
Schlimm wird es eigentlich nur dann, wenn ein Song (und wenn's nur die Probe ist) in der Mittelmäßigkeit versinkt. Der Song "All night long" ist zweifellos gut gesungen worden. Simon wippt während der Darbietung um seinen Mikrofonständer und versucht irgendwie das Beste aus dem schnarchigen Lied zu machen. Begleitet wird er von seiner Band und einer Backgroundsängerin. Die Bühne ist zunächst blau/türkis gefärbt, später weiß und zum Schluss strahlt sie in Regenbogenfarben. Er trat lässig mit Mütze und Hosenträgern auf.
Der Wasserverbrauch in Europa wird in diesen drei Minuten wahrscheinlich enorm ansteigen, weil dieses Lied eine ausgezeichnete Pinkelpause im zweiten Halbfinale darstellt. 'tschuldigung Dänemark...
Eigenen Aussagen zufolge lief die erste Probe für ihn "exzellent" und "Ich werde mein Bestes geben und hoffe es reicht". Ich hege Zweifel daran - besser wäre ein Titel á la "Tænder på dig", die dänische Version des ESC-Beitrags von 2005 gewesen, die er auf der Pressekonferenz gesungen hat.

Sie hat es auch gut gesungen, zitterte nicht so auf der Bühne herum wie einst Corinna May und ihre Tänzer wuselten in schwarzen Klamotten um sie herum. Was man sich aber im zweiten Drittel des Songs dabei gedacht hat, ein weißes Laken über sie hinwegfliegen zu lassen und möglicherweise noch vor der Bühne platzierte Kameras umzuschmeißen, wird nur der georgische Delegationsleiter wissen.
Ihre Pressekonferenz begann sie mit einer Acapella-Version ihres Wettbewerbstitels und des von ihr gecoverten Songs "Jerusalem of Gold" von Ofra Haza. Sie erzählte den Journalisten, dass sie an ihre Botschaft glaube und der Frieden eines Tages kommen werde. Dabei verwies sie auch auf die momentane Situation in ihrer Heimat Georgien.

Der Hintergrund zeigt gefühlte 6.000 Kerzen, die auf den LEDs in der Dunkelheit flackern. Während der Probe versuchten sie zwei verschiedene Versionen ihres Beitrages, eine komplett auf Englisch und eine, die teilweise auch auf Ungarisch gesungen wurde. Im Semifinale wird sie jedoch komplett auf Englisch singen. Egal auf welcher Sprache, der Song ist toll und wurde auch sehr gut gesungen.
Den Song komponierte Viktor Rakonczai, Mitglied der Gruppe V.I.P., die 1997 beim Song Contest in Dublin dabei war. Er stimmte gemeinsam mit Csézy kurz den damaligen Wettbewerbstitel an, sowie die ungarische Version des diesjährigen Titels ("Szívveres"). Auf die Frage nach ihrem Semifinaloutfit sagte sie, dass fünf verschiedene Outfits zur Wahl standen und sie sich für ein japanisch-wirkendes Komplettpaket entschieden hat. Wir dürfen gespannt sein.
Im letzten Block für heute gibt's dann die Zusammenfassungen der Proben aus Malta, Zypern, Fyrom und Portugal. Im Bildteil noch zwei Bilder von den gestrigen Pressekonferenzen, die aktuellen PK-Bilder liegen leider noch nicht vor, aber auch die kommen noch ;)