Norwegen - Es ist soweit - in wenigen Stunden findet in der Telenor Arena in Oslo das große Finale des Eurovision Song Contest 2010 statt. In den letzten Wochen wurde in Deutschland wohl nie so viel über den Wettbewerb, der übrigens auch sein 55. Jubiläum feiert, berichtet, gebloggt, diskutiert und der deutsche Beitrag im Radio und Fernsehen gespielt. Heute Abend ab 21 Uhr zeigt sich dann, ob die Vorschusslorbeeren und die Erwartungshaltungen diverser Experten und Wettbüros sich bestätigen können und Lena Meyer-Landrut sich weit vorne platzieren kann.
Um 15 Uhr findet heute Nachmittag letztmalig eine Generalprobe des Finales statt. Bereits gestern Abend ermittelten die Juroren aus ganz Europa anhand der zweiten Generalprobe ihre Favoriten. Dieser Blogeintrag bietet eine kurze Übersicht mit allen Informationen zum heutigen Finale:
01. - Aserbaidschan - Safura - Drip drop
02. - Spanien - Daniel Diges - Algo pequeñito
03. - Norwegen - Didrik Solli-Tangen - My heart is yours
04. - Moldawien - SunStroke Project & Olia Tira - Run away
05. - Zypern - Jon Lilygreen & The Islanders - Life looks better in spring
06. - Bosnien-Herzegowina - Vukašin Brajić - Thunder and lightning
07. - Belgien - Tom Dice - Me and my guitar
08. - Serbien - Milan Stanković - Ovo je Balkan
09. - Weißrussland - 3+2 - Butterflies
10. - Irland - Niamh Kavanagh - It's for you
11. - Griechenland - Giorgos Alkaios & Friends - Opa
12. - Großbritannien - Josh Dubovie - That sounds good to me
13. - Georgien - Sopho Nizharadse - Shine
14. - Türkei - maNga - We could be the same
15. - Albanien - Juliana Pasha - It's all about you
16. - Island - Hera Björk - Je ne sais quoi
17. - Ukraine - Alyosha - Sweet people
18. - Frankreich - Jessy Matador - Allez! Olla! Olé!
19. - Rumänien - Paula Seling & Ovi - Playing with fire
20. - Russland - Peter Nalitch & Band - Lost and forgotten
21. - Armenien - Eva Rivas - Apricot stone
22. - Deutschland - Lena Meyer-Landrut - Satellite
23. - Portugal - Filipa Azevedo - Há dias assim
24. - Israel - Harel Ska'at - Millim
25. - Dänemark - Chanée & N'Evergreen - In a moment like this
Der Countdown: Die ARD überträgt ab 20:15 Uhr live vom Spielbudenplatz auf der Hamburger Reeperbahn den traditionellen Grand Prix Countdown. Moderiert wird die große Open-Air-Party von den USFO-Moderatoren Matthias Opdenhövel und 1LIVE-Moderatorin Sabine Heinrich. Public Viewing gibt's auch in Lenas Heimatstadt Hannover. In der Countdown-Show singen u.a. Nena, Xavier Naidoo, Marit Larsen und weitere. Zudem gibt es eine letzte Liveschaltung zu Lena Meyer-Landrut, die backstage in Oslo auf den Beginn der Show warten wird.
Zur Veranstaltung: Das Finale des Eurovision Song Contest ist mit 18.000 Sitzplätzen in der Telenor Arena in Oslo bis zum Dach ausverkauft. Die EBU rechnet mit Zuschauerzahlen von bis zu 125 Millionen rund um den Globus. Den Beginn macht eine Art Zeitstrahl vom ersten ESC 1956 in Lugano bis heute. Auf einen großen Interval-Act wurde bewusst verzichtet, vielmehr möchte der ausrichtende Sender NRK dem Motto der Veranstaltung "Share the moment" gerecht werden. Dazu wurden im Vorfeld Aufnahmen von einem Eurovision Flashmob-Dance in ganz Europa gemacht, die heute zusammengeschnitten werden. Moderiert wird das Finale von Haddy N'jie, Erik Solbakken und Nadia Hasnaoui.
Der deutsche Beitrag: Lena Meyer-Landrut ist in aller Munde. Und sie hat Losglück, tritt erst als 22. in Oslo auf. Ihre größte Konkurrentin, wie die Medien nach wie vor behaupten, Safura aus Aserbaidschan, eröffnet den Contest. Begleitet wird Lena bei der Darbietung von "Satellite", von vier Backgroundsängerinnen. Ob Stefan Raab in irgendeiner Form tatsächlich auf der Bühne stehen wird, ist nicht bekannt.
Die Favoriten: Auch wenn hoch gewettete Beiträge wie Kristina aus der Slowakei, Feminnem aus Kroatien und Anna Bergendahl aus Schweden bereits ausgeschieden sind, gibt es noch einige sichere Favoriten. Hierzu zähle ich nach meinem eigenen Ermessen natürlich Safura aus Aserbaidschan, Chanée & N'Evergreen aus Dänemark, Harel Ska'at aus Israel, sowie den Norweger und die Armenierin. Außenseiterchancen rechne ich Tom Dice aus Belgien und Giorgos Alkaios aus Griechenland ein. Mal sehen ob ich damit richtig liege.
Das Voting: Wie oben bereits erwähnt, wird in jedem Land zu jeweils 50% per Jury- und Televoting abgestimmt. Durch das Juryvoting sollen Sympathie- und Diasporavoting eingedämmt werden. Von jedem Telefonanschluss sind maximal 20 Anrufe möglich. Neben den 25 Teilnehmerländern sind auch alle im Halbfinale ausgeschiedenen Nationen wertungsberechtigt.
Das Voting beginnt direkt zu Beginn der Show, wenn der erste Interpret auf der Bühne steht und endet 15 Minuten, nachdem der letzte Starter aufgetreten ist. Während der jeweiligen Performance werden die Telefon- und SMS-Nummern zweimalig eingeblendet, zudem gibt es zwei Schnelldurchläufe. Nachdem Supervisor Svante Stockselius die Ergebnisse der einzelnen Länder beglaubigt hat, werden sie von den 39 Sprechern in ganz Europa angekündigt. Die Punkte 1-7 erscheinen wie gewohnt automatisch auf dem Scoreboard, die Top drei werden nach wie vor verlesen. Die deutsche Punktevergabe übernimmt auch der Juryvorsitzende Hape Kerkeling.
Neben Kerkeling sitzen auch 1LIVE-Programmchef Jochen Rausch, die MTV-Moderatorin Hadnet Tesfai, Newcomer-Sänger Johanne Oerding und die zweifache Song Contest-Teilnehmerin Mary Roos in der deutschen Jury. Im Falle eines Gleichstandes zwischen zwei Nationen entscheidet, welches Land aus mehr Nationen Punkte erhalten hat, über die bessere Platzierung. Sollte auch die Anzahl gleich bleiben, gilt: wer mehr 12er bekommen hat, gewinnt.
TV-Übertragung: Die ARD überträgt das Finale des Eurovision Song Contest nach dem "Wort zum Sonntag" ab 21 Uhr (MESZ) live aus der Telenor Arena in Oslo. Den deutschen Kommentar spricht Peter Urban. In der deutschsprachigen Schweiz wird der Wettbewerb von SF 2 übertragen, hier kommentiert Sven Epiney. Auch in der italienisch- und französischsprachigen Schweiz wird der Contest von der jeweiligen Rundfunkanstalt übertragen. In Österreich wird der Wettbewerb vom ORF nicht ausgestrahlt. Via Satellit ist der Contest auch über RTP Internacional, ERT International und Channel One Russia zu sehen.
Livestream: Auch im Internet wird der Eurovision Song Contest ausgestrahlt. Via Livestream kann die Veranstaltung über Eurovision.de und Eurovision.tv verfolgt werden. Für die Nutzung des offiziellen Livestreams der EBU ist jedoch die Installation des Octoshape PlugIns notwendig. Auf den beiden genannten Seiten gibt es zudem reichlich Zusatzinformationen rund um den Wettbewerb.
Im Anschluss: Gegen 00:15 Uhr geht es zurück auf die Hamburger Reeperbahn mit der "Eurovision Party". Hier treten u.a. Culcha Candela, die Zweitplatzierte von "Unser Star für Oslo", Jennifer Braun, Stefanie Heinzmann, der Belgier Stromae und die Gruppe Unheilig auf. Es wird direkt nach dem Eurovisionsfinale eine Schaltung zu Lena Meyer-Landrut nach Oslo geben, die eine erste Reaktion auf das Finale abgibt.
Sonstiges: Der Contest kann zudem via Satellit in Chile und Vietnam verfolgt werden. In Australien und Neuseeland wird der Wettbewerb zeitversetzt ausgestrahlt. Nicht-Teilnehmerländer, die den Wettbewerb ausstrahlen sind Ungarn, Montenegro, Kasachstan und der Kosovo.
Wir wünschen allen Lesern einen wunderbaren Song Contest-Abend, viel Spaß und drücken Lena Meyer-Landrut und der deutschen Delegation in diesem Jahr ganz besonders die Daumen!