Samstag, 23. April 2016

Rumänien: EBU klärt über Zeitpunktauswahl auf



Rumänien - Auch einen Tag nach der folgenschweren Entscheidung durch die Europäische Rundfunkunion, den Sender TVR mit sofortiger Wirkung aus der EBU auszuschließen, dreht sich in den Eurovisionsnachrichten fast alles um die Situation in Rumänien. Die EBU hat in einem weiteren Statement begründet, warum die Suspendierung zum jetzigen Zeitpunkt erfolgte.

"Die EBU bietet mehr als nur die Eurovision. Wir haben die maximale Zeitspanne eingeräumt, um das Thema zu lösen. Wir mussten jetzt handeln." Es ginge in den Verhandlungen mit der rumänischen Regierung um einen möglichen Insolvenzantrag von TVR, der jedoch vom Parlament in Bukarest nicht in Betracht gezogen wurde. Man habe solange wie möglich an einer Lösung gearbeitet, aber irgendwann sei das Maß voll, so der O-Ton aus Genf.


Für Ovidiu Anton, der mittlerweile ankündigte, nie wieder an einer Qualifikation für den Song Contest teilzunehmen und der niemandem die Situation wünscht, in der er jetzt ist, ist es eine traurige Angelegenheit. Er droht bereits aufgrund des zugefügten Schadens mit rechtlichen Schritten, wie er der rumänischen Presse erklärte. Dennoch bleibt die EBU konsequent: "TVR ist verantwortlich für die Gelder, die in die Vorbereitungen geflossen sind. Sie wurden vorher vollständig über ihre Situation informiert.", stellt die EBU klar. Ob und wie das Problem der 16 Millionen CHF Ausstände gelöst wird, ist derzeit nicht bekannt.


Aus Bukarest gibt es auch heute noch keinerlei Reaktionen. TVR schilderte lediglich in einer trockenen Meldung die Fakten um das Ausscheiden aus der EBU auf seiner Website. Sämtliche Services, die das Netzwerk der Eurovision anbietet, können seit gestern nicht mehr von TVR in Anspruch genommen werden. Darunter fällt auch das Fernsehsignal des Eurovision Song Contests 2016 aus Stockholm, das in Rumänien im Mai nicht zu empfangen sein wird.


Jon Ola Sand zur EBU-Entscheidung