Dienstag, 3. Mai 2016

Tag 2: Ira Losco geht über's Wasser



Malta - Heute in einer Woche zittern wir schon dem ersten Semifinale entgegen. Ebenfalls zittern muss meiner Meinung nach die maltesische Sängerin Ira Losco, die vor 14 Jahren schon einmal in Riga auf den heiligen Brettern der Eurovisionsbühne stand. Mir hat "Walk on water" bisher nichts gegeben, heute habe ich allerdings zum ersten Mal so etwas wie Heiterkeit empfunden, als ich das Probenvideo gesehen habe. Ira ist halt schon irgendwie eine kleine Bühnenmaus.

Und es ist mal nicht nur blau und violett gehalten, sondern auch gold und rot. Ira beschließt das erste Semifinale und tut dies zunächst in einem bronzefarbenen, ausladenden Mantel, so etwas hatte Angelica Agurbash in Kiew auf dabei, später, nachdem auch ihr Tänzer auf der Bühne dazugestoßen ist, wirft sie den Mantel ab und stakst von links nach rechts. Die Sangesqualität von Ira ist beeindruckend, fehlerfrei singt sie mehrfach "Walk on water", allerdings springt der Funke noch nicht so ganz über. Auch die anwesende Presseschar ist der Meinung, dass die Malteser im nächsten Jahr keine Gastgeber sein werden.

Das Malta den Eurovision Song Contest mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln gewinnen möchte ist seit Jahren bekannt, in diesem Jahr hat man aber nicht aus den Vollen geschöpft, der angekündigte Wow-Effekt bleibt tatsächlich aus. Beim Meet & Greet brachte Ira ihren Tänzer Scorpion und den Delegationsleiter mit. Noch einmal beteuerte sie, wie glücklich, stolz und zufrieden sie sei, wieder beim Song Contest dabei zu sein. 2002 sei alles noch viel kleiner und familiärer gewesen, heute ist der Wettbewerb eine internationale Bombastshow. Ansprochen auf "Chameleon", ihren ursprünglichen Titel merkte sie an, dass sie vom maltesischen Fernsehen TVM die vollste Unterstützung habe und sie letztlich nur das bestmögliche Lied für Stockholm aussuchen wollten.

Die Wahl für "Walk on water" fiel aus 16 Beiträgen, die sie im Studio aufgenommen hat. Es gab nationale und internationale Einsendungen, ein weitreichendes Expertengremium, wie so oft auf Malta, habe dann mit Ira zusammen die Wahl getroffen. Und somit ist das erste Halbfinale nun einmal durch, wir haben viel gesehen, einordnen können, es gibt den gigantischen Auftritt des Russen, viele ausbaufähige Darbietungen gesehen und erlebt, manchmal den Kopf geschüttelt und waren positiv überrascht. Das gleiche Spiel gibt es ab morgen dann mit dem zweiten Semifinale.




Ira Losco freut sich, nach 14 Jahren zurück zu sein
In ihrem Mantel wirkt sie zunächst ziemlich unbeweglich
Später läuft sie im schwarzen Minidress jedoch über das angedeutete Wasser