Freitag, 2. Mai 2014

Tag 5: Über Wikinger und Seekranke


Island - Island war als nächstes an der Reihe und weckt alle wieder auf, die nach Sanna Nielsen schon keine Lust mehr hatten. Pollapönk sind bunt, schrill und laut. Das macht viel Spaß, es blinkt und leuchtet überall in den Farben des Regenbogens und die isländischen Teilnehmer in ihren Adidas-Outfits sehen auch extrem zum Schießen aus. Getanzt wird nebenbei auch noch, ich denke Island wird recht gute Karten haben, ins Finale einzuziehen, denn dort würde sie die Mitklatsch-Nummer mit ausgefeilter Tanzschrittfolge sehr gut machen. Am besten gefällt mir der Typ in Orange ganz hinten, der aussieht, als würde er nach dem Auftritt noch die Bühne kehren müssen.
 
Ganz unpolitisch ist es auch bei den Isländern nicht, ein Mitglied der Gruppe konnte der PK nicht beiwohnen, weil man ihn für eine Sitzung im isländischen Parlament erwartet. Am Dienstag ist er dann wieder zum Semifinale zurück in Kopenhagen. Die Pollapönks erklärten darüber hinaus: "Wir denken nicht über unsere Chancen nach, aber darüber, unsere Message zu verbreiten." Und die heißt Toleranz auf allen Ebenen. Zwei der Mitglieder sind zudem Vorschullehrer und ihre Schützlinge seien sehr stolz und glücklich darüber, dass sie für Island auftreten. Sie fragen bereits die ganze Zeit, wann sie denn endlich im Fernsehen zu sehen seien. Süß!

Pollapönk haben und machen Spaß auf der Bühne
Alles tobt, nur der Mann in Orange behält die Beherrschung
Albanien - Das Albanien keine allzu namhafte Seefahrernation ist, bewies Hersi Matmuja, die die Freizeit in Kopenhagen für eine Bootsfahrt durch die Hafenbezirke Kopenhagens nutzte. Sie wurde seekrank. Auf ihren hohen Hacken konnte sie aber fehlerfrei balancieren, im Semi wird sie allerdings barfuß auftreten. Die kleine Hersi scheint auch ein ganz sympathisches Mädel zu sein, alles sei gut, betitelte sie ihre zweite Probe. Allerdings ist das Lied fürchterlich langweilig, ähnlich wie einst bei der Firefly-Frau aus Zypern vor einigen Jahren. Das Kleid, das sie bei der heutigen Probe auftrug, ist aber noch nicht ihr finales Outfit für Dienstagabend. Das ist auch gut so, da dieses antike Teil weder Nathalie Sorce noch Eva Boto Glück gebracht hat, also schnell etwas Fesches anziehen.
 
Bei der Pressekonferenz trug sie auch ein viel fröhlicheres blau-rotes Kleid mit aufgestickten Blumen. Diese war allerdings nur spärlich besucht, allgemein rechnet man Albanien in diesem Jahr keine Chancen ein, höchstens vielleicht auf den letzten Platz im Semifinale. Hersi sang noch ein Stück von Puccini, offenbar sehr gut, allerdings nahm dies kaum jemand zur Kenntnis. "Ich bin ein anderer Mensch wenn ich Opern singe und wenn ich Pop singe.", sagte Hersi. Sie singe mit Herz und lasse ihren Emotionen freien Lauf. Das ist beim Song Contest auch nicht das Schlechteste, was man tun kann. Die Fragen bei der PK blieben größtenteils aus, sodass die vorzeitig ihr Ende fand. Ich drücke ihr trotz allem die Daumen, dass es ein nicht ganz so großes Desaster bei der Punktevergabe gibt...

Sieht sie nicht ein bisschen aus wie die junge Nathalie Sorce in dem Kleid?
Hersi Matmuja bei der albanischen Pressekonferenz