Deutschland - Das Finale des deutschen Vorentscheids "Chefsache ESC 2025" zog sich zwar über Stunden hinweg, zog aber auch im Vergleich zu sonstigen Jahrgängen nahezu doppelt so viele Zuschauer an wie üblich. Wie DWDL.de meldet, erreichte der Vorentscheid in der Zielgruppe der 14- bis 49jährigen einen Marktanteil von 26,4%. Insgesamt 3,55 Millionen Zuschauer waren im Durchschnitt mit dabei, als Abor & Tynna mit "Baller" das Ticket für die Eurovision in Basel gelöst haben.
Die Ausstrahlung erfolgte mit einer Verspätung von zwölf Minuten, da die ARD zuvor noch einen Brennpunkt zum Thema "Eklat im Weißen Haus" einbaute. Überboten wurde der Vorentscheid jedoch deutlich vom ZDF-Krimi, der 28,5% Marktanteil generierte. Bei eben jenem Vorentscheid, der gemäß dem Titel primär ein Format für den ins TV zurückkehrten Entertainer darstellte, ging es Raab darum Interpreten zu finden, "die am Ende des Tages die größte Chance auf Erfolg haben". In jedem Fall hat mit "Baller" der Song gewonnen, der dem Jahr 2025 am nächsten kommt.
Nun könnte noch viel kritisiert werden, ob die Coversongs wirklich notwendig waren oder die Anordnung, dass ein Kandidat gleich beide Titel hintereinander wegsingen musste, vernünftig war. Ob die Juryentscheidung im Finale unbedingt noch erforderlich war oder doch einem vorher definierten Ziel diente, dass man durch die Zuschauer vermeintlich in Gefahr sah, werden wir nie erfahren. Deutschland hat schon auf ganz andere Art und Weise seinen Vertreter für die Eurovision ausgewählt und da wurde mit noch zweifelhafteren Methoden vorgegangen.
Allein in den Zeitraum von Barbara Schöneberger, die wie sie anmerkte seit jeher die gleiche 01379-Telefonnummer durchgab, fielen S!sters, die ohne Wildcard überhaupt nicht im Finale dabei gewesen wären oder der Vorentscheid von 2015, als Andreas Kümmert nicht einmal zwei Minuten nach seinem Sieg auf die Fahrt nach Wien verzichtete und die zweitplatzierte Ann-Sophie nachrückte. Man kann von dem Konzept halten was man möchte, meines Erachtens hat Deutschland ein vernünftiges Ergebnis erzielt und es bleibt ja auch immerhin noch bis Mai Zeit, den einen oder anderen Vocal Coach mal drüberschauen zu lassen oder etwas am Arrangement zu rücken.