Sonntag, 28. April 2013

Road to Malmö (35/39): Schweiz


Schweiz - Switzerland - la Suisse - Svizzera/Svizra

Die Schweiz ist ein Land, das mich aktuell mit seinen ganzen Tälern, Seen und Skiorten in Bezug auf die schriftliche Prüfung zum Reiseverkehrskaufmann ganz schön fordert. Irgendwo zwischen Yverdon-les-Bairns, Leukerbad und Centovalli-Express operiert die Heilsarmee (Salvation Army) um Gutes bei den Eidgenossen zu schaffen. Quasi als Wiedergutmachung für ihre ganzen Bergbahnen, die zumindest im Wallis, Tessin, Graubünden und im Berner Oberland prüfungsrelevant sind, schicken sie einen der besten Beiträge in diesem Jahr zum Song Contest.

Zur bisherigen Eurovisionsgeschichte:
Debüt: 1956 mit Lys Assia
Rundfunkanstalt: SF
Teilnahmen: 53
Siege: 1956 -Lys Assia - Refrain
1988 - Céline Dion - Ne partez pas sans moi

Eurofires Liebling:
Jane Bogaert - La vita cos'è
(CH'00 - 14 Pkt.) 

Eine sehr schöne Ballade, fast fehlerfrei gesungen und mit Al Bano im Backgroundchor war schon eine tolle Leistung. Dennoch hatte es die junge Jane aus Solothurn nicht einfach bei der internationalen Konkurrenz zu bestehen und fiel auf Platz 20 im Gesamtranking zurück, für mich bis heute ein Rätsel, waren doch so einige Länder mit schwächeren Beiträgen vertreten. Nun ja, falls Jane Bogaert dies hier irgendwann einmal lesen sollte, so sei ihr gesagt, dass sie in Stockholm wirklich toll war und wenn sie auch nur mich überzeugt haben mag.

Der ESC in drei Sätzen: Die Geschichtsbücher erzählen es, 1956 fand der erste Concours der Eurovision im Kursaal von Lugano statt, einer Institution, die schon seit Jahren nicht mehr steht, Lys Assia erkämpfte sich im ersten Gesangsstreit der Eurovision die goldene Krone mit ihrem "Refrain", wofür sie auch heute, fast 60 Jahre später alljährlich ihre Lorbeeren einkassiert. Der nächste Sieg der Eidgenossenschaft musste bis 1988 warten, als die junge Céline Dion aus Kanada antrat und nach dem Kleiderdebakel von Dublin siegreich durch die Welt tourte und regelmäßig für ausverkaufte Hütten in Las Vegas sorgt. Danach fiel die Schweiz in ein tiefes Loch, das bisher niemand so richtig zu stopfen wusste, weder Ralph Siegel, noch Vanilla Ninja oder DJ Bobo konnten die Schweiz ganz nach oben zurückkatapultieren.

Eurovision Song Contest 2013:
Interpret: Takasa
Titel: You and me
Startnummer: 16 (im 2. Semifinale)
Sprache: Englisch
Text & Musik: Georg Schlunegger, Roman Camenzind, Fred Herrmann
Vorentscheid: Die Große Vorentscheidungsshow fand in der Bodensee Arena in Kreuzlingen statt und wurde von Sven Epiney moderiert. Neun Interpreten stellten sich dem Televoting, nachdem jede Rundfunkanstalt durch interne Nominierungen oder lokale Vorentscheide ihre Kandidaten ermittelte. Die Heilsarmee alias Takasa siegten vor Carrousel und Jesse Ritch.

Über den Künstler: Als Heilsarmee durfte die Formation nicht antreten, da Uniformen nicht auf eine Eurovisionsbühne gehören, somit musste die Berner Formation, die mit "You and me" bis auf die #21 der Schweizer Charts kletterten, ihren Namen ändern, in Takasa, was angeblich aus dem Suaheli stammt. Die Gruppe erhielt 37% der Televotingstimmen und darf nun für die Schweiz im zweiten Semifinale von Malmö antreten.

Die Band der Heilsarmee besteht aus Kontrabassist Emil Ramsauer, dem ältesten Song Contest-Teilnehmer aller Zeiten, der im März diesen Jahres bereits seinen 95. Geburtstag feierte, Posaunist Michael Sterckx, dem E-Gitarristen Jonas Gygax und den Gesangsparts von Katharina Hauri, Christoph Jakob und Sarah Breiter.

Eurofires Meinung:
Die Schweiz haben als eine der ersten Nationen gewählt und sie haben die Messlatte für weitere Eurovisionsbeiträge im Jahr 2013 sehr hoch gelegt, kaum ein Land konnte meines Erachtens diese Vorgabe toppen und somit steht die Schweiz heute auf Platz drei in meinem eigenen Ranking. Mir gefällt das Lied sehr und ich drücke den Schweizern sehr die Daumen, dass es mit dem Finale reicht. Es könnte knapp werden, aber ich bin einfach zuversichtlich, dass die Truppe Spaß verbreitet und das Lied vielen in Europa gefällt.

Finalchancen: 



Weiterführende Links:

Kostprobe: