Die Rundfunkanstalt in Podgorica bezieht sich damit nicht auf das Abschneiden der eigenen Band Highway sondern ob der Vorveröffentlichung von Jamalas Gewinnerliedes unter dem damaligen Titel "Nas Krim". Der Sender zeigt sich offenbar enttäuscht, dass die EBU der nachträglichen Disqualifikation nicht entsprochen hat und fragt sich, ob es sich weiterhin lohnt, an dem Event teilzunehmen.
Montenegro zeigte sich bereits nach dem Song Contest in Wien erbost darüber, dass die Stimmen der nationalen Juroren aufgrund verdächtiger Übereinstimmungen nicht in die Länderwertung eingeflossen sind, ähnlich wie im gleichen Jahr bei Mazedonien. RTCG drohte schon dort mit einem Rückzug, benannte dann jedoch als erste Nation überhaupt seine Kandidaten.
Damit zeigt sich Montenegro mit den Stimmen solidarisch, die sich vehement gegen das Ergebnis vom Samstag aussprechen. Insbesondere aus Russland hagelte es Kritik, nachdem die Ukraine als gemeinsamer Nenner aus Jury- und Televoting hervorging. Am gleichen Tag gaben die Außenminister der NATO grünes Licht zur Aufnahme des Balkanstaates. Für Premierminister Milo Ðukanović sei dieser Schritt zehn Jahre nach der Unabhängigkeit ein "sehr wichtiges Ereignis", Russland sieht auch hier wieder eine Konfrontation und hatte vor der Aufnahme gewarnt. Es geht also nichts über Politik dieser Tage...