Montag, 28. April 2014

Tag 1: Wir backen Kuchen im Wald


Lettland - Lagerfeuerstimmung trifft Backstube, unter diesem Motto könnte man im Prinzip den lettischen Einstieg in die Eurovisionswoche betiteln. Nachdem Armenien sich beeindruckend ins Licht rückte, auch wenn mir das Lied auf Teufel-komm-raus nicht gefallen möchte, so verlor die lettische Darbietung von Aarzemnieki an Kraft.

Das Lied ist ein kleiner Gute-Laune-Schlager zum Mitklatschen, bei dem man sich über Skurriles aus dem Baltikum freuen kann. Ob die statischen Bewegungen der Interpreten jedoch helfen, Lettland nach düsteren Jahren im Punktekeller wieder einmal weiter nach vorn zu bringen, zweifel ich an. Man zeigte sich zwar neben der Bühne sehr entspannt, auf der Bühne jedoch passiert nicht viel.

Der Hintergrund zeigt eine Landschaft, die auch aus einem Winnie-Pooh-Film hätte stammen können. Eine Waldlandschaft mit Honigkörben, raschelnde Äste, alles sehr intim gehalten. Der Bochumer Jöran Steinhauer springt mit seiner Gitarre umher, die zweite Stimme hält ein Waldschrat, der optisch sehr als Ilia Lagutenko, den Leadsänger der russischen Band Mumiy Troll (2001 in Kopenhagen) erinnert.

Beim Meet & Greet mit den Journalisten erfuhr man nicht viel Neues, Jöran erklärte wie er nach Lettland kam und dort seine Leidenschaft vom Musikmachen verwirklichte. Die EBU pries mehrmals den symbolischen Kuchen auf ihrer Homepage an, der zwar lyrisch thematisiert wird, sich im Bühnenbild jedoch nicht wiederfindet. Lettland ist eben nicht Russland, wo man zum Kekse backen einen ganzen schwenkbaren Ofen mit auf die Bühne schleppt. Im Falle Lettlands ist das jedoch auch nicht unbedingt erfolgsversprechend...

Das lettische Team um Jöran Steinhauer (rechts im Bild)
Auf der Bühne zeigt man sich sympathisch aber irgendwie auch langweilig