Estland - Nachdem die Andorraner mit ihrer Probe durch waren, war es an der Zeit für die Estin Gerli Padar aufzutreten. Gerli ist, ich glaube ich sage das nun zum 23. Mal, die Schwester von Tanel Padar, der im Jahre 2001 überraschenderweise mit dem von Aruba stammenden Dave Benton den Song Contest für Estland gewann. Sein Sieg wurde damals und eigentlich auch heute noch in den ESC-Foren nicht sooo sonderlich euphorisch aufgenommen, starke Lieder wie Spanien, Slowenien, Griechenland, Frankreich und Dänemark wurden auf die Plätze verwiesen.
Nun hat seine Schwester Gerli, die inzwischen dank einer souverän gemeisterten Probe mit viel Licht und Rhythmus, das Problem zunächst durch das Semifinale zu müssen. Ich würde es dem kleinen Estland nun wirklich einmal wieder wünschen ins Finale zu kommen (gab es ja seit 2004 noch nicht), aber gerade in diesem Jahr sieht's für "Partners in crime" schlecht aus.
Slowenien - An der slowenischen Probe scheiden sich die Geister. Die einen finden den Auftritt furchtbar, die Bühne in kalten Farben gehalten, die Stimme und der Song sind sicherlich auch nicht jedermanns Geschmack und Alenkas Garderobe bei der Probe schien auch nicht optimal gewählt. Anderenorts heißt es jedoch, Slowenien und der Song "Cvet z juga" sei ein Geheimtipp (inzwischen einer unter vielen). Alles ist nach Angaben der OGAE-Schreiberlinge jedoch auch nicht, der Chor scheint durchaus noch verbesserungswürdig zu sein. Slowenien ist ebenfalls ein Land das gern ins Finale einziehen darf, die haben es seit jener Einführung im Jahr 2004 auch noch nicht geschafft.
Ungarn - Zwischendurch war auch die Ungarin Magdi Rúzsa dran mit Probe und Pressekonferenz und läuft lt. OGAE Gefahr überhört und zu werden. Auf der Bühne wird während des Songs "Unsubstantial Blues" die Geschichte von einer einsamen Frau an einer Bushaltestelle aufgeführt, ebenfalls eines von vielen kleinen Gimmicks beim diesjährigen Contest. Die Pressekonferenz schien auch nicht sonderlich aufgefallen zu sein, stimmlich konnte Magdi natürlich überzeugen und ihren Blues, bereits der Zweite aus Ungarn, nachdem Charlie 1998 es mit dem Zungenbrecher "A holnap már nem lesz szomorú" nur unter die letzten Drei schaffte.
Anschließend fand wohl scheinbar schon die zweite estnische Probe statt. Gerli Padar hat den Probentermin mit dem Isländer Eiríkur Hauksson getauscht, da sie morgen einen anderen Termin in einem Musical in Tallinn wahrnehmen muss. Das Interesse an der anschließenden Pressekonferenz war wohl eher gering, lediglich ein paar finnische Journalisten mehr interessierten sich für ihren baltischen Nachbarn.
Österreich - Zu dem plüschigen Auftritt von Eric Papilaya, dessen Osteuropa-Tour nun in Helsinki ein Ende gefunden hat, sage ich lieber nichts mehr. Wir wissen ja inzwischen ausführlich berichtet, dass es eine überdimensionale und mit Menschen gespickte Aids-Schleife auf der Bühne haben wird und man sich mit dem türkischen Interpreten Kenan Dogulu im Kristall-Kampf duelliert. Swarovski scheint mit dem diesjährigen Eurovision Song Contest ein paar Peseten zu verdienen. Das Kostüm selbst stammt, wie auch schon mal erwähnt, aus dem Hause Vivienne Westwood und muss natürlich übermäßig auffallend sein. Insgesamt wurden allein in Erics Oberteil 2.500 Glitzersteinchen verarbeitet.
Lettland - Und den krönenden Abschluss des langen Probentages in Helsinki bildeten die lettischen Tenöre von Bonaparti.lv. Die inzwischen müde werdenden Berichterstatter konnten sich nun noch über eine sympathische Pressekonferenz der lettischen Delegation freuen. Der in Lettland lebende Italiener, musste natürlich auch diesmal die Frage beantworten, wann und ob Italien zum Contest zurückkehren werde.
So.. jetzt sind alle einigermaßen informiert. Ich werde mich jetzt auch zur Ruhe begeben, morgen ist wieder ein Tag mit einigen Proben, Konferenzen und jeder Menge Infos zum Contest. Gute Nacht.
So.. jetzt sind alle einigermaßen informiert. Ich werde mich jetzt auch zur Ruhe begeben, morgen ist wieder ein Tag mit einigen Proben, Konferenzen und jeder Menge Infos zum Contest. Gute Nacht.