

A wie Auftakt - Wilhelm I. ließ das Vereinigte Königreich der Niederlande am 16. März 1815 ausrufen, noch bevor der Wiener Kongress zur Neuordnung Europas zu Ende ging. In seinen damaligen Grenzen konnte sich das neue Königreich aber nur bis 1830 halten, dann kam es zur Revolution in dessen Folge die südlichen Provinzen des Königreichs das heutige Belgien formten. Geblieben ist bis heute allerdings die Monarchie von Oranien, was dem Land auch seine symbolische Farbe orange eingebracht hat.

Gesprochen wird Niederländisch, dem nachgesagt wird, es sei "lustiges Deutsch" bzw. Deutsch sei "ernstes Niederländisch". Um in die Niederlande zu kommen, braucht es für deutsche Staatsbürger einen Personalausweis oder Reisepass, für Haustiere braucht es einen EU-Heimtierausweis. Geld tauschen muss man seit 2002 nicht mehr, nach Abschaffung des Gulden wird auch hier mit dem Euro bezahlt. Zu den großen Erfindungen der Niederländer zählt u.a. der "Hollandse Kijker", den Galileo Galilei zum ersten Teleskop verbesserte. Heutzutage glänzen die Niederlande durch Erfindungen wie das Einhand-Kondom.

1626 soll ein Niederländer den einheimischen Lenni-Lenape-Indianern für 26 Gulden die Insel abgekauft haben, auf der zum Zwecke der Pelztierjagd zunächst die Siedlung Nieuw Nederland, das heutige New York entstand. Bedeutsamer war allerdings die Gründung der VOC. Die Vereinigte Niederländische Ostindien-Kompanie ging dazu über, von den Molukken ausgehend den Gewürzhandel in Südostasien zu kontrollieren. Es wurden wichtige Häfen wie Malakka, Aceh und Makassar annektiert und zu Umschlagsplätzen für Nelken, Pfeffer und anderen Gewürzen sowie Sandelholz. Niederländisch-Indien hatte seinen Verwaltungssitz in der Stadt Batavia auf der Insel Java.



D wie Den Haag - Während Amsterdam als Hauptstadt der Niederlande gilt, tagt das Parlament in Den Haag (’s-Gravenhage). Die Stadt wurde im 11. Jahrhundert gegründet und dehnt sich mittlerweile bis an die Nordseeküste aus. Zum Gemeindegebiet gehört heute auch das mondäne Strandbad Scheveningen. Den Haag ist zudem Sitz des Internationalen Gerichtshof, der gemäß Artikel 93 Absatz 1 der Charta der Vereinten Nationen als rechtliche Instanz urteilen darf. Er ist im Friedenspalast, einem roten Backsteingebäude untergebracht und landet regelmäßig in den Schlagzeilen der Weltpresse. Außerdem befindet sich hier der Sitz von Europol, der Polizeibehörde der Europäischen Union.

1966 schickten die Niederlande mit Milly Scott die erste schwarze Künstlerin zur Eurovision. Der dritte Sieg folgte 1969, wenngleich sich die Sängerin Lenny Kuhr ihn sich mit Frankreich, Großbritannien und Spanien teilen musste. Den bis 2019 letzten Sieg fuhr die Gruppe Teach-In 1975, angeführt von der österreichischen Sängerin Getty Kaspers an. Nun dauerte es bis 2014, ehe das Land wieder eine Platzierung unter den besten Drei erhielt. Die Common Linnets stellten mit ihrem Radiohit "Calm after the storm" die Konkurrenz, bis auf Conchita, in den Schatten.




H wie Holland - "Im 17. Jahrhundert waren Nord- und Südholland eine Grafschaft - Holland, mit Amsterdam als wichtigster Stadt. Zu dieser Zeit war Holland die wichtigste Provinz der Niederlande. Da damals Holland für die Niederlande stand, bürgerte es sich ein, das Land nach seiner dominierenden Provinz zu bezeichnen.", so Jules van der Marck vom Institut für Niederländische Philosophie. Noch heute ist es üblich, die Niederlande zu "Holland" zu degradieren, was bei den Niederländern oft zu Irritationen führt. Andererseits spornen die Niederländer ihre Fußballmannschaft mit "Hup Holland Hup" an, was auch nicht gerade konsequent ist. Heute steht Holland aber tatsächlich nur für zwei Provinzen, Zuid-Holland, die Heimat von Duncan Laurence, mit Den Haag als Hauptstadt und Noord-Holland mit Haarlem als Hauptstadt.
I wie Im Exil - Wer sich gerne mit komplizierten Grenzziehungen beschäftigt, der ist im niederländischen Baarle-Nassau genau richtig. Mittelalterliche Verträge zwischen dem Herrscher von Breda und dem Herzog von Brabant sorgten dafür, dass das Gebiet in der Nähe der belgischen Grenze heute ein Flickenteppich von Exklaven ist. Baarle-Nassau bezeichnet eine niederländische Gemeinde, die allerdings immer wieder von belgischem Territorium unterbrochen wird. Darin befinden sich widerum mehrere niederländische Exklaven. Diese Situation sorgt dafür, dass die Grenze teilweise mitten durch Wohngebäude verläuft, die Zugehörigkeit des Hauses richtet sich danach, auf welcher Seite der Grenze sich die Eingangstür befindet.
Bis vor wenigen Jahren gab es zudem die Regelung, dass niederländische Restaurants und Cafés früher zu schließen hatten, als die belgischen. Dieses Problem wurde in Baarle ganz einfach dadurch umgangen, dass die Gäste eines Restaurants einfach den Tisch wechselten und so über die Grenze nach Belgien gingen. Die Gemeinde lebt heute von dieser kuriosen Stellung und hat nicht vor an diesem Zustand etwas zu ändern. Kontrollen gibt es allerdings nicht, seit der Ratifizierung des Vertrages von Maastricht, kann man ohne Grenzkontrollen von einem Teil der Gemeinde in die andere gelangen, Markierungen auf dem Boden sind allerdings vorhanden.
J wie Joppiesauce - "Was ist das für ein Land, in dem die Menschen Hagelkörner auf ihr Brot streuen, nachts Kaffee trinken, Pommes frites mit Erdnusssoße übergießen und hoch konzentriertes Salmiakpulver schlürfen?", habe ich jüngst in einem Online-Artikel gelesen. Die traditionelle niederländische Küche basiert ähnlich wie die deutsche Küche, je nach Region auf Fisch- und Fleischgerichten. Das historische Nationalgericht ist Stamppot, nichts weiter als zusammengestampfte Kartoffeln mit Gemüse. Im 20. Jahrhundert hielten Einflüsse aus der indonesischen Küche Einfluss in den Niederlanden.

Das Hauptexportgut ist neben den Tomaten und Gurken, die in zahllosen Gewächshäusern vor sich hin vegetieren aber eines: Käse. Stellvertretend sei hier der Gouda aus der gleichnamigen Stadt genannt, der seit 2010 von der Europäischen Union als geschützter geographischer Markenname eingetragen ist. Heute stammen nur noch 2% der hergestellten Gouda-Laibe aus handwerklicher Produktion, Originale kann man auf den regelmäßigen Käsemarkten antreffen. Weitere Käsespezialitäten sind u.a. Maasdamer, Edamer und Leerdamer. Produziert werden jährlich rund 650 Millionen Kilogramm Käse, verzehrt pro Kopf aber nur 17kg. Im Käsekonsum stehen die Niederländer damit nur auf dem sechsten Rang. Weltmeister sind mit 26,2kg die Franzosen, gefolgt von den Deutschen, Schweizern, Italiener und Österreichern.




Nicht von Endemol produziert, aber mit einem Niederländer besetzt war die Spielshow "Der Preis ist heiß" mit Harry Wijnvoord. Im RTL-Nachmittagsprogramm mussten Kandidaten aus dem Publikum die richtigen Preise von Produkten schätzen und konnten am Ende bis zu 1000.000 DM gewinnen. Noch heute hallte bei mir der Satz von Walter Freiwald nach: "Meine Damen und Herren… das Rad". In der Medienstadt Hilversum wurde der Familie De Mol anlässlich ihrer Verdienste um das TV-Geschäft eine eigene Straße benannt. Der größte Entertainer der Niederlande in Deutschland bleibt aber wohl Rudi Carrell, der schon ab den 70ern mit Klassikern wie "Am laufenden Band", "Rudis Tagesshow", "Herzblatt" und später "7 Tage 7 Köpfe" erfolgreiche Formate in der BRD moderierte.

Sehenswert und sogar Teil des Weltkulturerbe sind die 19 Windmühlen von Kinderdijk in Südholland und wer eh schon dort ist, dem sei ein Ausflug in die Moderne nach Rotterdam empfohlen. Markant für die Stadt ist der 112m hohe Euromast sowie die Erasmusbrücke über die Nieuwe Maas. Renommiert und altehrwürdig sind die Universitäten von Leiden und Eindhoven. Die Universität in Leiden wurde 1575 gegründet und ist damit die älteste Universität des Landes, die insbesondere im Bereich der Geisteswissenschaften und Medizin einen herausragenden Ruf genießt.

Reibung besteht bei der Grenzziehung in der Emsmündung. Die BRD vertritt den Standpunkt, die Grenze verläuft am linken Ufer der Ems, ein Spruch erklärt: "Die Grenze verläuft da, wo ein Stein ins Wasser fällt, den ein Holländer in die Ems wirft." Das sehen die Niederländer anders, seit 1960 gibt es zumindest ein Dokument, in dem sich beide Länder "im Geiste guter Nachbarschaft" zu einer Zusammenarbeit verpflichten. Der zweite Nachbar Belgien pflegt ebenfalls freundschaftliche Beziehungen zum nördlichen Nachbarn.
O wie Oranje - Wir bleiben beim Fußball, die Erkennungsfarbe der Niederländer bei diversen Sportveranstaltungen ist seit jeher Orange. Hergeleitet ist das Ganze vom Königshaus Oranien-Nassau, deren Ursprünge in der französischen Stadt Orange liegen. Dereinst wurden die heutigen Niederlande von Frankreich aus verwaltet, ehe Prinz Wilhelm dem Ersten sie vertrieb, geblieben ist die Farbe und die Nationalhymne "Het Wilhelmus", in der von eben jenem Wilhelm gesprochen wird.
Sportlich gesehen zeigen die Niederlande also sprichwörtlich Flagge, der größte Erfolg im Tore schießen gelang 1988 als sie die Europameisterschaft gewannen. Bei der WM belegten sie dreimal den zweiten Platz, zuletzt 2010 im Finale gegen Spanien. Auch in anderen Sportarten läuft es hervorragend, sodass die Niederlande mit 130 Goldmedaillen auf dem 15. Platz des IOC-Medaillenspiegels Olympischer Wettbewerbe stehen. Im Wintersport glänzen niederländische Athleten insbesondere beim Eisschnelllauf und im Shorttrack.
P wie Pumpwerke - Schon im Mittelalter verstanden es die Niederländer aus Niedermoorgebieten fruchtbares und besiedelbares Land zu schöpfen. Landstriche wurden trockengelegt, Deiche installiert. Die Expertise mit der die Arbeiter zu Werke gingen wurde auch im Ausland geschätzt, weite Teile der Nordseeküste wurden mit niederländischer Hilfe eingedeicht und so vor schweren Stürmen und Fluten geschützt. Durch die Entwässerung mit Windmühlen gelang es sogenannte Polder, trockengelegte Flächen, landwirtschaftlich zu nutzen.
Mit einsetzender Industrialisierung geriet die Windmühle in den Hintergrund, moderne Pumpspeicherwerke entwässerten fortan die Niederlande. Im 20. Jahrhundert gelang mit der Fertigstellung des Afsluitdijks (Abschlussdeich) die größte Landgewinnungsmaßnahme der Geschichte, das IJsselmeer entstand, ebenso die neue Provinz Flevoland, die ohne Trockenlegung gar nicht existieren würde. Gäbe es die heute funktionierenden Sperren und Deiche nicht, so würde rund ein Drittel des Landes bis zu sechs Meter tief unter Wasser stehen. Apropos IJsselmeer, das IJ stellt im Niederländischen einen eigenen Buchstaben dar.
Q wie Querschnitt - Mit 1,84m sind die Niederländer die größten Männer der Welt, auch die Damen des Landes sind mit 1,71m überdurchschnittlich groß gewachsen. Maßgebliche Ursache hierfür ist die gesellschaftliche, medizinische und wirtschaftliche Situation der westlichen Welt, die dafür sorgte, dass der durchschnittliche Niederländer in den letzten 200 Jahren um rund 20cm gewachsen ist. Unterdurchschnittlich ist hingegen, wie schon erwähnt die Landfläche, die über dem Normaal Amsterdams Peil, dem nationalen Maß für den Meeresspiegel liegt. So ist der Flughafen Amsterdam-Schiphol mit 3,35 unter NAP der einzige Flughafen der Welt, der unterhalb des Meeresspiegels liegt. Rekordverdächtig ist, dass die Niederlande mit ø43 Verkehrstoten pro Million Einwohner das sicherste Land im EU-Raum sind.


Auch das Schienennetz ist engmaschig, die Nederlandse Spoorwegen (NS) bietet täglich rund 4.800 Zugfahren an und befördert rund 1,1 Millionen Fahrgäste am Tag. Die Gleise selbst gehören aber nicht der NS, sondern dem Infrastrukturunternehmen ProRail B.V., auch der Güterverkehr wurde ausgelagert. Die großen Städte des Landes sind durch IC-Verbindungen gut verknüpft, zwischen Amsterdam, Rotterdam und Utrecht verkehren bis zu zwölf Züge pro Stunde. Aus Deutschland heraus fahren IC- und ICE-Linien via Bad Bentheim über Hengelo und Deventer sowie über Oberhausen nach Amsterdam Centraal. An den großen Bahnhöfen gibt es Bahnsteigsperren, dafür gibt es im niederländischen Fernverkehr keine Speisewagen. Bei 30 Minuten Verspätung gibt es den halben Fahrpreis zurück, ab 60 Minuten ist die Fahrt gänzlich kostenlos.

Die Zuneigung zur Tulpe ging im 17. Jahrhundert sogar so weit, dass Zucht und Handel mit Tulpenzwiebeln einen derartigen Run auslösten und sie an der Börse zum Spekulationsobjekt wurden. In den 1630er Jahren erzielten Tulpenzwiebeln ein derart hohes Preisniveau, dass sich zahllose Menschen eine goldene Nase daran verdienten und Tulpen statt Bargeld als Einsatz bei Lotterien und Glücksspielen verwendet wurden. Die Blase platzte schließlich im Februar 1637 und endete mit einem rapiden Preisverfall. Die Tulpenmanie gilt heute als erste gut dokumentierte Spekulationsblase der Wirtschaftsgeschichte.

Nach den USA sind die Niederlande der zweitgrößte Exporteur landwirtschaftlicher Produkte. Dort wo noch keine Autobahn hingesetzt wurde, findet man riesige Getreide- oder Gemüseanbauflächen. 50% der landwirtschaftlichen Fläche sind Weideland, 40% dienen dem Anbau von Nutzpflanzen, 10% Schnittblumen. Auch die Nordsee-Fischerei hat eine wichtige Rolle, Forstwirtschaft wird aufgrund fehlender Waldgebiete kaum betrieben. Zum Stichwort Autobahn hält das Land den Rekord mit 57,5 Kilometern pro 1.000km², den höchsten Anteil an Autobahnkilometern in der Europäischen Union.
Keine große Rolle spielt in den Niederlanden der Bergbau, die Förderung von Steinkohle in der Provinz Limburg wurde schon 1974 eingestellt. Dafür zählt Amsterdam seit über 400 Jahren als Hauptstadt der Diamantenverarbeitung. Ehe Antwerpen ihr den Rang abgeluchst hat existierte hier eine florierende Diamantenbörse. In Europas ältester Diamantenfabrik wurden im Laufe der Jahre zahlreiche bekannte Edelsteine geschliffen, etwa der Koh-I-Noor und der Grüne Diamant, der sich im Besitz der sächsischen Kurfürsten befand.
V wie Vaalserberg - Wer zum Wandern in die Niederlande kommt, muss kein Höhentraining absolvieren, die höchste Erhebung des Landes ist, je nachdem, welchen Maßstab man ansetzt etwa 322m hoch. Der Vaalserberg im äußersten Südosten des Landes markiert gleichzeitig das Dreiländereck zwischen den Niederlanden, Belgien und Deutschland. Von Aachen aus kann man den bewaldeten "Berg" gut sehen. Offiziell ist er seit 2010 allerdings nicht mehr der höchste Berg des Landes. Seit der Auflösung der Niederländischen Antillen und der Eingliederung der Insel Saba als "Besondere Gemeinde", ist der 877m hohe Vulkan Mount Scenery der höchste Berg des Landes.
W wie Watt - Die Niederlande verfügen über 650 Kilometer Küste, an denen sich Wattenmeer, Sandstrände und kleine Hafenstädtchen abwechseln. Für Badegäste empfehlen sich die Orte an der Küste Zeelands mit bis zu 140 Sonnenstunden sowie die pittoresk gelegenen Städte Scheveningen, Zandvoort, Haarlem und die Westfriesischen Inseln, etwa Texel, Terschelling und Ameland. In der Nähe von Bergen aan Zee befindet sich mit der Radardüne zudem die größte Sandkiste des Landes. Unweit von Den Helder befindet sich der Lange Jaap, der mit 70m höchste Leuchtturm Europas.
Auf den Sandbänken der Nordsee tummeln sich Seehunde, ansonsten findet man in den Niederlanden die mitteleuropäische Fauna, bestehend aus Hirschen, Damwild und Wildschweine. Sporadisch und immer eine Schlagzeile wert sind Sichtungen von vereinzelten Luchsen und Wölfen. 2013 war es die Sensation in den Gazetten, als es hieß, ein Wolf aus Niedersachsen sei nördlich von Arnhem aufgetaucht und ziehe dort sogar Welpen groß. In Folge dessen wurde gar eine Kommission zum Schutz vor Wolfsschäden gegründet.


Auch sollte man nicht kopfschüttelnd reagieren, wenn in den Niederlanden von Zauberkugeln und Kartenlesen gesprochen wird. Ein anerkannter Beruf, dessen Ausbildung mit 1.000 Euro vom lokalen Arbeitsamt finanziert wird, ist die Tätigkeit des Hellsehers. Ebenso wenig sollte man die deutsche Tradition des Sandburgenbauens an niederländischen Stränden ausleben, dies gilt, nicht nur in den Niederlanden, als verpönt. Ebenso ist es eine Todsünde, den niederländischen Sport zu denunzieren, auch Sportuninteressierte sollten sich mit dem Kommentar zurückhalten, dass Ajax ein Reinigungsmittel ist, schließlich handelt es sich hierbei um den 34fachen Rekordmeister der Eredivisie.
Seinem Ruf entsprechend ist das Land eine Fahrradnation, als Fußgänger sollte man Fahrradklingeln keinesfalls ignorieren, vor allem in Städten sind die Radfahrer in der Überzahl und im Zweifel die stärkeren Verkehrsteilnehmer. Wer mit dem Auto unterwegs ist, sollte es vermeiden nach Amsterdam zu fahren. Baustellen, horrende Parkgebühren und verstopfte Straßenzüge machen die Fahrt in der niederländischen Hauptstadt zur nervlichen Zerreißprobe. Innerorts gilt ein Tempolimit von 50km/h, außerorts 80km/h, auf Autobahnen 130km/h. Zu schnelles Fahren kann drakonische Bußgelder hinter sich herziehen. Telefonieren am Steuer kostet pauschal 140 Euro, bei gefährdendem Verhalten bis zu 2.000 Euro. Die Promillegrenze liegt bei 0,5.
Y wie YMCA - Seit April 2001 kann in den Niederlanden gleichgeschlechtlich geheiratet werden. Damit war der "Wet Openstelling huwelijk" das erste Gesetz, dass homosexuellen Paaren die Ehe ermöglicht, auch eine Adoption ist möglich. Seit dem Ende der Niederländischen-Antillen gilt dies auch für die Karibikinseln Bonaire, Saba und Sint Eustatius. Auf Aruba, Curaçao und Sint Maarten greift diese Regelung nicht, zwar werden gleichgeschlechtliche Ehen anerkannt, können hier aber nicht geschlossen werden. Homosexualität wird gesellschaftlich akzeptiert, insbesondere in Amsterdam hat sich eine große Szene mit vielen Diskotheken und Bars etabliert. Der Gay Pride der Stadt zählt alljährlich zu den größten in Europa.

Der Weihnachtsbaum wird geschmückt, sobald Sinterklaas wieder fort ist. Allerdings setzen sich hier mehr und mehr Kunsttannen durch, aus dem praktischen Grund, da diese nicht nadeln. Man wünscht sich "Prettige Kerstdagen" und verschickt üblicherweise in der Weihnachtszeit tonnenweise Grußkarten sodass die niederländische Post im Dezember regelmäßig an ihre Grenzen stößt. Die verschickten Karten werden an einem roten Band aufgehängt und verleiten zahlreiche Leute dazu, ausschweifende Reime und Verse zu dichten.
Wenige Tage später kann man auf dem Rembrandtsplein in Amsterdam die größte Silvesterparty des Landes erleben, mit einem Feuerwerk das Seinesgleichen sucht. Während bei uns nach einer halben Stunde das meiste Pulver verschossen ist, kann es hier vorkommen, dass man unentwegt zwei Stunden Raketensalven in den Himmel feuert. Zum Brauch gehört auch das Neujahrsbaden in Scheveningen, um punkt 12 Uhr stürzen sich Wagemutige in die eiskalten Fluten der Nordsee, im Anschluss an das Spektakel gibt es am Ufer heiße Erbsensuppe.