Sonntag, 6. Mai 2007

Helsinki aktuell, Teil 2.


Malta - Die Berichterstatter in Helsinki sind sich ja erschreckend einig, der maltesische Beitrag, vorgetragen von Olivia Lewis scheint schrecklich performt zu sein. Die ehemalige britische Kolonie, für die der Grand Prix ein nationales Großprojekt ist und die Einschaltquoten jährlich bei ca. 98% liegen, scheint nach der Pleite von Athen (1 Punkt für Fabrizio Faniello) scheint auch in diesem Jahr wieder zum Scheitern verurteilt zu sein. Olivia Lewis, die im heimischen Valletta mit enormen Begeisterungsstürmen als Siegerin gefeiert wurde wuselt mit spärlich gekleideten Tänzern über die Bühne und wird von ein paar Damen mit Fächern begleitet. Den meisten Zuhörern von "Vertigo" wird bei der Performance und der stimmlichen Leistung auch dem Titel entsprechend schwindelig.

Ungarn - Magdi Rúzsa mit ihrer Bushaltestelle auf der Bühne, an der eine einsame Frau mit einem alten schäbigen Koffer steht und Teil der Geschichte des "Unsubstantial Blues" ist, ging während der Proben ein wenig unter. Zwar war der Auftritt nahezu perfekt, scheint zwischen all den interessanten Auftritten der anderen Länder unterzugehen.

Andorra - Andorra hingegen scheint langsam wirklich zum offenen Geheimtipp zu werden. Die Jungs probten heute ebenfalls zum zweiten Mal in der Hartwall Areena und machen sich immer mehr Freunde in Helsinki. Ein Kommentator berichtet, dass die Band Anonymous um Leadsänger Nicki endlich frischen Wind zum Grand Prix tragen und schon zu den Lieblingen im Teilnehmerfeld gehören. Die Chancen für einen Finaleinzug von "Salvem al món" steigen auch stetig. Ich wiederum glaube trotz aller Sympathien nicht an ein Wiedersehen am 12. Mai. Das die Gruppe jedoch ein beliebtes Objekt der Presse ist, möchte ich allerdings nicht abstreiten.

Slowenien - Slowenien war auch noch dran und es scheint als hätte Alenka Gotar heute einen richtig guten Tag. Es wurde noch ein bisschen mit der Farbführung des Bühnendesigns gespielt und experimentiert, jedoch legte man einen souveränen Auftritt von der "Blume des Südens" - "Cvet z juga" hin. Auch der Backgroundchor, der die erste Probe ein wenig nach unten zog war heute stimmlich gesehen besser unterwegs als noch vor zwei Tagen. Alenka trug heute ein schwarzes Kleid mit weißen Streifen. Das Bühnenbild ist in blau gehalten und der Oper beim Grand Prix werden ebenfalls gute Chancen für's Finale eingeräumt.

Island - Irgendwann im Laufe des Nachmittas fand auch die isländische Pressekonferenz statt, die zu einem kleinen Konzert von Eiríkur Hauksson umfunktioniert wurde. Man sang eine isländisch-spanisch-türkische Version des Wettbewerbstitels "Valentine lost" und spielte eine Gitarrenversion des ersten isländischen Beitrags von 1986 "Gledibankinn", bei dem Eiríkur ja ebenfalls als Akteur mitwirkte.

Gerade tritt die Türkei mit Kenan Dogulu auf der Bühne in der Hartwall Areena auf, ihm werden noch der österreichische Interpret Eric Papilaya sowie die inzwischen wieder aufgetauchten Letten von Bonaparti.lv folgen. Morgen beginnen dann bereits die Proben der Finalisten u.a. auch von Roger Cicero.