Liechtenstein - Das Volk hat es so gewollt, heute Abend um 18 Uhr endet nach 30 Jahren der Sendebetrieb von Radio Liechtenstein. Der Grund hierfür ist eine Volksabstimmung, die im vergangenen Jahr stattfand und die Privatisierung des Radiosenders als Ergebnis hervorgebracht hat. Nachdem keine staatlichen Mittel mehr in die Förderung und den Sendebetrieb der Rundfunkanstalt gesteckt werden sollen, hat man zwar versucht, auf privater Ebene weiterzusenden, ein Investor hat sich hierfür jedoch nicht gefunden.
Somit heißt es auf der Website von Radio Liechtenstein: "Das Team von Radio Liechtenstein bedankt sich herzlich bei allen Hörerinnen und Hörern für das jahrzehntelange Vertrauen, die Treue und die vielen gemeinsamen Momente. Mit der Abschaltung endet ein bedeutendes Kapitel der Medienlandschaft Liechtensteins." Das ist auch nicht gelogen, der öffentlich-rechtliche Rundfunk im Fürstentum endet damit nämlich vollständig. Lediglich der privat geführte Sender 1FLTV sendet weiterhin mit Sitz in Schaan.
Radio Liechtenstein hatte sich im letzten Jahr verstärkt um die Mitgliedschaft in der Europäischen Rundfunkunion eingesetzt und geprüft, inwiefern eine Teilnahme am Eurovision Song Contest möglich ist. Diese Pläne wurden jäh verworfen, als das Ergebnis der Volksabstimmung zu Ungunsten des Senders ausfiel. Initiiert wurde die Abstimmung von der DpL, den Demokraten für Liechtenstein, denen die öffentlichen Beiträge in Höhe von vier Millionen Euro zu hoch waren. Radio Liechtenstein nahm 1995 den Sendebetrieb auf und erreichte rund 21.500 Zuhörer, davon rund die Hälfte im Fürstentum.