Freitag, 15. Mai 2015

Tag 5: Die letzten Infos des Tages


Europa - Der erste Marathontag beim Eurovision Song Contest ist überstanden, mir tun allmählich auch die Finger weh vom ganzen Getippe, aber ich freue mich trotzdem wie ein kleines Kind, dass ich den ganzen Tag mit den Eindrücken rund um die Jubiläumsshow in Wien zusammentragen und berichten darf. Heute haben wir also das erste Halbfinale in Gänze erlebt, die Generalproben für die Show finden am Montag statt, um 15 Uhr die erste und abends um 21 Uhr dann unter Wettbewerbsbedingungen das Juryfinale.
 
Höhepunkte des heutigen Tages dürften abermals die Darbietung der russischen Sängerin Polina Gagarina und die Show des jungen Belgiers gewesen sein. Beiden rechne ich am Dienstag die besten Chancen aus. Hinzu kommen meiner Meinung nach Rumänien mit ihrem Botschaftslied, Griechenland als Selbstläufer, die serbische Stimmungskanone, die ich liebevoll "Big B" nenne und das Duo aus Estland. Danach wird es schon schwierig, ich schätze mal die Diaspora aus Armenien wird ihren Song kräftig nach vorn bringen und Estland dürfte trotz der Unstimmigkeiten zwischen den beiden ins Finale rutschen.
 
Bei Moldawien bin ich mir nicht so wirklich sicher, Ede hat eine sexy Show im Gepäck, aber ob das zieht? Weniger sexy, dafür aber landestypisch war übrigens das Auftreten der moldawischen Delegation bei der sogenannten Eurowies'n, einem netten Zusammenkommen der Delegationen in ihren jeweiligen Nationaltrachten. Neben Häppchen und Sektempfang gab es so spezifische Einblicke in die Trachten Europas (Bilder unten). Heute Abend lädt die sanmarinesische Delegation übrigens zur ersten Länderparty der Saison ein, Näheres dazu wohl morgen.
 
Morgen probt dann im Übrigen auch das zweite Semifinale von Litauen bis Polen, wir werden herausfinden, ob Måns Zelmerlöw aus Schweden sich zu einer etwas energetischeren Performance aufraffen kann, ob die Isländerin sich schon die Blase verkühlt hat und ob Ralph Siegels beiden Kiddies das Singen gelernt haben.
 
Der morgige Probentag im Überblick:
01. - 10:20-10:40 Uhr - Litauen 
02. - 10:45-11:05 Uhr - Irland 
03. - 11:10-11:30 Uhr - San Marino 
04. - 11:35-11:55 Uhr - Montenegro 
05. - 12:00-12:20 Uhr - Malta 
06. - 12:25-12:45 Uhr - Norwegen 
07. - 13:50-14:10 Uhr - Portugal 
08. - 14:15-14:35 Uhr - Tschechien 
09. - 14:40-15:00 Uhr - Israel 
10. - 15:05-15:25 Uhr - Lettland 
11. - 15:30-15:50 Uhr - Aserbaidschan 
12. - 16:30-16:50 Uhr - Island 
13. - 16:55-17:15 Uhr - Schweden 
14. - 17:20-17:40 Uhr - Schweiz 
15. - 17:45-18:05 Uhr - Zypern 
16. - 18:10-18:30 Uhr - Slowenien 
17. - 18.35-18:55 Uhr - Polen

Ansonsten gibt es aus der Eurovisionswelt bisher auch nicht viel Neues zu berichten. Die italienische RAI wird das erste Semifinale, in dem es aber auch nicht live abstimmen kann, zeitverzögert am Mittwoch um 22:50 Uhr auf dem Musiksender RAI 4 ausstrahlen. Wer die Show live schauen möchte, muss somit auf das Internet oder sofern man im Einzugsbereich wohnt auf das sanmarinesische Fernsehen ausweichen, welche alle Shows live überträgt.
 
Måns Zelmerlöw hat in einem Interview noch vom Erfolgsdruck seitens der schwedischen Medien berichtet: "Zuhause glauben alle, dass ich gewinne. Ich bin mir da aber nicht so sicher. (...) fühle mich wohl, und die ersten Proben sind gut gelaufen. Natürlich müssen wir noch an einigen Dingen arbeiten, aber wir sind auf einem guten Weg", so Måns. Ich vermute auch, dass die schwedischen Kandidaten mit dem größten Erwartungsdruck umgehen müssen. Vielleicht eine Erklärung, warum die Probe gestern so steif verlief.
 
Die Armenier haben heute auf der Pressekonferenz einen neuen Song angekündigt, der im Laufe des Tages auf Youtube veröffentlicht werden soll. Mittlerweile ist "Menq enq mer sarery" (zu Deutsch: "Wir sind unsere Berge") abrufbar. Das Musikvideo beinhaltet u.a. auch Aufnahmen und Szenen aus der Region Nagorno-Karabach, dem umstrittenen Gebiet auf aserbaidschanischer Staatsfläche, die seit 1992 von Armenien okkupiert wird. Den Song kann man sich hier anhören.
 
Und vom Vorstand des polnischen Fernsehens gab es noch lobende Worte für Monika Kuszynska. "Sie ist ein Mensch mit unglaublicher Kraft und zeigt, dass man, obwohl man nicht auf eigenen Beinen stehen kann, trotzdem aufstehen kann und anderen dabei hilft, aufzustehen.", so Janusz Braun vom Sender TVP im ORF-Interview. Den ersten Schritt habe sie laut Braun bereits geschafft und ist souverän ins Musikgeschäft zurückgekehrt.
 
Und zu guter Letzt: Der ORF hat erklärt, dass die drei Liveshows des Eurovision Song Contests sicher seien. Nach dem Abbruch von Germany's Next Topmodel in der Mannheimer SAP-Arena nach einer Bombendrohung erklärte Pius Strobl: "Wir haben heute noch einmal unsere Maßnahmen überprüft. Wir sind zufrieden und glauben, dass wir alles getan haben, um die Sicherheit zu gewährleisten." Das Areal um die Stadthalle ist bereits seit April eine Hochsicherheitszone, da kann ja nix schiefgehen. Und damit einen schönen Abend!

Ede aus Moldau und Bojana waren bei den Eurowies'n dabei
Es gab Wiener Würstl und traditionelle Häppchen
Voltaj war auch dabei, der Schwede trank lieber seinen Morgenkaffee
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