Freitag, 21. Mai 2010

Tag 6: Glitzer, Feuer, Langeweile


Litauen - Solche Panties kann auch nicht jeder Tagen. Die Jungs aus Litauen sorgen für einen großartig bizarren Auftakt im zweiten Halbfinale und ich glaube von Mal zu Mal mehr an die Finalteilnahme. Im Vergleich zur ersten Probe gab es auch hier nur wenige Veränderungen, am Ende stehen die InCultos immer noch in ihren Glitzerhöschen auf der Bühne.

Auf der Pressekonferenz wurde fleißig weiter musiziert, "Dancing Lasha Tumbai" von der ebenfalls als Discokugel verkleideten Verka Serduchka. Darauf angesprochen, dass ihr Eurovisionstitel eine politische Botschaft verkörpern würde, sagte die Gruppe, das es ein sozialkritisches Thema sei und man, wenn man möchte, in vielen Dingen versteckte politische Botschaften finden würde. 

Armenien - Wahrscheinlich weil ich über den mangelnden Einsatz von Pyroeffekten geklagt hatte, steckt Armenien bei seiner zweiten Probe die halbe Bühne in Brand. Die Performance beginnt mit einem ruhigen Dudukspiel, der bekannte 83jährige Jivan Gasparian, der spielen soll, ist derzeit noch nicht in Oslo dabei. Der Rest wirkt überladen, aus dem mitgebrachten Aprikosenstein entspringt später ein blühender Baum.

Eva Rivas präsentiert sich in einem apricotfarbenen Gewand und weißer Hose, die übrigen Statisten tragen khakifarbene Kostüme. Im Hintergrund lodern Flammen, Feuerwerk knallt und die Armenier beweisen eine gewisse Affinität zu Bäumen auf der Bühne, Erinnerungen an den kahlen Baum mit dem Klopapier von Hayko aus dem Jahr 2007 werden wach. Finale ist gefestigt.

Israel - Nach dem Show-Feuerwerk aus Armenien eine 180°-Drehung... der gähnend langweilige Auftritt von Harel Ska'at aus Israel mit seinem noch langweiligeren "Millim". Ich verstehe immer noch nicht, warum der zum erweiterten Favoritenkreis mit einer Lena Meyer-Landrut, einer Safura oder einem Duo aus Dänemark gehört... es passiert einfach Nichts, außer das wir drei Minuten Hebräisch hören, aber vielleicht ist es ja gerade das? I don't know...

Zu seinen großen Eurovisionsfavoriten zählt, wie auf der Pressekonferenz vor einigen Tagen bereits offenkundig wurde, Anne-Marie David, die 1973 für Luxemburg den Song Contest gewinnen konnte und heuer den französischen Text zu "Millim" beigesteuert hat, was für ihn eine große Ehre ist. Tja, ob es für das Finale reicht, kann ich nicht beurteilen, ich würde fast schon zu "Nein" tendieren.

InCulto aus Litauen mit dem etwas anderen "Trickkleid"
Auf der PK gab es was von Verka Serduchka || Armenien zündet die Bühne an
Eva Rivas lässt auf der Bühne Aprikosenbäume blühen
Note 1 in punkto Langeweile: Harel Ska'at lässt mich vollkommen unbeeindruckt