Donnerstag, 19. Dezember 2024

Israel: EBU appelliert bezüglich Privatisierung an Knesset


Israel
- Immer wieder mischt die israelische Politik auch den öffentlich-rechtlichen Rundfunk auf. Die Europäische Rundfunkunion hat wieder einmal in einem Brief an die israelischen Abgeordneten der Knesset gefordert, eine geplante Gesetzesänderung und die damit verbundene Privatisierung des israelischen Rundfunks KAN zu verwerfen, um die demokratischen Standards und die grundlegende unabhängige Versorgung mit Nachrichten durch einen öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu gewährleisten.

"Die Schließung der IPBC, die Übernahme der Kontrolle oder die Kürzung des Budgets wäre ein Zeichen für die Abkehr von Standards, die demokratische Nationen weltweit hochhalten und nicht nur das Vertrauen im Inland sondern auch die internationale Glaubwürdigkeit gefährden. (...) Die Mitgliedschaft in der EBU bietet Israel erhebliche Vorteile (...) wodurch eine frei empfangbare Berichterstattung für alle Israelis sichergestellt wird.", so die EBU in ihrem Pamphlet. 

Die EBU steht lediglich öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten offen, nicht jedoch privaten Rundfunkanstalten. Somit wäre die Mitgliedschaft von KAN bzw. der IPBC gefährdet, sollte sich die israelische Regierung mit ihrer Forderung durchsetzen, den Rundfunk zu privatisieren. Sollte es dazu kommen, wäre Israel neben Liechtenstein das einzige unabhängige Land im Bereich der European Broadcasting Area, das keinen öffentlich-rechtlichen Rundfunk hätte. Von der Teilnahme an Veranstaltungen wie dem Eurovision Song Contest gar nicht erst zu sprechen...