Europa - Die gestrige Veröffentlichung einer Sperrliste für Flaggen beim diesjährigen Eurovision Song Contest hat nun zu ersten Protesten geführt. Nicht nur Fans, auch Rundfunkanstalten haben ihren Unmut über die Liste der unerwünschten Flaggen geäußert, allen voran das kosovarische Fernsehen RTK, das fragt, warum gerade die kosovarische Nationalflagge nicht geduldet wird, zumal sie bei früheren Ausgaben häufig im Bild zu sehen war.
Die "Ikurriña" darf dieses Jahr nicht gezeigt werden |
Dass Flaggen abtrünniger Gebiete wie dem Islamischen Staat oder der Volksrepublik Donezk nicht erwünscht sind ist nachvollziehbar, für die lokalen Flaggen fehle vielen jedoch das Verständnis. Was sollte verwerflich daran sein, z.B. die Flagge von Baden-Württemberg zu schwenken? Die Europäische Rundfunkunion hat sich noch zu keinem weiteren Statement bereit erklärt. Die veröffentlichte Tabelle der Organisatoren jedenfalls gilt als nicht vollständig, weitere Gebiete mit strittigem Status wie Abchasien oder Südossetien dürften ebenfalls ausgeschlossen werden.
Update [17:26 Uhr]: Die EBU hat auf den Shitstorm zur veröffentlichten Flaggenliste reagiert. Das Dokument der Ticketfirma AXS sollte anscheinend gar nicht veröffentlicht werden. Die Organisatoren wollten damit die Sicherheitskräfte sensibilisieren, man bedauere jedoch jeden, der sich durch das Verbot angegriffen fühlt. Die EBU hat AXS gebeten, die PDF umgehend zu löschen. Ein offizielles Dokument der EBU soll in Kürze auf Eurovision.tv veröffentlicht werden. Somit dürfte den Flaggen des Baskenlandes, des Kosovos, der Regenbogenflagge oder der Flagge Sachsen-Anhalts nichts im Wege stehen.