Freitag, 18. April 2014

Road to Copenhagen (30/37): Island


Island - Iceland - Islande - Ísland
Hauptstadt: Reykjavik
Fläche: 103.125 km²
Einwohner: 319.500
Amtssprache: Isländisch

Zur Song Contest-Geschichte:
EBU-Mitglied: RÚV (seit 1956)
Debüt beim ESC: 1986 mit ICY
Beste Platzierung: 2. Platz, 1999 und 2009

Die ESC-Geschichte in drei Sätzen: Island konnte aus technischen Gründen aufgrund der Entfernung zum europäischen Festland erst in der zweiten Hälfte der 80er Jahre am Song Contest teilnehmen und scheiterte vor allem an der sprachlichen Barriere an vorderen Platzierungen, 1989 belegte das Fischstäbchen (O-Ton Thomas Gottschalk) Daníel Ágúst Haraldsson nur den letzten Rang. Man schickte Kurioses wie "Sjúbídú" 1996 oder den legendären Paul Oscar 1997 sowie erfolgreiche Titel von Selma und Yohanna zum Wettbewerb. In den letzten Jahren zog Island zwar immer ins Finale ein, konnte sich dort jedoch nur im hinteren Mittelfeld platzieren.

Der diesjährige Beitrag:
Interpret: Pollapönk
Titel: No prejudice
Text & Musik: Heiðar Örn Kristjánsson, Haraldur F. Gíslason, John Grant
Auswahlverfahren: Söngvakeppni Sjónvarpsins, nationaler Vorentscheid mit drei Vorrunden und einer Finalshow am 15. Februar in Reykjavik.

Die Gruppe Pollapönk besteht seit 2006 aus Heiðar Örn Kristjánsson, Haraldur Freyr Gíslason, Guðni Finnsson und Arnar Þór Gíslason. Bei allen Mitgliedern handelt es sich um gebildete Menschen mit Bachelor-Abschlüssen etc. Das zuvor existierende Duo Botnledja, dem zwei Mitglieder der Band angehörten, versuchte 2003 bereits sein Glück beim Vorentscheid und belegte mit "Eurovísa" den zweiten Platz. Die farblich an die Power Rangers erinnernde Formation hatte in Island in jüngster Vergangenheit bereits einige Hits, darunter "Leyniskapurinn" ("Geschlossene Toilette") und "Thor og Jon eru hjon" ("Thor und Jon sind ein Paar"). Den Vorentscheid gewannen sie ursprünglich mit der isländischen Version "Enga fordóma".

Eurofires Meinung:
Anfangs dachte ich an einen absoluten Spaßbeitrag, wie wir ihn 2006 schon von Silvia Night gesehen haben. Nach der Übersetzung ins Englische und mehrmaligem Hören finde ich das Lied perfekt auf den Song Contest abgestimmt. Irgendwie ist es total bescheuert, hat aber inhaltliche Stärken und sieht nach einem ernstzunehmenden Finalkandidaten aus. Ich kann mich täuschen, aber eine Mittelfeldplatzierung in Kopenhagen stelle ich den Isländern in Aussicht. Mir gefällt's.

Offizielles Video:
Pollapönk - No prejudice