Samstag, 30. Mai 2009

Kommentar: Das Phänomen Luxemburg


Luxemburg - Da es keine einzige verlässliche Quelle im Internet bezüglich der Teilnahmeberechtigung Luxemburgs am Eurovision Song Contest gibt, haben wir nun selbst einmal Kontakt mit der federführenden European Broadcasting Union aufgenommen, die uns nun erklärt haben, was es mit dieser ominösen CLT Multi Media AG in der Mitgliedsliste der EBU auf sich hat.

Svante Stockselius, Abteilungsleiter im Bereich der Contestveranstaltung erzählt uns prinzipiell nichts Neues; jedes Land, das am Song Contest teilnehmen möchte, braucht ein vollwertiges EBU-Mitglied. "In Luxemburg gibt es kein entsprechendes Mitglied. Das gleiche gilt für viele andere Länder, die im Moment nicht teilnehmen. Die vollständige Mitgliedsliste der EBU gibt es auf der Website www.ebu.ch unter "Members". Dort kann man außerdem die Kriterien für die Mitgliedschaft finden."

Bjørn Erichsen ergänzt: "Bei den beiden Mitgliedern in Luxemburg handelt es sich lediglich um Radiosender. Für eine Teilnahme muss der Wettbewerb jedoch im Fernsehen übertragen werden." Hinzu kommt das es laut Staatsvertrag in Luxemburg keine öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten gibt.

Die Privatsender RTL Télé Lëtzebuerg und Den 2. RTL sind zwar Bestandteil der CLT Multi Media, aber keine eigenständigen Mitglieder innerhalb der Europäischen Rundfunkunion (vergleichbar mit den Dritten Programmen im deutschen Fernsehen). Der Sender Tango TV, der vor Jahren Interesse an einer Teilnahme am Eurovision Song Contest bekundet hatte, stellte am 17. März 2007 seinen Sendebetrieb vollständig ein, zu einer EBU-Mitgliedschaft ist es nicht mehr gekommen.

Luxemburg nahm 1993 zum letzten Mal am Eurovision Song Contest teil. Die Gruppe Modern Times erreichte jedoch nur einen 20. Platz mit "Donne-moi une chance". 2004 stand RTL zunächst auf der provisorischen Teilnehmerliste am Song Contest in Istanbul, meldete sich jedoch vor der Deadline wieder ab, da der Teilnahmebeitrag nach Senderangaben zu hoch angesetzt war.