Dienstag, 3. Mai 2016

Tag 2: Softies performen Hardrock



Montenegro - So knuffig die vier Sänger aus Montenegro auch sind, so grauenvoll ist ihr Lied. "The real thing" wird zu einem Blitzlichtgewitter aus wirrer Scheinwerferführung und krisseligem Fernsehbild intoniert. Man muss dieses Genre schon mögen, um dem montenegrinischen Titel in diesem Jahr etwas abzugewinnen, auch die Experimentierfreudigkeit des Senders kann ich da nur minimal als Pluspunkt anrechnen. Dreh- und Angelpunkt, an der sich die Choreographie orientiert ist eine rot gekleidete Dame, die Gymnastikübungen vollzieht.

Der Stroboeffekt ist nicht so überzeugend, wie er zum Beispiel bei maNga 2010 in Oslo war, dennoch nimmt man den vier Buben, von denen einer 2005 als Teil von No Name bereits für Serbien-Montenegro im Rennen war, eher ab, dass sie ein Rockimage pflegen müssen, als den Zyprioten. Finalchancen rechne ich dem kleinen Adriastaat dennoch keine ein, dafür ist das Lied einfach zu speziell. Beim Meet & Greet gab die Vier allerdings zu, dass man sich das Finale als Ziel gesetzt habe.

Das Lied, so erfuhr man weiter, sei bereits 22 Jahre alt und habe in einer Schublade geschlummert, sogar noch tiefer als der Discotitel von Serhat, der erst zehn Jahre alt ist. Großspurig gab der No Name-Sänger Bojan bekannt, dass man in diesem Jahr besser abschneiden werde, als 2005 in Kiew. Da kann ich leider nur müde lächeln, später ruderte man als Highway etwas zurück. Musikalische Vorbilder und Inspiranten seien Depeche Mode und die Arctic Monkeys.

Nach dem gemeinsamen Musikstudium in Podgorica habe man sich dazu entschieden, Highway zu formen. Bojan rutschte erst vor einigen Monaten ins Team. Abschließend sangen die vier Jungs ihren Titel noch einmal nur mit Gitarrenbegleitung, nach erlebter Probe eine Wohltat für die Ohren.


Wirken eher wie die netten Jungs aus der Nachbarschaft
Auch hier hätte Jane Fonda wieder ihren Spaß
Auch "The real thing" wird sicherlich seine Fans finden