Mittwoch, 24. April 2013

Road to Malmö (31/39): Moldawien


Moldawien - Moldova - la Moldavie - Moldova

Eingezwängt von Rumänien und der Ukraine erstreckt sich die Republik Moldau, wie das Auswärtige Amt das von mir als Moldawien bezeichnete Land am Dnjestr. Viele Jahre hat man das Land überhaupt nicht wahrgenommen, die großen Bruderstaaten waren immer im medialen Fokus, dabei hat Moldawien wirklich einiges zu bieten, sei es nun landschaftlich, kulturell oder musikalisch, wie die Ausflüge zum Eurovision Song Contest jedes Jahr beweisen, häufig kommt jedoch eine Art Kirmes dabei heraus, wie vergangenes Jahr mit Pasha Parfeny.

Zur bisherigen Eurovisiongeschichte:
Debüt: 2005 mit Zdob si Zdub
Rundfunkanstalt: TRM
Teilnahmen: 8
Siege: keine

Eurofires Liebling:
SunStroke Project feat. Olia Tira - Run away
(MD'10 - 27 Pkt.) 

Das Lied mit dem Saxophon-Solo des Grauens trat 2010 für Moldawien in Oslo an. Vom Epic Saxophon Man gibt es bei Youtube zehnstündige Wiederholungsschleifen seines Auftritts in der Telenor Arena. Zu Recht, denn der Titel, der von Olia Tira und der Formation SunStroke Project dargeboten wurde, war etwas ganz Besonderes, das auch außerhalb der Eurovisionsgemeinde Gehör fand. Der Song gefällt mir noch heute sehr gut und ich fand es recht schade, dass das Ergebnis nicht so dolle war, aber andere waren halt noch besser.

Der ESC in drei Sätzen: 2005 war es die trommelnde Oma, die in Kiew für Furore sorgte, den sechsten Platz mit der Gruppe Zdob si Zdub erreichte und als Star gefeiert wurde, mittlerweile sind Großmütter bei der Eurovision ganz normal, vgl. Russland 2012. Danach ging es dem kleinen Sender TRM finanziell über Jahre hinweg nicht so gut, ein Künstler musste Großteile seines Ausflugs zum Contest selbst tragen, ab einer Top Ten-Platzierung zahlte TRM zurück, was u.a. Natalia Barbu 2007 in Helsinki schaffte. Nur einmal, nämlich 2008 schied Moldawien im Semifinale aus, damals mit Geta Burlacu, ansonsten weist Moldawien eine makellose Qualifikationsquote auf.

Eurovision Song Contest 2013:
Interpret: Aliona Moon
Titel: O mie
Startnummer: 12 (im 1. Semifinale) 
Sprache: Rumänisch
Text & Musik: Pasha Parfeny, Yuliana Scutaru
Vorentscheid: O Melodie Pentru Europa - Vorentscheid mit zwei Semifinals á zwölf Interpreten, sowie einer Finalshow am 16. März in der Hauptstadt Chisinau, moderiert von Catalin Josan und Evelina Vîrlan. Abgestimmt wurde über die 14 Interpreten zu je 50% per Jury- und Televoting. Aliona Moon setzte sich mit 22 Punkten vor Boris Covali mit 20 Punkten und Cristina Scarlat mi 17 Punkten durch.

Über den Künstler: Aliona Munteanu heißt die 1989 in Chisinau geborene Sängerin, die sich beim Vorentscheid und beim Eurovision Song Contest als Aliona Moon ausgibt. Sie landete ihren ersten Erfolg im Jahr 2010, als sie den dritten Platz in der lokalen Castingshow Fabrica de Starui 2 erreichte. Außerdem nahm sie bereits an Musikfestivals in Ungarn, Weißrussland, Frankreich und natürlich Moldawien teil.

Gemeinsam mit zwei anderen Castingshow-Teilnehmern gründete sie zunächst die Band Thumbs Up, die im Jahr 2011 wieder auseinanderbrach. Seitdem ist sie als Solistin unterwegs und trat 2012 als Backingtänzerin von Pasha Parfeny beim Song Contest in Baku auf. Parfeny hat auch ihren Song Contest-Beitrag für Malmö geschrieben, der als "O mie" auf Rumänisch gesungen wird.

Eurofires Meinung:Ich mag den Song sehr. Auch "O mie" habe ich erst relativ selten gehört, er verdient aber Lob und Anerkennung, zum einen Aliona Moon für die tolle Darbietung und stimmliche Leistung, andererseits auch Pasha Parfeny, dem wir den Song zu verdanken haben. Ich höre den Titel sehr gern und bin fest davon überzeugt, dass Moldawien den Sprung ins Finale eindeutig schaffen wird. Ansonsten müsste es schon mit dem Teufel zugehen...

Finalchancen: