Samstag, 12. Mai 2012

Road to Baku: Aserbaidschan (42/42)


Einen hab ich noch: die Road to Baku endet natürlich auch in Aserbaidschan, dem Gastgeberland des Eurovision Song Contest 2012. Man kann von dem Land, seiner Regierung und seinen Problemen halten was man möchte, hier geht es heute nur um die aserbaidschanische Song Contest-Historie und ab morgen um die Proben in der Crystal Hall am Kaspischen Meer.

Aserbaidschan - Azerbaijan - Azərbaycan
Hauptstadt: Baku
Einwohner: 9,2 Mio.
Unnützes Wissen: Innerhalb von sieben Monaten wurde auf einer Halbinsel am Kaspischen Meer die Crystal Hall gebaut. Die Arena, in der in wenigen Tagen die drei Shows des Eurovision Song Contest stattfinden, bietet 20.000 Menschen Platz und kostete etwa 5,6 Millionen Euro.

Aserbaidschan beim Eurovision Song Contest:
Die größten Erfolge: 1. Platz 2011 mit Ell & Nikki
Die größten Pleiten: 8. Platz 2008 mit Elnur Husseinov & Samir Javadzadeh
Anzahl der Teilnahmen: 
- als Aserbaidschan: 4

Sonstiges: Aserbaidschan ist mit San Marino das jüngste Mitglied der Eurovisionsfamilie. Insgesamt nahm das Land viermal am Wettbewerb teil und erreichte jedes Mal die Top Ten, dreimal, mit Aysel Teymurzadeh & Arash sowie Safura die Top Five und mit Ell & Nikki im letzten Jahr schließlich den Sieg. An jeder Top Ten-Platzierung waren skandinavische Komponisten beteiligt.

Vor fünf Jahren: Der Sender ictimaiTV wurde erst im Laufe des Jahres 2007 ein Mitglied der European Broadcasting Union und war somit erst 2008 teilnahmeberechtigt. Ein vorheriger Antrag des Sender AzTV wurde von der EBU abgelehnt.
Vor zehn Jahren: 2002 war noch keines der drei kaukasischen Länder Mitglied der Rundfunkunion. Erst drei Jahre später machten Armenien und Georgien den Anfang, 2007 zog Aserbaidschan nach.

Nationaler Vorentscheid 2012: Wochenlang wählten die Aserbaidschaner per Tele- und Juryvoting einzelne Kandidaten aus 9er-Shows weiter. Nach einem Halbfinale und gefühlt 68 Vorrunden standen fünf Finalisten fest, die am 12. Februar im Heydar Aliyev-Palast gegeneinander antraten. Im Finale entschied eine Jury über die Siegerin. Der Titel kam später nach interner Auswahl hinzu.

Eurovision Song Contest 2012:
Interpret für Baku: Sabina Babayeva
Song für Baku: When the music dies
Text: Anders Bagge, Stefan Örn, Johan Kronlund, Sandra Bjurman
Musik: Anders Bagge, Stefan Örn, Johan Kronlund, Sandra Bjurman
Sprache: Englisch
Startnummer: #13 im Finale

Textauszug: I try to keep us alive, but you're cold, cold, so cold, every second my heartbeat ends. Still I try to keep us alive, but you're cold, cold, cold, when the music dies

Über den Interpreten: Sabina wurde am 2. Dezember 1979 in der Hauptstadt Baku geboren und ist in der aserbaidschanischen Musikszene nicht erst seit dem Vorentscheid bekannt. Nach ihrem Abschluss an der Asaf Zeynalli-Musikschule in Baku nahm sie an diversen Gesangswettbewerben im Kaukasus und Russland teil. Später sang sie das Intro der Fernsehserie "Bəyaz həyat".

2011 war sie ebenfalls beim nationalen Vorentscheid dabei, damals reichte es jedoch nur für den dritten Platz. 2012 konnte sie jedoch die Juroren von sich überzeugen und darf ihr Land beim Eurovision Song Contest im eigenen Land vertreten. Dafür hat man sich wieder einmal in Skandinavien bedient und erfahrene Komponisten engagiert, die das, für Aserbaidschan mittlerweile typische musikalische Stilmuster anwenden.

Eurofires Meinung:
Einerseits klingen die aserbaidschanischen Lieder alle gleich, "When the music dies" könnte auch "Drip drop" oder "Running scared" heißen. Ich finde den diesjährigen Beitrag keinesfalls schlecht, aber langsam wünscht man sich dann doch mal etwas, na ja... landestypischeres. Zwar klingen da irgendwo im Hintergrund ein paar Folkloreinstrumente, aber man hört den skandinavischen Export trotzdem heraus. Für das Finale am 26. Mai prophezeie ich Aserbaidschan eine Platzierung um Platz 10.

Video: