Donnerstag, 9. Juni 2022

Rumänien: TVR-Chef erwägt Klage gegen EBU


Rumänien
- Nach dem Eurovision Song Contest hagelte es Kritik, sowohl an der Europäischen Rundfunkunion als auch an den sechs von den korrumpierten Jurywertungen betroffenen Ländern. Besonders das rumänische Fernsehen TVR protestierte stark gegen die Entscheidung der EBU, das Ländervoting der rumänischen Jury gegen ein aggregiertes Ergebnis zu tauschen und hielt u.a. eine Debatte im TV-Programm ab, ob Rumänien weiterhin am Song Contest teilnehmen sollte.

Danach herrschte einige Wochen Ruhe, bis zum gestrigen Tag, als TVR-Generaldirektor Dan Turturică, der schon offen einen Rückzug vom Wettbewerb diskutierte, in den rumänischen Medien erklärte, man prüfe, ob man die Europäische Rundfunkunion wegen der Maßregelung und Annullierung der Jurystimmen verklagen werde. Er geht davon aus, dass die EBU die Regeln "während des Spiels" geändert hat und es keine Option sei, den Sender vor vollendete Tatsachen zu stellen.

Turturică erklärte allerdings auch, dass man sich zwar bestimmte Schritte vorbehalte, jedoch auch vorsichtig handeln müsse, um das Verhältnis zwischen der Rundfunkunion und TVR nicht zu beschädigen. Rumänien nimmt seit 1994 am Eurovision Song Contest teil und belegte bisher zweimal den dritten Platz. In den letzten Jahren schieden die rumänischen Beiträge im Halbfinale aus, WRS brachte das Land mit "Llámame" erstmals seit 2017 wieder in ein Song Contest-Finale.