Mittwoch, 6. April 2016

Road to Stockholm (19/43): Moldawien


Moldawien - Moldova - la Moldavie - Moldova
Hauptstadt: Chisinău (1.541km Luftlinie bis Stockholm)
Fläche: 33.843km²
Einwohner: 3,2 Mio.
Drei Schlagworte: Wein, Großmütter, lustige Hüte

Zum Eurovision Song Contest:

Debüt: 2005
Letzter Sieg: Moldawien wartet noch auf seinen ersten Sieg
Vor zehn Jahren: Arsenium feat. Natalia Gordienko mit "Loca"
Vorheriger Beitrag: Eduard Romanyuta mit "I want your love"

Zwei kurioses Beiträge:
Zdos si Zdub (2005, 2011)
Aus dem Nähkästchen: Moldawien steht für Beiträge, die im Auge des mitteleuropäischen Durchschnittszuschauer als kurios gelten. Die trommelnde Großmutter von Zdob și Zdub 2005 war da nur der Anfang, es folgten Surfer, eine Frau mit einem Teddybären und einem Sofa, Ringepietz mit Anfassen, in die Höhe steigende LED-Kleider und zuletzt Schlampenpop aus der Ukraine. Die beste Platzierung konnte das Land bislang beim Debüt in Kiew erzielen, nämlich Platz sechs. In den letzten beiden Jahren schied Moldawien im Semifinale aus, einmal mit roter Laterne, einmal mit Sneakerboy-Optik, die knapp am Finale scheiterte.

Der diesjährige Beitrag:

Interpret: Lidia Isac
Titel: Falling stars
Text & Musik: Gabriel Alares, Sebastian Lestapier, Ellen Berg, Leonid Gutkin
Auswahl: Nationaler Vorentscheid "O Melodie Pentru Europa" mit zwei Semifinals und einem Finale am 27. Februar mit 16 Beiträgen. Abgestimmt wurde zu je 50% per Jury- und Televoting, die Siegerin Lidia Isac erhielt insgesamt 20 Punkte, gefolgt von Cristina Pintilie mit 18 Zählern..

Lidia Isac (Лидия Исак) wurde am 27. März 1993 in St. Petersburg in Russland geboren und spielt seit sie 13 Jahre alt ist Klavier. Sie nahm laut Wikipedia an mehreren internationalen Musikwettbewerben teil, bewarb sich ab 2013 auch mit ihrem Duo, den Glam Girls am moldawischen Vorentscheid. 2013 reichte es mit dem Titel "Celebrate" lediglich für den zwölften Platz, im Jahr darauf schied das Duo mit "You believed in me" bereits im Semifinale aus und 2015 reichte es solo für den 14. Platz mit "I can't breath", im Duo schied sie erneut im Semi aus. Als Komponisten konnte sie ein erfolgreiches Team gewinnen, die 2015 bereits mit Polina Gagarina zum Song Contest fuhren.

Eurofires Rundumschlag: Dieses Lied musste ich mir ich mir noch einmal vor der Bewertung anhören... Lidia Isac mag ein nettes Mädel sein, ihr Lied finde ich auch immer, wenn ich es höre gut, aber irgendwie will es bei mir nicht im Gedächtnis kleben bleiben. Ich rechne ihr aber zumindest Finalchancen aus, wenngleich sie nicht zu meinem Favoritenkreis zählt, auch nicht zum erweiterten.
Finalchancen: könnte klappen
Ein guter Grund für XY zu stimmen: Moldawien würde mit einem Sieg endlich einmal international mit anderen Schlagzeilen auf sich aufmerksam machen, als mit dubiosen Geschäftsmännern, Gesetzen und der abtrünnigen Dnjestr-Republik.

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Dienstag, 5. April 2016

Eurovision 2016: Der große Umbau steht an



Schweden - Auch wenn die Startreihenfolge noch auf sich warten lässt, kommt in Stockholm langsam aber sicher der Eurovision Song Contest 2016 ins Rollen. Auf dem Blog der Baufirma M&M Production Management wurde ein erstes Bild veröffentlicht, das die Montage der ersten Stahlkonstruktion in der Globen Arena zeigt. In den nächsten vier Wochen wird sich die Halle zum Austragungsort des größten Musikevents der Welt verwandeln.

Die ersten beiden LKWs mit Baumaterialien fuhren gestern vor der Halle in Stockholm vor. Den Baufortschritt kann man hier täglich mitverfolgen. Genaue Zahlen, wie viel Tonnen Stahl, wie viel Meter Kabel und wie viele Lämpchen in den nächsten Tagen verbaut werden, wurden von den Organisatoren des Song Contests noch nicht veröffentlicht. Kernelement ist aber natürlich auch in diesem Jahr wieder die Bühne, die, wie auch schon 2013, von Frida Arvidsson und Viktor Brattström entworfen wurde.

In diesem Jahr sollen zudem erstmals optische Täuschungen installiert werden, damit die Bühne noch größer und imposanter wirkt, als in den Vorjahren. Die Bühne des Eurovision Song Contests entwickelte sich im Laufe der Jahre von der kleinen One-Man-Show in den Anfangsjahren hin zu einem jährlichen Konstruktionswettkampf. Die bisher teuerste Ausstattung zahlten bisher die Betreiber der Olympskij Halle in Moskau 2009.

Die ersten Trucks sind angekommen | Die ersten Kabeltrommeln ausgeladen

Die Stahlgerüste dienen am Ende für die Installation von Licht- und Soundtechnik

Deutschland: Digitale und barrierefreie Übertragung



Deutschland - Nachdem gestern bekannt wurde, dass die Semifinals des Eurovision Song Contests wieder auf Phoenix gezeigt werden, knüpft nun heute auch EinsFestival an. Damit sind die beiden Shows aus Stockholm auch im digitalen Programm der ARD zu sehen. Zudem wurde Peter Urban nunmehr auch offiziell als deutsche Stimme des Wettbewerbs bestätigt.

Das Finale des 61. Eurovision Song Contests aus Stockholm gibt es, wie DWDL.de weiß, auch wieder in der barrierefreien Fassung für Seh- und Hörgeschädigte bei EinsFestival. Dies war erstmals in Wien vergangenes Jahr der Fall. Zusätzlich findet am Samstag, den 14. Mai wieder ab 20:15 Uhr der Countdown zum Eurovision Song Contest von der Hamburger Reeperbahn statt. Moderiert wird der Spaß von Barbara Schöneberger, die auf diesem Gebiet mittlerweile auch reichlich Erfahrung.

Online gibt es das Finale mit Untertiteln, Audiodeskription und Gebärdensprache. Sowohl die Songtexte und der Kommtar werden von einem Dolmetscher präsentiert. Wie auch im vergangenen Jahr bindet EinsFestival Postings von Sozialen Netzwerken mit ein und blendet sie während der Show als Lauftext ein. Die Semifinals von Stockholm finden am 10. und 12. Mai statt, das Finale am Samstag, den 14. Mai, jeweils um 21 Uhr.

Eurovision 2016: Startreihenfolge auf Freitag verschoben



Schweden - "We apologize for the inconvenience.", heißt es bei der Deutschen Bahn, wenn irgendetwas im Betriebsablauf nicht reibungslos funktioniert. Bei der Europäischen Rundfunkunion heißt es einfach nur in einem kurzen Tweet, dass sich die Bekanntgabe der Startreihenfolge für den Eurovision Song Contest verzögern wird.

Statt, wie ursprünglich geplant, heute im Laufe des Tages, postete die EBU, dass die Bekanntgabe auf Freitag, den 8. April verlegt wird. Damit bricht jetzt niemandem ein Zacken aus der Krone und die Fans haben noch ein paar Tage mehr Zeit, selbst mit den Ländern hin- und herzurangieren, für eine große Institution wie die Europäische Rundfunkunion ist es allerdings schon etwas peinlich.

SVT schiebt die Startreihenfolge seit Wochen vor sich her, in den letzten Jahren fand die Bekanntgabe immer recht zeitnah nach der Deadline für das Einsenden der Songs statt. Ob die Überarbeitung diverser Beiträge eine Rolle spielt oder das Entwicklerteam des diesjährigen Wettbewerbs in Stockholm einfach nur etwas schludrig arbeitet, ist nicht bekannt. Somit müssen wir uns bis Freitag gedulden.

Road to Stockholm (18/43): Belgien


Belgien - Belgium - la Belgique - België
Hauptstadt: Brüssel (1.280km Luftlinie bis Stockholm)
Fläche: 30.528km²
Einwohner: 11,2 Mio.
Drei Schlagworte: Pralinen, Atomium, Sprachenstreit

Zum Eurovision Song Contest:

Debüt: 1956
Letzter Sieg: 1986 mit Sandra Kim und "J'aime la vie"
Vor zehn Jahren: Kate Ryan mit "Je t'adore"
Vorheriger Beitrag: Loïc Nottet mit "Rhythm inside"


Damals auch mein Favorit:
Xandee (2004)
Aus dem Nähkästchen: Die Pommesnation nimmt seit dem ersten Eurovision Song Contest in Lugano am Wettbewerb teil, alljährlich wechseln sich in guter alter Tradition die Flamen und Wallonen mit der Nominierung des Beitrages ab, beide sind aber in ihrer Historie gleichermaßen unerfolgreich gewesen. Lediglich 1986 konnte die 13jährige Sandra Kim den Wettbewerb für sich entscheiden. Zwischen 2005 und 2010 musste Belgien im Semifinale auf den großen Wurf warten. 2010 erreichte Tom Dice mit ruhigem Gitarrensound den sechsten Platz, nur noch überboten von Loïc Nottet im letzten Jahr. Andere Favoriten wie ihrer Zeit Xandee oder Kate Ryan fristeten ein Schattendasein. 

Der diesjährige Beitrag:

Interpret: Laura Tesoro
Titel: What's the pressure
Text & Musik: Sanne Putseys, Louis Favre, Birsen Uçar
Auswahl: Vorentscheid unter flämischer Führung mit fünf Kandidaten am 17. Januar in den AED Studios in Lint. Der Sieger wurde durch zwei Runden ermittelt. Zunächst zogen die Top Two mittels Televoting und zehn internationalen Jurys in das Superfinale ein, in der Endrunde gewann Laura Tesoro mit 227 Punkten, Tom Frantzis kam auf 200 Punkte.

Laura Tesoro wurde am 19. August 1996 geboren und hatte ihre erste Rolle 2008 im flämischen Krimi "Witse". Später war sie in der Soap "Familie" zu sehen. 2014 nahm sie an der dritten Staffel des Castingformats "The Voice van Vlaanderen" teil, wo sie den zweiten Rang hinter Tom de Man belegte. Im gleichen Jahr veröffentlichte sie mit "Outta here" ihre erste Single, die auf die #23 der flämischen Charts einstieg. 2015 folgte mit "Funky love" eine weitere Single. Im November letzten Jahres wurde sie dann schließlich als Kandidatin des "Eurosong" bekannt gegeben.

Eurofires Rundumschlag: Am Anfang fand ich "What's the pressure" recht langweilig, ein normaler Popsong, wie man ihn zu Hauf in europäischen Vorentscheiden findet. Mittlerweile hat hier das Schönhören aber ganz ordentlich funktioniert, sodass ich auf drei von fünf Sternchen komme. Sonderlich viele Chancen rechne ich Belgien in diesem Jahr allerdings nicht aus, da der Titel doch etwas zu beliebig ist, um einen Coup zu landen.
Finalchancen: eher unwahrscheinlich
Ein guter Grund für XY zu stimmen: Belgien ist von Anfang an dabei und lässt sich von all den Pleiten nicht unterkriegen, das sollte honoriert werden.

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Video:


Kein Geld, kein Bock, keine Teilnahme:
Monaco - Bereits im Juli 2015 sagte das monegassische Fernsehen TMC seine Teilnahme in Stockholm ab. Die Gründe hierfür liegen im Finanzsektor der kleinen Rundfunkanstalt, die anders als vor zehn Jahren noch Fördergelder vom Staat für die Song Contest-Teilnahme erhielt. 2006 fand die letzte Teilnahme Monacos bei der Eurovision statt und solange kleine Nationen ihre eigenen Aussichten beim Contest als "chancenlos" erachten, wird der Zwergstaat an der Côte d'Azur wohl nicht zurückkehren.

Montag, 4. April 2016

Deutschland: Phoenix überträgt wieder beide Semifinals



Deutschland - Der kleine Kultur- und Politiksender Phoenix wird auch in diesem Jahr wieder beide Semifinals des Eurovision Song Contests live aus Stockholm übertragen. In einer entsprechenden Pressemeldung erklärte man im ehemaligen Hauptstadtstudio des ZDF in Bonn, wo der Spartensender inzwischen seinen Sitz hat. Damit werden alle drei Shows der Eurovision auch in diesem Jahr wieder im Free-TV ausgestrahlt.

Beginn ist traditionell um 21 Uhr, das erste Semifinale, in dem u.a. Österreich startet, wird am 10. Mai aus dem Globen in Stockholm übertragen, das zweite Semifinale, in dem die Schweiz startet und in dem Deutschland auch stimmberechtigt ist, findet am Donnerstag, den 12. Mai statt. Phoenix liegt mit den Semifinals bei den Einschaltquoten regelmäßig über Senderdurchschnitt. 

Das quotenbringende Finale des Eurovision Song Contests lässt sich das Erste jedoch nicht nehmen und überträgt es am Samstag, den 14. Mai im Hauptprogramm der ARD. Kommentator wird auch in diesem Jahr wieder Peter Urban sein, wer unsere deutschen Jurypunkte verlesen wird, ist derzeit noch nicht bekannt. Infos rund um das TV-Programm während der Eurovisionswoche folgen in Kürze hier bei uns auf Eurofire.

Jannis' Blog: Quizauflösung und Mini-Pizza


Hallo eurofire.me-Leser,

heute folgt die Auflösung des 4. Quiz:

1. Welches Land gewann im Zeitraum von 4 Veranstaltungen (1956-1959) den ESC als erstes Land 2 mal?
b) Niederlande (1957 und 1959)

2. In welchem Jahr fand der ESC zuletzt geographisch nicht in Europa statt?
c) 2012 (in Baku/Aserbaidschan)

3. Welches Big 5 Land konnte den Wettbewerb nach der Einführung der Big-5-Regelung als erstes gewinnen?
c) Deutschland, 2010

4. Großbritannien richtete (als Land) den Contest am meisten aus. Doch welche STADT hat mit 6 Veranstaltungen bisher die meisten Veranstaltungen ausgetragen?
a) Dublin

5. Alexander Rybak (Norwegen, 2009) hält den Rekord mit der höchsten Punktzahl in einem ESC-Finale. Doch welcher Küsntler liegt auf Platz 2?
b) Loreen (2012)

6. Beim ESC sind schon mehr als 50 Länder (in verschiedenen Jahrgängen) an den Start gegangen. Wie viele durften noch an keinem ESC-Finale schnuppern?
b) 2 (Andorra und Tschechien)

7. An wen vergab Deutschland seine 12 Punkte im Finale vom ESC 2015?
c) Russland

8. Wie oft wird das Wort Hallelujah im israelischen Siegertitel des Jahres 1979 wiederholt?
c) 22x

9. Einige nordafrikanische Länder haben die Möglichkeit am ESC teilzunehmen. Dazu gehört neben Marokko, dem Libanon und Tunesien auch...?
b) Ägypten

10. Welche Nation konnte den ESC noch nie gewinnen?
b) Island

Vielen Dank nochmal an alle, die mitgemacht haben!

Nun... auf die Schnelle noch ein Rezept (Mini-Pizza mit Nutella und Früchte, für 4 Personen):

Zutaten:
4 Pita-Brote
200g Nutella
verschiedene Früchte (nach belieben)

Die Pita-Brote auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen und mit Nutella bestreichen. Das Obst waschen, schälen, schneiden, entkernen (und alles was dazu gehört ^^) und dekorativ auf die Pita-Brote verteilen. FERTIG! Guten Appetit. :)

Traditionell folgt zum Abschluss noch eine Songempfehlung; diesmal aus Finnland:

Benjamin - Body

Ich wünsch euch allen einen guten Wochenstart! :)

News-Splitter (497)



Serbien - Lola Novaković, die jugoslawische Song Contest-Kandidatin von 1962 ist tot. Sie starb im Alter von 83 Jahren. Geboren wurde sie 1935 in Belgrad und hatte insbesondere in den 60er Jahren sowohl als Schauspielerin als auch als Sängerin große Erfolge im ehemaligen Jugoslawien. Mit ihrem Song Contest-Beitrag "Ne pali svetla u sumrak" in Luxemburg 1962, dem zweiten jugoslawischen Lied überhaupt, belegte sie den vierten Platz, in den 70er Jahren ebbten ihre Erfolge jedoch ab. Ihren Auftritt in Luxemburg kann man sich hier noch einmal ansehen.

Portugal - Überraschenderweise wird das portugiesische Fernsehen RTP den Eurovision Song Contest in diesem Jahr nicht ausstrahlen. Der Sender, der seinen nationalen Vorentscheid neu gestalten möchte, um weiterhin konkurrenzfähig zu sein, kündigte bereits im Oktober 2015 an, nicht in Stockholm vertreten zu sein. RTP bekräftigte allerdings erneut, dass man 2017 wieder mit dabei sein werde. Derzeit suche man noch ein neues Konzept für das Festival da Canção. Portugal setzte in seiner Geschichte fünfmal freiwillig aus, Eurovisionsfans müssen in diesem Jahr auf den Internetstream von Eurovision.tv oder andere europäische Rundfunkanstalten setzen.

Aserbaidschan - Səmra Rəhimli ehrt in ihrer Postkarte für den Eurovision Song Contest in Stockholm die Ende März gestorbene irakische Architektin Zaha Hadid. Die 65jährige Stararchitektin, die u.a. auch die Skisprungschanze von Innsbruck entwarf, starb in Miami an einem Herzinfarkt. Aufgrund ihres Schaffens in Aserbaidschan, wo sie das Heydar Aliyev Center in Baku konstruierte, wird Səmra ihren Einspieler am 9. und 10. April vor dem Bauwerk drehen. Mit modernen Formen wollte Zaha Hadid einen Bruch in der sowjetischen Architektur in Baku schaffen, die immer noch überall präsent ist. Das Kulturzentrum war bereits 2012 auf der 20-Qəpik-Briefmarke der Song Contest-Sonderausgabe zu sehen.

Slowenien - Die slowenische Postkarte wurde unterdessen in Laško in der slowenischen Untersteiermark gedreht. Sie zeigt ManuElla beim Fahrradfahren, bei der Besichtigung einer Brauerei und beim Musizieren mit einer Band. Beim nationalen Vorentscheid, der EMA 2016, setzte sich ManuElla gegen neun weitere Kandidaten (u.a. Nuša Derenda und Regina) durch und tritt nun im zweiten Halbfinale von Stockholm am 14. Mai an. Slowenien schaffte in den letzten beiden Jahren den Sprung ins Finale, Maraaya belegten in Wien zuletzt den 14. Platz bei 27 Kandidaten.

Road to Stockholm (17/43): Griechenland


Griechenland - Greece - la Grèce - Ελλάς
Hauptstadt: Athen (2.408km Luftlinie bis Stockholm)
Fläche: 131.957km²
Einwohner: 10,8 Mio.
Drei Schlagworte: Feta, Ouzo, Sirtaki

Zum Eurovision Song Contest:

Debüt: 1974
Letzter Sieg: 2005 mit Helena Paparizou und "My number one"
Vor zehn Jahren: Anna Vissi mit "Everything"
Vorheriger Beitrag: Maria-Elena Kyriakou mit "One last breath"

Griechischer Stereotyp Sirtaki:
Helena Paparizou (2004)
Aus dem Nähkästchen: Griechenland war insbesondere in den Anfangsjahren ein spezieller Kandidat, die Ablehnung gegenüber der Türkei war u.a. 1976 beim zweiten Beitrag des Landes spürbar, die über eine humanitäre Katastrophe auf Zypern handelte, später verbot Kulturministerin Melina Mercouri ob des Niveauabfalls beim Song Contest die Teilnahme. Heute gehört Griechenland zu den erfolgreichsten Nationen im Wettbewerb, seit 2004 durchgehend im Finale dabei und seit 2005 auch im elitären Zirkel der Siegernationen. Auch wenn Bouzouki und Uptempo mittlerweile nicht mehr ganz so gefragt sind, ist Griechenland alljährlich trotz Sender- und Finanzkrise stets dabei.

Der diesjährige Beitrag:

Interpret: Argo (Αργό)
Titel: Utopian land
Text & Musik: Vladimiros Sofianides
Auswahl: Interne Auswahl der Kandidaten durch den Generaldirektor des griechischen Fernsehens ERT sowie des Beitrags in Zusammenarbeit mit der Gruppe Argo.

Die Band Argo (Αργό) existiert bereits seit August 2001, hat jedoch bisher kaum Erfahrungen auf größeren Bühnen gesammelt. Die Band stammt aus Thessaloniki und besteht aus Leadsängerin Christina Lachana, der zweiten Stimme Vladimiros Sofianidis, der auch den Titel komponiert hat, Maria Venetikidou, Percussionist Ilias Kesidis, Lyraspieler Kostas Topouzis und Tabor-Spieler Alekos Papadopoulos. Die Gruppe verwenden griechische Folklore, die pontische Sprache und besingen in ihrem Wettbewerbstitel Finanz- und Flüchtlingskrise in Griechenland.

Eurofires Rundumschlag: Die griechischen Medien sind Amok gelaufen, nachdem die unbekannte No Name-Band nominiert wurde. Und das auch noch intern, was sonst nur Topstars wie Sakis Rouvas oder Anna Vissi vorbehalten war. Nun... das Lied klingt sehr griechisch, kommt mal ohne den "billigen Beat" aus, wirkt aber sehr düster und sperrig. Finale sollte drin sein, aber für große Sprünge reicht es dieses Mal nicht.
Finalchancen: möglich
Ein guter Grund für XY zu stimmen: Bei einem Sieg würde ich meinen Käseigel 2017 etwas griechischer gestalten und ihn auf Grundlage von Feta errichten.

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Sonntag, 3. April 2016

Road to Stockholm (16/43): Albanien


Albanien - Albania - l'Albanie - Shqipëri
Hauptstadt: Tirana (2.005km Luftlinie bis Stockholm)
Fläche: 28.748km²
Einwohner: 2,8 Mio.
Drei Schlagworte: Bunker, Trachten, EM-Qualifikation

Zum Eurovision Song Contest:

Debüt: 2004
Letzter Sieg: Albanien wartet noch auf seinen ersten Sieg
Vor zehn Jahren: Luiz Ejlli mit "Zjarr e ftohtë"
Vorheriger Beitrag: Elhaida Dani mit "I'm alive"


Aus dem Nähkästchen: Albaniens Song Contest-Liste wird auch langsam länger, gab man 2004 ein starkes Debüt mit Anjeza Shahini brauchte es mehrere Anläufe um aus eigener Kraft wieder das Finale zu erreichen. 2008 schaffte Olta Boka dies mit dem wunderschönen "Zemrën e lamë peng", wurde jedoch nur 16. im Finale von Belgrad. 2012 gelang Rona Nishliu mit dem unkonventionellen "Suus" dann der fünfte Platz, die beste Platzierung bisher. 2013 und 2014 war im Semifinale Schluss, letztes Jahr wurde Elhaida Dani 17. im Finale von Wien.

Der diesjährige Beitrag:

Interpret: Eneda Tarifa
Titel: Fairytale
Text & Musik: Olsa Toqi
Auswahl: Traditionelles Festivali i Këngës mit zwei Semifinals und einer Finalshow am 27. Dezember 2015 im Kongresspalast von Tirana mit 22 Kandidaten. Eneda Tarifa setzte sich mit dem albanischsprachigen Titel "Përrallë" gegen Aslaidon Zaimaj durch..

Eneda Tarifa wurde am 30. März 1982 in Tirana geboren und nahm bereits 2002 mit dem Titel "Qëndroj" und 2007 mit "E para letër" am Festivali i Këngës teil. 2006 gab sie zudem ihr Debüt beim zweitgrößten albanischen Festival Kënga Magjike und erreichte dort den vierten Platz. Später moderierte sie die Satiresendung "Portokalli" im Top Channel. 2010 konnte sie das sogenannte Top Fest mit dem Titel "Me veten" gewinnen. Privat ist sie verheiratet und hat eine Tochter. Die Teilnahme am Eurovision Song Contest dürfte für Eneda aber bisher der größte Eintrag in der Vita sein.

Eurofires Rundumschlag: Ich habe die albanische Version ihres Songs geliebt, die englischsprachige Überarbeitung hingegen ist eine zusammengestauchte Produktion zweiter Klasse, die so viel an Esprit verliert, wie "Dinner for one" in Farbe. Gehörte für mich ins Finale, nun nicht mehr.
Finalchancen: eher gering
Ein guter Grund für XY zu stimmen: Albanien könnte so einmal aus dem Pool der Bedeutungslosigkeit heraustreten. 

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Samstag, 2. April 2016

Road to Stockholm (15/43): Slowenien


Slowenien - Slovenia - la Slovenie - Slovenija
Hauptstadt: Ljubljana (416km Luftlinie bis Stockholm)
Fläche: 20.273km²
Einwohner: 2,1 Mio.
Drei Schlagworte: Karsthöhlen, Grottenolm, Saša Lendero

Zum Eurovision Song Contest:

Debüt: 1993
Letzter Sieg: Slowenien wartet noch auf seinen ersten Sieg
Vor zehn Jahren: Anžej Dežan mit "Mr. Nobody"
Vorheriger Beitrag: Maraaya mit "Here for you"

Hätte gut ins Finale gepasst:
Omar Naber (2005)
Aus dem Nähkästchen: Slowenien nimmt als Nachfolgestaat Jugoslawiens seit 1993 am Eurovision Song Contest teil und ist mit Darja Švajger und Nuša Derenda zweimal in die Top Ten gerutscht. In den 2000er Jahrgängen war das Land vor allem für seine kuriosen Fehlentscheidungen im nationalen Auswahlformat EMA bekannt, dem so manch tolles Lied zum Opfer fiel. Zur selben Zeit schied Slowenien auch regelmäßig im Semifinale aus. Seit Raay das Zepter in die Hand genommen hat, konnten sowohl Tinkara Kovač als auch Raay selbst mit seiner Frau Marjetka Vovk das Finale erreichen.

Der diesjährige Beitrag:

Interpret: ManuElla
Titel: Blue and red
Text & Musik: Marjan Hvala, Manuela Brečko, Leon Oblak
Auswahl: EMA 2016, abendfüllende Show am 27. Februar in den RTVSlo Studios in Ljubljana mit zehn Kandidaten. Aus den Kandidaten wählte eine Jury Raiven und ManuElla ins Superfinale. Zwischen beiden Interpretinnen durfte per Televoting entschieden werden.

Manuela Brečko wurde 1989 in Celje geboren und nahm im Alter von 16 Jahren an ihrer ersten Talentshow teil, der zweiten Staffel von "Bitke Talentov". 2011, als das slowenische Fernsehen die großangelegte "Misija Evrovizija" für den Eurovision Song Contest in Düsseldorf organisierte, belegte sie dort den vierten Platz. Später veröffentlichte sie mehrere Singles, darunter "Il futuro" und "Zadnji ples". In diesem Jahr bewarb sie sich erneut für den slowenischen Vorentscheid und konnte sich im Superfinale mit einem hauchdünnen Vorsprung von 127 Anrufen gegen Raiven durchsetzen.

Eurofires Rundumschlag: Country zieht beim Eurovision Song Contest nur bedingt. Da gefällt mir das stilistisch ähnliche "Slow down" von Douwe Bob aus den Niederlanden besser. Es ist ein typisches Autofahrerlied, das an die B-Seite von Shania Twain CDs erinnert. Ist ganz nett, aber für den Eurovision Song Contest wohl zu wenig.
Finalchancen: eher gering
Ein guter Grund für XY zu stimmen: Slowenien muss international auch mal aus dem Schatten seiner Nachbarländer treten.

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Freitag, 1. April 2016

Eurovision 2016: Startreihenfolge steht Dienstag fest



Schweden - Die Startreihenfolge der beiden Semifinals des Eurovision Song Contests 2016 wird am Dienstag, den 5. April von der Europäischen Rundfunkunion vorgenommen. Das bestätigte die Union heute über ihren Twitter-Account. Die Startreihenfolge wurde in der Vergangenheit im späten März vorgenommen, das schwedische Fernsehen brauchte dieses Mal aber scheinbar etwas mehr Zeit.

Die Reihenfolge wird seit ein paar Jahren nicht mehr per Losentscheid vorgenommen, sondern mittlerweile von den Produzenten des Wettbewerbs anhand einer Matrix zusammengestellt, um ein gleichmäßiges Stilbild zu erstellen und nicht beispielsweise alle Balladen oder Uptempo-Songs hintereinander starten zu lassen und einen gleichmäßigen Stimmungsbogen während der Liveshow zu erzeugen.

Bisher wurden die Nationen lediglich in die beiden Semifinals eingeteilt, Österreich startet im ersten, die Schweiz im zweiten Halbfinale. Der einzige Interpret, der seine Startnummer bereits kennt ist der schwedische Finalist Frans, der nach Festlegung durch SVT die Startnummer neun erhielt. Gerne genommen werden von den Delegationen spätere Startplätze, zum Scheitern verurteilt ist der zweite Startplatz, insbesondere im Finale, von dem aus noch nie ein Interpret den Song Contest gewinnen konnte.

In eigener Sache: Auch wenn die großen Breaking News am Wochenende nicht zu erwarten sind, möchte ich kurz darüber informieren, dass ich erst am späten Sonntagabend wieder Postings erstellen kann, da ich das Wochenende in Berlin verbringen werde. Die Previews laufen aber natürlich vorgetaktet wie gewohnt weiter.

Road to Stockholm (14/43): Norwegen


Norwegen - Norway - la Norvège - Norge
Hauptstadt: Oslo (416km Luftlinie bis Stockholm)
Fläche: 385.199km²
Einwohner: 5,2 Mio.
Drei Schlagworte: Öl, Fisch, Polarlichter

Zum Eurovision Song Contest:

Debüt: 1960
Letzter Sieg: 2009 mit Alexander Rybak und "Fairytale"
Vor zehn Jahren: Christine Guldbrandsen mit "Alvedansen"
Vorheriger Beitrag: Mørland & Debrah Scarlett mit "A monster like me"


Hatte ich im Finale gesehen:
Stella Mwangi (2011)
Aus dem Nähkästchen: Elf letzte Plätze muss man den Norwegern auch erst einmal nachmachen. Den letzten Absturz erlebte das Land 2012 in Baku, als Tooji sich gerade so gegen Bulgarien im Finale platzierte, dort jedoch nur sieben Pünktchen erhielt, im Jahr zuvor schnitt Stella Mwangi sogar noch schlechter ab und schied trotz Favoritenrolle im Semifinale von Düsseldorf auf. Danach erreichten die Norweger drei Top Ten-Platzierungen. In Malmö legte Margaret Berger mit dem vierten Platz vor, Carl Espen und Mørland & Debrah Scarlett erreichten jeweils den achten Platz. Rein rechnerisch müsste Norwegen demnächst entweder wieder gewinnen oder im Semifinale ausscheiden.

Der diesjährige Beitrag:

Interpret: Agnete
Titel: Icebreaker
Text & Musik: Agnete Johnsen, Gabriel Alares, Ian Curnow
Auswahl: All-in-one-Vorentscheid am 27. Februar in Oslo. Silya Nymoen und Kåre Magnus Bergh moderierten den Melodi Grand Prix mit zehn Kandidaten. Vier von ihnen qualifizierten sich für das Superfinale, darunter neben Agnete noch Freddy Kalas, Suite 16 und Laila Samuels.

Agnete Johnsen wurde 1994 in Unjárga in der Finnmark geboren und tritt entweder unter ihrem Vornamen oder als Teil der Gruppe The BlackSheeps auf. Mit denen wurde sie 2008 Siegerin des Melodi Grand Prix Junior 2008 und trat zudem 2011 mit "Dance tonight" beim Melodi Grand Prix für Düsseldorf an. Damals erreichten die BlackSheeps den zweiten Platz hinter Stella Mwangi. Darüber hinaus macht sie sowohl auf Norwegisch als auch auf Samisch Musik und trat 2014 in der norwegischen Tanzshow "Skal vi danse?" auf. "Icebreaker" stand zwischenzeitlich an der #11 der norwegischen Charts.

Eurofires Rundumschlag: Zwei Lieder in einem, ein bisschen "Euphoria" am Anfang, dann ein überraschender Tempowechsel und schließlich ein eiskalter Refrain, á la Margaret Berger, die für meinen Geschmack aber ein bisschen kälter und somit besser war. Finalchancen hat "Icebreaker" aber trotzdem, Europa könnte drauf stehen.
Finalchancen: durchaus machbar
Ein guter Grund für XY zu stimmen: Aus dem typischen Beweggrund, da Norwegen ein ziemlich cooles Land ist.

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