Malta - Um 14:30 Uhr war Malta an der Reihe - Morena trat auf die Bühne der Belgrad Arena. Und sie trat mit äußerst interessanten Stiefeln auf diese Bühne - blinkend, glitzernd, wie 'ne Discokugel. Erinnert mich an die Flaschen des Absolut Vodka die ich hier neulich mal reingestellt hab.
Auf der Bühne wird sie von vier schwarz gekleideten Männern mit Sonnenbrillen, die um sie herumtanzen und einer Backgroundsängerin begleitet. Die schwarzen Männer, Agenten, die ihren Code "Vodka" knacken wollen, sind es auch die lauthals ständig Nastrowje rufen. Bewegungstechnisch könnte Morena noch ein wenig mehr Gas geben, damit die Partystimmung auch gut rüberkommt, aber stimmlich war's einwandfrei.
Später, auf der PK, musste sie den Journalisten natürlich wieder einmal die Geschichte erklären, warum der Song "Vodka" heißt und dass es um einen russischen Code geht, den Spione knacken wollen, und nicht um Alkohol (siehe Link oben). Für sie geht mit der Teilnahme am Eurovision Song Contest ein großer Traum in Erfüllung.
Zypern - Ein paar Requisiten, die beim Eurovision Song Contest auf keinen Fall fehlen dürfen, sind in die zypriotische Performance eingearbeitet. Mit Tischen, Stühlen und roten Tüchern statteten in den Vorjahren bereits mehrere Teilnehmer ihre Beiträge ein wenig aus, in diesem Jahr tut es Evdokia Kadi aus Zypern.
Diese bot mit ihren vier Tänzern, die wie so ziemlich alle anderen Teilnehmer in diesem Jahr auch - in dunkel gehüllt sind, eine theaterreife Nummer, kletterte auf den Tischen und Stühlen herum, tanzte gemeinsam mit den Männern und ließ sich nach dem Trick mit den Tüchern auch noch von ihnen auf dem Tisch über die Bühne tragen, wie eine Femme Fatale das halt so macht. Die ganze Show ähnelte sehr ihrem Vorentscheidungsauftritt.
Auf der Pressekonferenz berichtete Evdokia, dass es von ihrem Lied auch noch eine englische und eine französische Version gibt, man sich aber letzten Endes dafür entschieden hat, es auf Griechisch zu singen - weise Entscheidung übrigens. Einer ihrer Backgroundtänzer erzählte außerdem, dass Evdokia im normalen Leben eine ganz gewöhnliche Frau sei und nur auf der Bühne zu einer Femme Fatale wird. Zum Schluss erinnerte sie noch einmal daran, dass Zypern den diesjährigen Junior Eurovision Song Contest ausrichtet und das zypriotische Fernsehen darüber hinaus auch daran interessiert ist, endlich einmal den großen Song Contest auszurichten.
Mazedonien - Mazedonien bringt mal wieder was ganz Neues auf die ESC-Bühne, nämlich ihre eigene Wand mit eingebauter Tür. Das sperrige Teil wird mit den Bildern der Sänger Vrčak und Adrian Gaxha geziert. Vor diesem Ding singt Tamara Todevska, gemeinsam mit den beiden ihren Song "Let me love you". Zur weiteren Unterstützung sind auch noch zwei weitere Tänzer und eine Backgroundsängerin anwesend.
Vrčak ist bei diesem Auftritt Komponist, Texter, Sänger und Tänzer, also fast ausschließlich für den mazedonischen Beitrag verantwortlich. Auf der Pressekonferenz antwortete er auf die Frage eines britischen Journalisten, wie sich das Trio zusammengefunden hat, dass die drei schon lange miteinander befreundet sind und er ihre Stimmen sehr gut kennt, daher war es eine leichte Entscheidung sie für den Song anzuwerben.
Auf eben dieser PK sagten die drei auch, dass der Druck groß ist, da Mazedonien bislang in jedem Jahr den Sprung ins Finale schaffte (ob nun jedes Mal verdient, lassen wir mal dahingestellt). Sie hätten aber einen guten Song und die Reaktionen der anwesenden Leute in der Halle seien positiv ausgefallen, insofern erhoffen sie sich schon das Finalticket und die beste Platzierung die Mazedonien jemals erreicht hat.
Portugal - Den Abschluss des vierten Probentages und damit auch des ersten Durchgangs aller Semifinalisten bildete die Probe der portugiesischen Truppe um Vânia Fernandes.Chiaras Lehrling Die Portugiesin trat barfuss gemeinsam mit ihren fünf Backgroundsängern auf, die scheinbar Wellenbewegungen nachmachen auf. Stimmlich war, die auf Madeira geborene Sängerin, perfekt und so ziemlich alles passte zu ihrem melancholischen "Senhora do mar", den ESC-Dauergast Andrej Babic getextet hat.
Das einzige, wohinter ich noch nicht gekommen bin, ist, warum im Hintergrund Grashalme auf den LED-Screens wedeln, es geht ja primär um eine Frau des Meeres. Auf der Pressekonferenz wurde nach dem Text ihres Liedes gefragt und der Komponist Carlos Coelho antwortete, dass es sich hierbei um ein historisches Gedicht handelt, das Vânia sehr emotional und einfühlsam wiedergibt. Vânia selbst freut sich, in Belgrad beim Song Contest dabei sein zu dürfen, genießt die Zeit, lobt die Professionalität der Bühnenarbeiter und der Organisatoren und berichtet, dass sie derzeit an einem Album arbeitet.
Alles in einem hat Portugal endlich einmal, seit Einführung des Semifinals, die Chance es in die große Samstagabend-Show, also ins Finale zu schaffen. Portugal hat sich angestrengt und wird dafür hoffentlich belohnt.
Morgen beginnen die Probedurchläufe von Neuem. Den Beginnt macht Montenegros Stefan Filipovic um 11 Uhr. Die letzte Probe findet morgen Abend um 19:20 Uhr mit der Delegation aus Bosnien-Herzegowina statt. Insgesamt sehen wir also 13 Durchläufe. Eurofire ist natürlich wieder mit dabei, auch wenn's ab und zu mal Verzögerungen gibt, so wie jetzt grade ;)