Sonntag, 4. Juli 2021

Beyond Eurovision (201): Oman


Oman 
- Nach dem Eurovision Song Contest haben wir wieder alle Zeit der Welt, um uns um eben jene Welt zu kümmern. Die heutige "Beyond"-Ausgabe führt auf die Arabische Halbinsel ins Sultanat Oman. Ein Land, das bis in die 80er Jahre ein nahezu weißer Fleck auf der Landkarte war, sich nach der schrittweisen Öffnung jedoch zu einem stabilen Touristenmagneten in der Region gemausert hat. Vielen FTI-Reisenden dürfte in der Hauptstadt Maskat oder dem Baderesort von Salalah bereits der Duft von Weihrauch in die Nase gestiegen sein. Heute durchleuchten wir, wofür der Oman musikalisch steht.

Schnelle Fakten
Hauptstadt
Maskat
Sprachen
Arabisch
Fläche
309.500²
Währung
Rial Omani (R.O.)
Einwohner
5,0 Mio.
Internet-TLD
.om
Zeitzone
UTC +4
Wiki-Info

Omanische Händler scherten schon vor Jahrhunderten über den Indischen Ozean aus und pflegten wirtschaftliche Kontakte bis in den Fernen Osten nach China und eroberten im 18. Jahrhundert gar die Insel Sansibar. Mit der Kolonialisierung durch europäische Mächte schrumpfte der Einfluss omanischer Händler, bis zum Regierungsantritt von Sultan Qabus ibn Said herrschten archaische Zustände, die Sklaverei wurde erst in den 70er Jahren verboten, Ausgangs- und Reisebeschränkungen waren Gang und Gäbe. In den vergangenen Dekaden hat sich das Land zu einem der sichersten und sozial wohlhabenden Ländern der Golfregion gemausert.

Kulturell und insbesondere auch die Musik des Landes ist seit jeher durch orientalische und auch afrikanische Klänge durchzogen. Dies ist auch den Kontakten von Ägypten über Tansania bis in den Iran und Indien zu verdanken. Die traditionelle Musik des Omans ist der Tanbūra, der ebenso im Iran und Bahrain stark ausgeprägt ist. Obligatorisch sind hier die Begleitung durch verschiedene Trommeln. Eng verknüpft ist der Tanbūra auch mit den sogenannten Zār-Prozessionen, einem spirituellen Kult, deren angeblich heilende Wirkungen mit eben jener Musik unterlegt wurden. In den letzten Jahren kann sich auch der Oman neumodischer Pop- und Castingkultur nicht verschließen.

Eine der omanischen Interpretinnen, die landesweit Erfolge feiert ist die 1993 in Maskat geborene Asma Mohammad Rafi, die Tochter eines bekannten traditionellen Sängers. Sie kombiniert sowohl arabische als auch indische Rhythmen in ihren Liedern und arbeitete in der Vergangenheit u.a. mit Sanjay Dalal, einem Talentscout in der Region zusammen. Sie selbst hat nach ihrer Zeit in Indien im Oman schon mehrfach ihre professionelle Meinung bei Talentwettbewerben abgegeben. Viele Informationen, insbesondere in Hinblick auf ihre bisher veröffentlichten Singles oder Alben konnte ich leider nicht in Erfahrung bringen, da der Arabisch-Übersetzer von Google eine Katastrophe ist, aber ich denke das Video unten spricht schon für sich.

Asma Mohammad Rafi - Al'mirat sarat misr