Freitag, 29. April 2016

Road to Stockholm (42/43): Deutschland


Deutschland - Germany - l'Allemagne - Deutschland
Hauptstadt: Berlin (810km Luftlinie bis Stockholm)
Fläche: 357.375km²
Einwohner: 81,5 Mio.
Drei Schlagworte: Bratwurst, Bier, Brandenburger Tor

Zum Eurovision Song Contest:

Debüt: 1956
Letzter Sieg: 2010 mit Lena Meyer-Landrut und "Satellite"
Vor zehn Jahren: Texas Lightning mit "No no never"
Vorheriger Beitrag: Ann Sophie mit "Black smoke"

Damals war die Enttäuschung
groß: Texas Lightning (2006)
Aus dem Nähkästchen: Bis auf 1996 war bislang jedes Jahr ein deutscher Beitrag im Finale des Eurovision song Contests vertreten, lediglich Leon schaffte es damals nicht, die Juroren der EBU zu überzeugen und flog in der Vorqualifikation mit "Planet of blue" raus. 1979 mischte Ralph Siegel erstmals für die Bundesrepublik mit. Dschinghis Khan erreichten den vierten Platz, Siegel dominierte die 80er Jahre, 1982 führte ihn Nicole zum Sieg. In den 90ern verkam die Eurovision zu einem Wettbewerb, den nur Nerds und Hardcore-Fans verfolgten, erst Guildo Horn brachte die Eurovision wieder auf den Schirm vieler Deutscher. Später war es Stefan Raab, der mit Max, Lena und Roman Lob jungen Talenten eine Chance gab, zuletzt erreichte Wildcard-Siegerin Ann Sophie die legendären "nil points".

Der diesjährige Beitrag:

Interpret: Jamie-Lee Kriewitz
Titel: Ghost
Text & Musik: Thomas Burchia, Anna Leyne, Conrad Hensel
Auswahl: Ursprünglich interne Auswahl von Xavier Naidoo, der in einem Vorentscheid sechs Lieder singen sollte. Nach Protesten zog der NDR seine Entscheidung zurück und kündigte "Unser Lied für Stockholm" mit zehn Kandidaten an, von denen drei ins Superfinale einzogen. Jamie-Lee siegte mit 498.293 Stimmen vor Alex Diehl mit 380.293 Stimmen und Avantasia mit 241.573 Stimmen.

Jamie-Lee Kriewitz wurde am 18. März 1998 in Springe bei Hannover geboren. Sie trat erstmals im Alter von zwölf Jahren im Gospelchor Joyful Noise auf. Die mangaverrückte Jamie-Lee wurde deutschlandweit durch die fünfte Staffel von "The Voice of Germany" bekannt, wo sie mit Hilfe von Michi Beck und Smudo von den Fantastischen Vier das Finale für sich entscheiden konnte. Mit 38% konnte sie mit ihrem Titel "Ghost" überzeugen, der daraufhin auf die #11 der Charts stieg. Am 25. Februar siegte sie dann mit ihrem "The Voice"-Siegerlied beim deutschen Vorentscheid für Stockholm. Der Titel stieg auch auf die #65 in Österreich und die #26 in der Schweiz ein.

Eurofires Rundumschlag: Ich war im Vorfeld kein besonders großer Jamie-Lee-Fan, nachdem sie den Vorentscheid jedoch gewinnen konnte, ist sie mir etwas sympathischer geworden und vor allem ihr Lied hat sich mir in Teilen offenbart. Es war nun keine Weltneuheit und wird sicherlich auch nicht gewinnen, ganz punktelos wird sie jedoch auch nicht aus Stockholm wiederkommen.
Finalchancen: Deutschland ist als Teil der Big Five bereits im Finale dabei
Ein guter Grund für XY zu stimmen: Aus Deutschland ist es leider nicht möglich, Jamie-Lee zu unterstützen. Die Besucher aus den übrigen 42 Nationen dürfen aber gerne zum Hörer greifen.

Profil auf Eurovision.tv

Video:


Kein Bock, kein Geld, keine Teilnahme:
Luxemburg - Zuletzt beehrte uns das Großherzogtum, das Sitz diverser europäischer Institutionen ist, 1993 mit einem eigenen Beitrag. Das Land steht immer noch auf dem Treppchen der Ewigen Bestenliste, der lokale Rundfunk RTL hat jedoch seit Millstreet Town das Interesse verloren. Warum es seither nie zurückkehrte bleibt ein Geheimnis, eine Rückkehr erscheint auch angesichts der stetigen Absagen sehr unwahrscheinlich, wenngleich zumindest die Idee eines Gemeinschaftsprojektes mit San Marino im letzten Jahr geplant war.