelle Paare lassen sich heute offiziell trauen. 
 
Und wie man noch erfuhr, hat die Europäische Rundfunkunion bei allen Liveshows Beobachter in "kritische" Länder entsandt, die kontrollieren, ob die entsprechende Rundfunkanstalt auch tatsächlich die komplette Show überträgt. So konnten gestern unmittelbar nach deren Aufkommen, Gerüchte um die Nicht-Ausstrahlung vom österreichischen Beitrag durch das weißrussische Fernsehen ausgeräumt werden. 
 
Wie man weiterhin hört, unternehme die EBU derzeit strikte Bemühungen, das israelische Fernsehen zum Bleiben zu bewegen und vor allem am Leben zu erhalten. Die Israel Broadcasting Authority soll nach der Abschaffung der Rundfunkgebühren im Land aufgelöst werden. Die EBU betonte bereits am Montag, dass der israelische Staat alles unternehmen sollte, um weiterhin einen öffentlichen Rundfunk anzubieten. Ob es in Israel nun zu einem ähnlichen Prozedere wie in Griechenland kommt, bleibt anzuwarten.
 
Fakt ist jedoch auch, dass Israel nach dem neuerlichen Ausscheiden im Halbfinale mit Mei Finegold gestern Abend bestimmt alles andere als glücklich über die Pleiten im Wettbewerb ist und man wohl in Zukunft zweimal darüber nachdenken wird, ob man weiterhin an der Eurovision teilnimmt. Würde Israel auf die Teilnahme verzichten, bzw. gar nicht mehr teilnehmen können, wäre der Weg frei für eventuelle Debüts arabische Nationen wie Ägypten, Tunesien oder des Libanon. Doch dies ist alles noch Spekulation und Zukunftsmusik.

Hinter der Bühne steht alles für einen schnellen Aufbau bereit
Twin Twin und Sergej aus Montenegro backstage
Conchita, Basim und The Common Linnets werden zur Bühne gebracht
Beim Intro kommen wieder Flaggen ins Spiel | Elaiza bei der Generalprobe