Großbritannien - Der letzte Finalist, der noch nicht auf der Bühne stand, änderte dies um kurz nach elf. Joe & Jake aus dem Vereinigten Königreich sangen in legere Freizeitbekleidung ganz harmonisch ihren Titel "You're not alone". Allein waren sie auf der Bühne allerdings nicht, sie haben zwei Schlagzeuger auf Podesten im Hintergrund platziert. Dominierende Farbe bei den Briten, wie bei Dreiviertel der Kandidaten in diesem Jahr ist blau.
Allerdings haben Joe & Jake auch eine Sammlung von Selfies und Bildern von Menschen mitgebracht, die abwechselnd zu den Beleuchtungsmustern auf den LEDs auftauchen. Auch wenn ihnen ein Milchbubi-Image nacheilt, machten die beiden doch einen hervorragenden Job, sie singen deutlich und kräftig, wenngleich das Lied etwas seicht ist, aber vom UK ist man durchaus Schlimmeres gewöhnt. Auch die ausländischen Journalisten bescheinigen Joe & Jake, dass sie fehlerfrei und ohne Probleme ihren Titel dargeboten haben.
Die beiden begleiten sich zunächst selbst auf der Gitarre und hüpfen später fröhlich auf der Bühne umher, umarmen sich in Samir & Viktor-Manier und sorgen einfach für sympathische und unbeschwerte drei Minuten. Dass dies allein nun für eine vordere Platzierung reicht, kann bezweifelt werden, aber es ist zumindest kein Ausfall wie z.B. im letzten Jahr, als man sich für die Electro Velvets schämen musste. Und die Briten sehen den Song Contest ja ohnehin mit gehörig Ironie, insofern ist die Platzierung am Ende auch zweitrangig.
Die beiden Jungs präsentierten sich bei der PK ganz routiniert, zeigten sich aber sogleich von der Eurovision begeistert. Selbst die Anreise sei mit einem Besuch im British Airways-Cockpit schon ein Highlight gewesen. Nach dem Song Contest wollen beide weiterhin gemeinsam arbeiten, ihre Freundschaft sei kein reines Eurovisionsprojekt. Beide sind zudem Fans des FC Liverpool, hätten derzeit aber nur wenig Zeit zum Fußball gucken. Außerdem bestätigten sie, dass das Interesse an der Eurovision, wohl auch wegen des abgehaltenen Vorentscheids, einem leichten Aufwärtstrend nachgeht.
Joe, der aus Wales stammt, freut sich zudem über die aufgeweichte Regelung, dass nun auch die Flagge mit dem roten Drachen geschwenkt werden darf. Auch der britische Delegationsleiter stimmte vergnügt darauf ein, letztlich läge es an der Europäischen Rundfunkunion, dies zu regeln. Ansonsten ging man noch auf das Was-wäre-wenn-Szenario ein, hätten es beide nicht mit ihrer Musik geschafft und freute sich allgemein, nun in Stockholm dabei sein zu können.
Die Briten nutzen den niederländischen Billardtisch zur Vorbereitung |
Auch hier dominiert wieder die blaue Farbgebung |
Hat ein bisschen was von Samir & Viktor |