
Auch beim Lied gehen die Meinungen weit auseinander, die einen finden "Love injected", das sie mit drei Backgroundsängerinnen präsentiert, großartig und stark gesungen, andere möchten sich bei dem Geschrei in der Wiener Kaisergruft verstecken. Der lettische Beitrag ist aber, unabhängig vom Gesang, gut in Szene gesetzt, der Hintergrund leuchtet in rot und weiß, es wirkt nichts aufdringlich, eine schöne Nummer aus Lettland. Ob es ins Finale kommt hängt hier wahrscheinlich sehr von der Tagesform ab.
Quälend lang gezogen finde ich jedoch den Wimmergesang der Backings, der teilweise sehr von der Ideallinie abweicht und mich unweigerlich an den bosnischen Titel von 1993 erinnert, als man den Schmerz der ganzen Welt rausheulte. Ansonsten passiert auf der Bühne nicht viel, die Sängerin, deren Vater aus Burkina Faso stammt, macht viel mit den Armen und lässt sich von den drei lärmenden Damen im Hintergrund nicht beirren.
Das Kleid aller Voraussicht nach auch am nächsten Donnerstag seinen Auftritt haben, hinzukommen sollen spezielle Tattoos, die für das nötige Ethno-Flavour sorgen sollen. Lettland wartet seit 2008 auf eine Finalteilnahme beim Eurovision Song Contest, mit der stimmgewaltigen kleinen Aminata könnte man diesem Ziel etwas näher kommen, wie gesagt hängt es sehr von der Tagesform der Sängerin ab und natürlich vom Musikgeschmack der Zuschauer. Mit so einer Nummer für Lettland hätte vor einigen Monaten aber auch noch niemand gerechnet, es fällt auf, insbesondere hinter dem fröhlichen Titel aus Israel.
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Das Kleid wirkt für sie eine Nummer zu weit ausgeschnitten, Aminata aus Lettland |
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Aminata in ihrem roten Dress |
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Es schien gar nicht so einfach, das Kleid bis auf die Bühne zu bekommen |