Dienstag, 18. Mai 2010

Tag 3: Urnentanz zwischen Felsen und Aprikosen


Armenien - Nummer 2 des Tages: Armenien, mit einer Performance, die ich nicht verstanden habe. Auf der Bühne stehen neben Eva Rivas, einem Dudukspieler, drei Backgroundsängern und einem Tänzer noch ein großer Aprikosenstein, ein Felsbrocken und eine Art Wasserfall.

Während Eva, die unfassbar lange Haare hat, im Vordergrund mit ihrem Adidas-Leibchen intoniert, tanzt der übrige Mob um den Aprikosenstein und eine seltsame Urne herum, aus der der Tänzer später auch noch einen Schluck nimmt. Zumindest hat man sich einen hübschen, dem Lied angepassten, apricotfarbenen Hintergrund ausgesucht.

Und auch die Vorhänge hat man wieder ausgeklappt, scheinbar müssen die Anschaffungskosten dem Grenznutzen entsprechen, auch beim ESC scheint rational gedacht zu werden. Stimmlich gibt es bei Eva Rivas sicherlich noch Luft nach oben, im Allgemeinen muss ich aber sagen, dass ich nicht mehr so angenervt von dem Lied bin, wie noch zu VE-Zeiten.

Seitdem ich Probenberichte schreibe, lese ich jedes Jahr auf's Neue, dass die armenische Delegationsleiterin Diana Mnatsakanyan sehr zufrieden mit ihrem ersten Durchlauf war und die Organisation in Oslo äußerst gelungen findet. Eva erklärte auf der Pressekonferenz, dass das Lied nicht nur allen Armeniern, sondern auch die Diaspora-Armeniern im Exil gewidmet sei. Eben diese, werden dem Beitrag auch wieder ins Finale verhelfen.

Im Vorfeld sei Eva auf Europatournee gewesen und hat überall auf dem Kontinent Aprikosenbäume gepflanzt, man eine etwas andere Promotion. Auch in Oslo sei noch geplant, einen Baum zu pflanzen. Der Song selbst sei innerhalb einer halben Stunde entstanden, komme aber vom Herzen.

Eva Rivas - Apricot stone

Der Klappbrunnen und der Aprikosenstein werden installiert || Eva Rivas in Violett
Die erste Probe zu "Apricot stone"
Bilder von der Pressekonferenz, Delegationsleiterin Diana Mnatsakanyan ganz rechts