Mittwoch, 16. Mai 2012

Tag 4: Herr, erlöse uns von dem Übel


Georgien - Wie lang drei Minuten werden können, zeigte der georgische Teilnehmer Anri Jokhadze bei seiner ersten Probe. Optisch wirkte Anri mit seinen hellblond gefärbten Haaren und diesem schwarzen Samtjäckchen ziemlich zwielichtig, seine vier, ihn umwuselnden Mädels auf der Bühne waren ebenfalls nicht viel besser dran.

Dieses Gekreische zu "I'm a joker" sorgte bei vielen für Unmut. Er selbst begleitet sich zwischenzeitlich auf einem weißen Flügel, singt in ein glitzerndes Megaphon, seine Tänzerinnen platzieren sich zwischendurch auf weißen, ja was sind das.. Gartenstühlen? Insgesamt wirkte alles etwas arg überlaufen, passt aber zur verwirrenden Stilrichtung des Beitrags.

Ich sehe Georgiens Finalchancen trotz schönem Hintergrund als relativ gering an, möglicherweise ist erstmals für Georgien im Semi Schluss, im Finale würde uns dadurch aber bestimmt auch nichts fehlen. "Mein Song ist unvorhersehbar, genau wie der Eurovision Song Contest.", räumte Anri später auch ein. Auf der Pressekonferenz bezeichnete er u.a. Diana Gurtskaya, bei der er 2008 im Hintergrund tätig war und Sabina Babayeva als Freundinnen. "When the music dies" sei zudem sein Favorit im diesjährigen Teilnehmerfeld.

Delegationsleiter Tinatin Berzenishvili erklärte außerdem kurz und bündig die Aussage des georgischen Beitrags: "Tu was du tun möchtest." Auf der Pressekonferenz, so berichten die Spione, wurde zudem mehr oder weniger auf Georgisch, Russisch und anderen Sprachen der GUS gesprochen, wenig auf Englisch übersetzt. Dennoch, so die georgische Delegation, sei man durchaus bereit, den Song Contest nächstes Jahr in Tiflis stattfinden zu lassen. Allerdings behaupte ich, dass es soweit gar nicht erst kommen wird.


Anri Jokhadzes erste Bühnenprobe
Es wirkte doch alles sehr speziell
Und bei den PKs war heute offenbar Tag der Sonnenbrillen