Samstag, ein
weiterer Probentag in Helsinki beginnt. Augenzeugenberichten zufolge soll heute
in der finnischen Hauptstadt sogar mal die Sonne scheinen. Der Wetterbericht
für die nächsten Tage lässt übrigens auch hoffen, es wird von bis zu 19°C
gesprochen. Pünktlich zur großen Einreisewelle in die finnische Hauptstadt,
denn ab nächster Woche pilgern zig Tausende ESC-Touristen in die Stadt um sich
vor Ort ein Bild von den Auftritten zu machen.
Israel - Nachdem Bulgarien wieder die
Proben eröffnet hat, traten die Israelis auf die Bühne. Doch man war sehr
unzufrieden mit dem kompletten Auftritt und ließ den finnischen Sender YLE auch
jenen Zorn spüren. Sänger Kobi Oz erwäge, wie auf der Pressekonferenz erwähnt,
sogar den Rückzug vom Eurovision Song Contest. Grund für diese überstürzten
Äußerungen ist Folgender: jede Delegation darf sich die Hintergrundanimation
beim jeweiligen Auftritt selbst aussuchen. Jedoch war YLE die israelische
Animation zu provokativ und erschien ungeeignet.
Sie wurde abgelehnt und durch eine schimmernde Weltkarte (siehe
Bild unten) ersetzt. Die "miese"
Kameraführung und die Beleuchtung beim dreiminütigen Auftritt schien den
Teapacks ebenfalls unzumutbar und so regte man sich künstlich auf. Erinnerungen
an die gespielte Diva Silvia Night aus Island kommen wieder hoch, die die
technischen Assistenten in der Olympiahalle in Athen auf's Übelste beschimpfte
(vermehrt war das böse F*-Wort zu hören). Wir werden sehen, wie sich der Fall
Israel weiterentwickelt. Esctoday interviewte die Gruppe im Anschluss an die
Konferenz, siehe Link.
Zypern - Die Probe der zypriotischen Sängerin
Evridiki geriet dadurch natürlich in den Hintergrund, die Presse eilte lieber
den entzürnten Israelis hinterher. Dennoch sei anzumerken, dass Evridikis
heutiger Auftritt wesentlich entspannter und stimmlich sicherer war als noch
gestern oder während der Präsentation auf Zypern. Das alberne Gehampel hat sich
Evridiki auch abgewöhnt, so dass sie sich nun voll auf ihren Song "Comme ci, comme ca"
konzentrieren kann.
Weißrussland - Es folgte erneut der
weißrussische Beitrag von Dmitry Koldun - im James Bond-Stil gehalten. Auch er
konnte sich stimmlich im Vergleich zum ersten Auftritt vorgestern verbessern,
spielt aber, wie auf der Pressekonferenz deutlich wurde nur eine kleine Rolle
im Vermarktungsplan von Phillip Kirkorow. Es gab anscheinend wenig von Koldun
selbst zu hören, vielmehr von seinem Mentor und Produzenten, der von seinem Konzept spricht. Dmitry Koldun rechne
ich aber immer noch sehr große Chancen aus, erstmals für Weißrussland einen
Finalabend zu bestreiten.
Island - Dem folgte nun erstmals die
isländische Probe (man tauschte ja einmal mit Estland die Termine). Eiríkur
Hauksson merkt man seine jahrelange Bühnenerfahrung und Präsenz in der
isländischen Musikszene an. Der Auftritt, dessen Bühnenbild in weiß, blau und
violett gehalten ist, wirkte sehr professionell und bedarf kaum mehr einer
Verbesserung.
"Valentine
lost" mausert sich in Helsinki auch mehr und mehr zum
Geheimtipp. Neben Eiríkur Hauksson stehen noch vier Gitarristen auf der Bühne,
die ebenso wenig Probleme auf der Bühne hatten wie der Leadsänger selbst.
Als nächstes auf
der Liste stehen die montenegrinische Probe, der zweite Auftritt von DJ Bobo,
Natalia Barbu für Moldawien, Edsilia für die Niederlande und Aida &
Frederic Ndoci für Albanien. Mehr zu jenen Proben gibt es später.