Schweden - Das schwedische Fernsehen SVT hat die Einführung einer Frauenquote beim Melodifestivalen 2022 gekippt. Der Vorentscheid hätte internen Planungen zufolge ab 2022 die zusätzliche Regel erhalten, dass mindestens ein Komponist oder Texter, der an einem Melodifestivalen-Beitrag beteiligt ist, weiblich sein muss. Ein halbes Jahr später heißt es nun vom Sender, dass man diese Regel vorerst nicht anwenden wird und es keine vorgeschriebene Frauenquote beim Vorentscheid geben wird.
Karin Gunnarson, Produzentin beim Melodifestivalen erklärt hinzu, dass die Verpflichtung eine Texterin oder Komponistin dabei zu haben, "nicht so inspirierend oder kreativ ist, weshalb wir die Regeln nicht geändert haben. Unser Bestreben nach einem gleichberechtigten Melodifestivalen bleibt bestehen und ist etwas, an dem wir in Zukunft weiter arbeiten werden." Wie genau dieser Arbeitsschritt aussehen wird oder welche Art von Änderungen für die Zukunft geplant sind, ließ SVT allerdings noch unkommentiert.
Das Melodifestivalen wurde in den letzten Jahren immer wieder Regeländerungen unterworfen um die Anzahl weiblicher Komponisten und Autoren zu erhöhen. So wurde 2014 erstmals daran gefeilt und eine Mindestquote von 20% eingeführt, mittlerweile ist man bei 50% angekommen. Zuletzt waren 21 Texterinnen und Komponistinnen am Vorentscheid beteiligt, dem standen 79 männliche Komponisten und Autoren entgegen. Ob diese Regelungen der Qualität des Wettbewerbs insgesamt gut tun, ist nicht belegbar.