Donnerstag, 3. Mai 2012

Road to Baku: Weißrussland (33/42)


Weißrussland - Belarus - Беларусь
Hauptstadt: Minsk
Einwohner: 9,5 Mio.
Unnützes Wissen: Im März wurden in Weißrussland die beiden angeblichen U-Bahn-Attentäter von Minsk erschossen. Trotz internationaler Kritik hat die weißrussische Regierung die Todesurteile vollstreckt. Die letzte Diktatur Europas ist das einzige Land des Kontinents, auf dem es noch die Todesstrafe gibt.

Weißrussland beim Eurovision Song Contest:
Die größten Erfolge: 6. Platz 2007 mit Dmitry Koldun
Die größten Pleiten: 22. Platz im Semifinale 2006 mit Polina Smolova

Anzahl der Teilnahmen: 
- als Weißrussland: 8

Sonstiges: Weißrussland erreichte erst zweimal das Finale des Eurovision Song Contests, in beiden Fällen wurde der ursprüngliche Siegertitel beim weißrussischen Vorentscheids nachträglich ausgetauscht. Gleiches Verfahren wurde 2005, 2011 und 2012 angewandt, erfolgreich kann man die bisherigen Teilnahmen (außer 2007) jedoch alle nicht bezeichnen.

Vor fünf Jahren: 2007 erreichte Dmitry Koldun mit Unterstützung des russischen Musikmultis Philipp Kirkorow das Finale, nachdem das Land in den ersten drei Anläufen unspektakulär im Semifinale ausschied. Für "Work your magic" reichte es sogar für Platz 6.
Vor zehn Jahren: 2002 war Weißrussland noch nicht Teil des Eurovision Song Contests. Erst 2004 gab man sein Debüt in Istanbul, für Aleksandra & Konstantin reichte es damals für den 19. von 22 Plätzen im Semifinale.

Nationaler Vorentscheid 2012: Alena Lanskaya gewann eigentlich den weißrussischen Vorentscheid, wurde später jedoch disqualifiziert, nachdem man ihr unterstellte, sie hätte das Voting zu ihren Gunsten beeinflusst. Der Sender BTRC nominierte anschließend die Gruppe Litesound nach, die den zweiten Platz belegte.

Eurovision Song Contest 2012:
Interpret für Baku: Litesound
Song für Baku: We are the heroes 
Text: Dmitri Karyakin, Wladimir Karyakin
Musik: Dmitri Karyakin, Wladimir Karyakin
Sprache: Englisch
Startnummer: #5 im zweiten Semifinale

Textauszug: No matter what they say, no matter what they do, I'll make it alright, I'll make it for you, we're breaking down the walls, we are the heroes

Über den Interpreten: Litesound existieren seit 2002 und sind Eurovisionsfans seit vielen Jahren ein Begriff, als am System gescheiterte Band, die es nicht zum Song Contest schafft. Die Gruppe besteht aus den Brüdern Dmitri und Wladimir Karyakin sowie dem Italiener Jacopo Massa. 2006 nahm die Gruppe erstmals am Eurofest teil, der Titel "My faith" erreichte damals den sechsten Platz.

2008 erreichte die Gruppe beim Eurofest mit dem Titel "Do you believe" das Finale, die Platzierung ist jedoch nicht bekannt, man musste sich allerdings Ruslan Alekhno geschlagen geben. 2009 gab es den dritten Platz für "Carry on". 2010 erschien ihr Debütalbum "Going to Holliwood", 2012 war der Anlauf beim Eurofest endlich erfolgreich, wenn auch nur aufgrund der Disqualifikation der eigentlichen Siegerin Alena Lanskaya.

Eurofires Meinung:
Im letzten Jahr wollte uns Anastasia Vinnikova zeigen, dass man auf Weißrussland auch stolz sein kann, in diesem Jahr gibt es auch einen berechtigten Grund dafür: nämlich ein wirklich gutes Lied. Litesound, die in den vergangenen Jahren wirklich unter dem dubiosen Entscheidungsverlauf von BTRC zu leiden hatten, dürfen endlich zum Song Contest. Sowohl die Gruppe als auch das Lied haben eine Finalteilnahme verdient und da lasse ich alle politischen Zweifel an Weißrussland einfach mal außen vor.

Video: