Dienstag, 15. Mai 2012

Tag 3: Von Schmerzen, Discohits und Indianerschmuck


Aserbaidschan - Wieder liegt ein Probentag hinter uns, heute ging es erstmals ins zweite Halbfinale, das am 24. Mai in der Crystal Hall am Kaspischen Meer stattfindet. Und gleich zu Beginn dieses Probentages folgten direkt hintereinander zwei Größen im Musikgeschäft, der serbische Kandidat Željko Joksimović bei seiner nunmehr vierten Eurovisionsteilnahme und die mazedonische Künstlerin Kaliopi.

Željko Joksimović überzeugt auf gewohnte Art und Weise mit seinem Ad Hoc-Orkestar, das bereits in Istanbul zum zweiten Platz verholfen hat. Sein diesjähriger Wettbewerbstitel ist zwar etwas schwächer als sein damaliges Werk, ist aber dennoch ein solider und guter Auftakt ins zweite Semifinale. Auch Mazedonien wusste zu überzeugen, Kaliopi ist schließlich schon lange genug im Geschäft, zudem hat sie seit 1996 auf ihre Chance gewartet beim Song Contest zu singen.

Die Niederlande bekanntermaßen wieder mit flammenden Schalen und einer Joan Franka mit Indianerschmuck auf der Bühne. Ich frage mich immer noch, ob sie sich damit wirklich einen Gefallen tut, aber wie sie schon sagte, jeder wie er es gerne mag und wenn sie sich so am wohlsten fühlt, soll man ihr nicht hereinreden. Auch das war eine gute Probe, dennoch zweifel ich daran, ob es die Niederlande ins Finale schaffen, ich schätze eher nicht.

Malta und die Ukraine waren die Überraschungen des Tages. Mit guten Choreographien hat man aus mittelmäßigen Liedern doch noch einiges herausholen können. Insbesondere Gaitana aus der Ukraine überzeugte mit ihrer Performance und dem inszenierten Flashmob auf den LEDs. Letzte Zweifler, dass die Ukraine im Semi kleben bleibt, dürften jetzt verstummen. Ansonsten zu loben gibt es das Bühnenbild der Portugiesen, das Lissabon am Abend zeigt und die bulgarische Sängerin Sofi Marinova, die trotz Uptempo-Songs den Mut hat, allein aufzutreten.

Enttäuschend lediglich die Weißrussen, die mit schlechten Gimmicks und furchtbaren Kostümen auf sich aufmerksam machten. Für mich rutscht der Titel etwas ab, im Finale sehe ich die Jungs von Litesound momentan nicht, aber bis zur nächsten Probe kann ja noch einiges passieren - was hier auch, zumindest optisch, bitternötig ist. Ansonsten wurde auch um die Halle viel gemacht, Soluna Samay verriet, dass sie ein Zimmer im Park Hotel mit Blick auf die Crystal Hall hat, Ungarns Delegation lädt morgen zur ersten Party des Jahres und Mandinga führten vor der Halle Probestunden für den Zaleilah-Tanz auf.

Morgen und dafür entschuldige ich mich schon jetzt, gibt es die Probenberichte erst am Abend, da ich tagsüber was zu erledigen habe. Dennoch sollen auch morgen alle Nationen umfangreich beschrieben werden, mit dabei sind u.a. die Favoriten aus Estland und Schweden, Tooji aus Norwegen, der slowakische Troll, sowie noch mehr vom Balkan mit Slowenien und Bosnien-Herzegowina. Einen schönen Abend allerseits!

Die Probenzusammenfassungen vom dritten Tag in Baku:
01. - Serbien: Der Zauber von Istanbul kehrt zurück 
02. - Mazedonien: Mazedonien in Schwarz und Weiß 
03. - Niederlande: Lodernde Flammen der Freiheit 
04. - Malta: How to party in Malta 
05. - Weißrussland: In Ketten zurück nach Minsk 
06. - Portugal: Einmal mehr Fado aus Lissabon 
07. - Ukraine: Discoknaller aus den Karpaten 
08. - Bulgarien: Die einsame Kämpferin der Liebe