Sonntag, 24. April 2016

Road to Stockholm (37/43): Estland


Estland - Estonia - l'Estonie - Eesti
Hauptstadt: Tallinn (379km Luftlinie bis Stockholm)
Fläche: 45.339km²
Einwohner: 1,3 Mio.
Drei Schlagworte: Luchse, Wälder, Chorgesang

Zum Eurovision Song Contest:

Debüt: 1994
Letzter Sieg: 2001 mit Tanel Padar & Dave Benton und "Everybody"
Vor zehn Jahren: Sandra Oxenryd mit "Through my window"
Vorheriger Beitrag: Elina Born & Stig Rästa mit "Goodbye to yesterday"


Ein Gänsehautmoment in Baku:
Ott Lepland (2012)
Aus dem Nähkästchen: Das erfolgreichste der drei baltischen Staaten zog 1993 in der osteuropäischen Vorqualifikation noch den Kürzeren und landete 1994 mit Silvi Vrait nur auf dem vorletzten Rang, 1996 begann dann die Erfolgsschiene der estnischen Kandidaten, die 2001 im Sieg von Tanel Padar & Dave Benton mündete. 2002 sang die Schwedin Anna Sahlene "Runaway" und wurde Dritte. Danach schmierte Estland regelmäßig ab, von 2004 bis 2009 gab es keine Finalteilnahme, Urban Symphony wurden in Moskau dafür wieder Sechste. In den letzten Jahren lieferte Estland mit Getter Jaani, Ott Lepland, Birgit Õigemeel und Elina & Stig in Wien qualitativ hochwertige Titel ab, die auch alle zumindest ins Finale kamen.

Der diesjährige Beitrag:

Interpret: Jüri Pootsmann
Titel: Play
Text & Musik: Fred Krieger, Stig Rästa, Vallo Kikas
Auswahl: Eesti Laul 2016 mit zwei vorgeschalteten Semifinals á zehn Interpreten, von denen je fünf ins Finale einzogen. Dort wurde am 5. März in der Saku Suurhall in Tallinn per 50% Tele- und Juryvoting zunächst ausgesiebt, Jüri, Laura und Cartoon feat. Kristel Aaslaid erreichten das Superfinale, dort entschieden dann die Zuschauer allein, dass Jüri Pootsmann mit solidem Vorsprung nach Stockholm fährt.

Jüri Pootsmann wurde am 1. Juli 1994 in Raikküla, südlich von Tallinn geboren und blieb den Esten als Sieger der letzten Staffel von "Eesti otsib superstaari" im kollektiven Gedächtnis. Dort setzte er sich im Finale gegen Gertu Pabbo durch, die ebenfalls am Eesti Laul teilnahm und folgt damit der Superstars-Tradition von Birgit Õigemeel und Ott Lepland. Mittlerweile steht der 21jährige bei Universal Music Baltics unter Vertrag und wird von Stig Rästa gecoacht, der nach seinem eigenen Auftritt beim Song Contest in Wien nun als Komponist für Jüri auftritt. Zur familiären Tradition der Pootsmanns zählt seit jeher das Schauen des Eurovision Song Contests, die wohl in diesem Jahr ganz besonders gespannt vor dem Fernseher sitzen werden.

Eurofires Rundumschlag: Erst war ich mega angepisst, dass Grete Paia mit ihrem "Stories untold" so abgeschlagen landete, mittlerweile habe ich den estnischen Beitrag aber ein paar Mal gehört, höre auch die Parallelen zu "Goodbye to yesterday" im Arrangement heraus und finde es gar nicht mehr so übel. Könnte durchaus für das Finale reichen.
Finalchancen: gut möglich 
Ein guter Grund für XY zu stimmen: Estland ist ein sympathisches Land und sollte für die Experimentierfreudigkeit einiger Acts beim nationalen Vorentscheid belohnt werden.

Profil auf Eurovision.tv

Video: