Sonntag, 18. Juli 2010

Liechtenstein: Zweiter Versuch auch ohne Zuschüsse


Liechtenstein - 1FLTV, Liechtensteins einziger Fernsehsender erhält keine staatliche Unterstützung. Wie es im Liechtensteiner Vaterland heißt, kann jedes Medienunternehmen unter bestimmten Voraussetzungen staatliche Medienförderung erhalten. Der entsprechende Antrag von 1FLTV wurde nun abgelehnt, dennoch hält der Sender am Projekt Eurovision Song Contest fest.

"Soweit mir bekannt ist, hat die Medienkommission beanstandet, dass unsere Umfrage zu den Zuschauerzahlen nicht dem Standard entspricht, weil diese nicht durch ein professionelles bzw. externes Unternehmen durchgeführt wurde.", erklärte Peter Kölbel. Ob gegen diese Entscheidung in Berufung gegangen wird, ließ man zunächst offen. Der Eurovision Song Contest werde aber dennoch im Auge behalten.

1FLTV führt derzeit Gespräche mit möglichen Kooperationspartnern: "Das wäre eine größere Geschichte. Die Idee ist, eine Castingshow zu organisieren, die nicht nur in Liechtenstein, sondern auch im Land des Kooperationspartners läuft.", so Kölbel. Das Interesse sei nach Senderangaben riesengroß. Liechtensteiner Interpreten hätten beim möglichen Castingvorentscheid privilegierten Zugang. Zudem solle gewährleistet werden, dass ein Liechtensteiner bis zur Finalsendung dabei ist.

"Noch ist nichts unterschrieben, auch wenn die Verhandlungen sehr weit fortgeschritten sind.", fügte Kölbel hinzu. Mögliche Kooperationspartner sollen aus Deutschland und Österreich kommen. Der neue Mitgliedsantrag auf Vollmitgliedschaft bei der EBU müsse zudem erneut gestellt werden. Ende nächster Woche werde darüber im Sender entschieden. Auf die Frage, ob der nächste Song Contest mit Liechtenstein stattfindet, sagte Kölbel abschließend: "Das wäre dann durchaus machbar, auch ohne Medienförderung."