Montag, 26. Mai 2008

Nach dem Eurovision Song Contest...


Deutschland - Am Tag nach dem Eurovision Song Contest und dem eingefahrenen 23. Platz, ließen sich die No Angels in Monaco blicken. Sandy gab sich im RTL-Interview gefasst: "Was uns nicht umbringt, macht uns nur härter (...) wir sind glücklich weiterzumachen." [gemeint ist ein neues Album]. Heute Abend sind die vier Engel bei Stefan Raab eingeladen. TV total wird um 23:10 Uhr auf Pro Sieben gezeigt. Mal schauen, was sie dort zu sagen haben.

Thomas Schreiber von der ARD sagte scheinbar abschließend zum Ergebnis: "Selbstverständlich haben wir das Abstimmungsverhalten im erweiterten Europa zu akzeptieren, auch wenn es für unsere Interpreten schwer geworden ist, einen der vorderen Plätze zu erobern. Für uns ist die Teilnahme am «Eurovision Song Contest» wie die Teilnahme an einem sportlichen Wettbewerb: Nach dem Grand Prix ist vor dem Grand Prix."

Großbritannien - Und auch in Großbritannien wurde das Ergebnis ihres Kandidaten Andy Abraham in den Medien aufgenommen und verarbeitet. Die BBC muss sich derzeit anhören, dass die Teilnahme am Eurovision Song Contest Geldverschwendung sei. Den letzten Platz von Andy Abraham sehen viele einfach nur als "Witz".

Die BBC hingegen, wird auch weiterhin seine Gelder in den Eurovision Song Contest stecken, solange der Contest in Großbritannien gesehen wird. Das Finale am Samstagabend sahen immerhin 7,1 Millionen Briten. Kommentator Terry Wogan sagte nach dem das Ergebnis des ESC bekannt war: "(...) der Song Contest ist kein Musikwettbewerb mehr."

Italien - Der Vorsitzende der FIMI (Federazione Industria Musicale Italiana), Enzo Mazza, bezeichnete den Eurovision Song Contest derweil als "Gelegenheit, die man sich nicht nehmen lassen sollte". Es wäre ein Fehler, wenn man die Chance Europa italienische Musik zu präsentieren nicht nutzen würde, nur weil es an einer niedrigen Einschaltquote scheitern würde. Die italienische RAI hat den Song Contest seit 1998 nicht mehr übertragen.

Die letzte Teilnahme geht auf das Jahr 1997 zurück, als Jalisse mit "Fiumi di parole" einen vierten Platz belegten. Auch die EBU versucht, wie Svante Stockselius einmal im Interview sagte, Italien wieder für den Song Contest zu begeistern. Dem italienischen Interpreten wäre durch die ursprüngliche "Big Five"-Regel ein direkter Startplatz im Finale garantiert.
Die italienischsprachigen Beiträge hatten es beim ESC 2008 schwer, San Marinos Beitrag "Complice" belegte den letzten Platz im ersten Semifinale, Paolo Meneguzzi aus der Schweiz schied mit "Era stupendo" im zweiten Semi aus und die teilweise auf Italienisch gesungene Ballade "Pe-o margine de lume" aus Rumänien belegte Platz 20 im Finale. 

Ob das die Verantwortlichen der RAI trotzdem dazu bewegt, 2009 einen Kandidaten zum Song Contest zu schicken bleibt abzuwarten.