Mittwoch, 16. Mai 2012

Tag 4: Capoeira mit der Favoritin


Schweden - Die heilige Loreen, so möchte man sie ja fast schon bezeichnen, liegt in allen Fanrakings, Wettbüros und in Baku weit vorne, mich lässt es immer noch kalt, aber man merkt, wie verbissen die Schweden den Eurovision Song Contest gewinnen möchten, da ist wirklich alles durchchoreographiert, der Capoeira-Stil von Loreen, der Einsatz der Windmaschine und die Backgroundeinstellungen.

Entsprechend gut gefüllt war auch die Halle, als sie nun erstmals auf der Bühne stand. Viel Neues wurde uns nicht geboten, Loreen trat barfuß auf einer schwarzen Matte auf und führte ihren Exorzismustanz zu "Euphoria" auf, stimmlich makellos, am Ende mit ihrem Tänzer an der Seite und unter Applaus der anwesenden Fans und Journalisten. Ansonsten kann man im Vergleich zum Melodifestivalen nicht viel erzählen, saubere Produktion, die ich trotz allem etwas unterkühlt finde, man möge mich dafür aber nicht lynchen.

Die Pressekonferenz bestritt sie allein mit Delegationsleiter Christer Björkman. Sie wurde darauf angesprochen, wie sie mit der Favoritenrolle umgehe und antwortete, dass man ja am Fall Frankreich 2011 gesehen hat, wie manche Prognosen der Buchmacher auch nach hinten losgehen können. Dennoch sei sie optimistisch und zufrieden mit der Probe. Zudem erklärte sie, dass sie nahezu wie in Trance sei, wenn sie auf der Bühne performt, was wohl auch die entsprechenden Gesichtsausdrücke erklärt.

Dies sei auf ihre marokkanischen Wurzeln zurückzuführen hieß es. Nachdem wir nun die Probe erlebt haben und auch im Nachhinein alle begeistert von Schweden sind, halte ich eine Top-Platzierung im Finale nicht für ausgeschlossen, auch wenn ich "Euphoria" den ganz großen Erfolg, sprich den Sieg nicht zutraue. Vielleicht werde ich ja am 26. Mai eines besseren belehrt.


Loreen mit ihrem Capoeira-Tanzstil
Besser choreographiert geht nicht
Auf der PK war auch Delegationsleiter Christer Björkman mit dabei