Freitag, 9. Mai 2014

Eurovision 2014: Randnotizen zu den Halbfinals


Dänemark - Bevor es nun im Laufe des Tages einen großen Rückblick auf das zweite Semifinale gibt, möchte ich nur noch kurz ein paar Daten zusammentragen, die die Seele eines jeden Eurovisionsfans freuen wird: Statistiken und Reaktionen internationaler Medien. So berichtet u.a. das slowenische Fernsehen RTVSlo auf seiner Website sehr euphorisch, dass man es in die Finalshow geschafft hat, auch Tinkara machte auf der PK einen ganz vergnügten Eindruck. Wahrscheinlich hat sie ihr Land vor einem Rückzug vom Song Contest bewahrt, viele sind davon ausgegangen, dass man im Falle eines Ausscheidens 2015 und womöglich auch in der Zukunft Abschied vom Song Contest genommen hätte. Hoffen wir, dass RTVSlo gar nicht erst auf die Idee kommt...
 
Die Schweizer Lokalpresse hat Sebalter bereits nach dem Semifinale eingefangen und interviewt: "Ich bin überglücklich. Ich wollte es unbedingt schaffen, und jetzt hat es geklappt. Ich freue mich sehr, dass wir es geschafft haben. Als unser Land als erstes aufgerufen wurde, fiel mir ein Stein vom Herzen.", sagte Sebalter sogleich nach der Show. Jetzt werde erst einmal gefeiert, Sebalter erklärte auf der Pressekonferenz bereits, dass heute Nacht wohl nicht an Schlaf zu denken sei. 
 
Auch die irischen Medien haben bereits reagiert und relativ unenttäuscht berichtet. So schreibt The Independent in seiner Online-Ausgabe zum Beispiel: "Leider haben es Can-Linn, Kasey und das gesamte Produktionsteam nicht geschafft, mit der irischen Performance bei den Zuschauern zu beeindrucken. (...) Irlands Semifinalrekord ist jedoch gut, von den acht Semifinalacts qualifizierten sich fünf für das Finale, mit Ausnahme von Donna & Joe 2005, Dustin 2008 und Sinead Mulvey 2009." Nach einer relativ guten Finalquote in den letzten Jahren kann man sich auch mal wieder einen Patzer erlauben.
 
Für die Analytiker gibt es hier noch interessante Fakten: es ist der erste Jahrgang seit 2004, der ohne ein baltisches Land im Finale stattfindet. Suchte man im vergangenen Jahr noch jugoslawische Nationen im Finale, so muss man heuer Estland, Lettland und Litauen suchen. Vilija aus Litauen schied mit "Attention" als letzte baltische Kandidatin aus. Insgesamt ist ist es ein interessantes Weiterkommen in diesem Jahr, typische Rausflieger wie die Niederlande, Polen oder auch Slowenien haben sich qualifiziert, Litauen und Georgien, die sonst auch mit fiesen Nummern weiterkommen, sind nicht mehr dabei.
 
Von Montenegro und San Marino am Dienstag wollen wir gar nicht erst anfangen, die warten seit 2007 bzw. 2008 auf ihre erste Finalteilnahme. Das Teilnehmerfeld am Samstag ist bunt durchmischt, Skandinavien ist komplett vertreten, die GUS-Staaten sind mit Ausnahme von Georgien und Moldawien vertreten und ein starkes mitteleuropäisches Feld mit Polen, Ungarn, Österreich, der Schweiz und Slowenien. Diese Länder hatten es seit Einführung der Halbfinals sehr schwer, Polen kam nur 2008 ins Finale, Österreich nur 2011 und die Schweiz immerhin schon zweimal.
 
Heute Nacht werkeln die Organisatoren des Wettbewerbs nun an der Startreihenfolge für Samstag um eine möglichst große Abwechslung und Dramatik zu erzeugen, wird nicht per Losentscheid sondern taktisch kalkuliert festgelegt. Wir melden uns in der Mittagszeit mit allen interessanten Themen rund um den Song Contest und der detaillierten Besprechung des zweiten Halbfinals. Bis dahin, eine gute Nacht allen Lesern!