Mittwoch, 13. Mai 2015

Tag 3: Norwegen gibt sich schlicht

 
Norwegen - Kate und Leonardo sind in der Stadthalle eingetroffen. Das norwegische Duett Mørland & Debrah Scarlett erinnert mich optisch sehr an die beiden Titanic-Darsteller, mit dem kleinen Unterschied, dass hier nicht "What if" gesungen wird, sondern eine Ballade namens "A monster like me", in deren Videoclip Debrah Gift in Sektgläser treufelt und sich damit bei ihrer Gesellschaft keine Freunde machen dürfte.
 
Bei der Eurovision sieht das alles etwas anders aus, dort gelten die Norweger in diesem Jahr wieder einmal als Favoriten und wie für Norwegen typisch, verzichtet man auf sämtliche Gimmicks oder studierte Bewegungen, sondern singt einfach hingebungsvoll und auf den Ton genau die Ballade, dafür seien die beiden schließlich auch engagiert. Ein Großteil des Auftritts wurde mittels einer einzigen Kamera eingespielt, nicht mal hier setzt man auf Abwechslung.

Die gesamte Leistung ist in sich stimmig, die Frage ist nur, wie viele Balladen und vor allem Duette die Zuschauer in Europa verkraften können. Hier kommt den LEDs im Hintergrund jedoch noch eine besondere Aufgabe zu, verzichtet Norwegen in diesem Jahr auf Computeranimationen im Hintergrund und setzt lediglich farbliche Kontraste, zunächst Bronze- und Orangeschattierungen, später zum Ende von "A monster like me" geht der Hintergrund in einem weißen Lichtkegel auf.

Die Meinungen gehen über den Beitrag ziemlich auseinander, einige loben die Schlichtheit der Nummer, andere können damit gar nichts anfangen. Ich gehe davon aus, dass Norwegen mit der Nummer sicher ins Finale einziehen wird, auch wenn es nicht zu meinen Favoriten gehört. Zudem sollten die Norweger meinen Tipp beherzigen und Debrah auf keinen Fall wieder mit diesem Oberteil auf die Bühne lassen, der Zweiteiler tut ihr keinen Gefallen.
 
Hollywood hat angerufen und will seine Schauspieler zurück
Dominierende Farbe für Norwegen ist in diesem Jahr gelb, ohne Animationen...
Die Norweger halten ihre Performance bewusst schlicht